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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kopf schief und betrachtete sein Werk.
    „Ausgezeichnet", lobte er sich selbst. „So kannst du wieder unter Menschen gehen. - Wo sind wir überhaupt?"
    Galoa verzog sein Gesicht, als hätte er in eine grüne Zitrone gebissen.
    „Der Planet wurde Prison II genannt. Er soll recht nett sein, aber leider sind wir nicht freiwillig gelandet."
    „Ich weiß!" sagte Figaro mit seiner volltönenden Stimme. „Die Gurrads sind unfreundliche Zeitgenossen. Sie haben vorhin in meine - ich wollte sagen unsere - Kabine gesehen und sich über mich lustig gemacht."
    Sein Kehlsack zitterte vor Empörung.
    „Ich habe zur Strafe dem einen der Banausen Radikal-Haarentferner auf die Mähne gesprüht.
    Inzwischen dürfte er die prächtigste Glatze des bekannten Universums besitzen."
    Figaro kicherte.
    Ibani Galoa grinste. Er erhob sich, schaltete den Haartrockner aus und musterte sich im Spiegel. Er war zufrieden mit dem, was ihm da entgegensah.
    Pfeifend ging er zum Kleiderfach, nahm seinen weinroten Lederanzug heraus und stieg hinein. Der weiße Pelzbesatz zu beiden Seiten des Magnetverschlusses glitzerte von aufgepudertem Diamantstaub. Ibanis Laune erreichte den Höhepunkt, als er die schwarzen Pelzstiefel anzog. Es folgten schwarze Handschuhe, dann der breite schwarze Kombigürtel mit den beiden, jetzt allerdings leeren Waffenfutteralen. Ein weißer Funkhelm ergänzte die Montur.
    „Fesch!" trompetete Figaro. „Leider siehst du ohne Waffen geradezu nackt aus."
    „Das kommt noch, Herr Kammersänger", knurrte Ibani unwillig. „Laß nur erst die Gurrads weg sein.
    Ich gehe jetzt."
    Und ich komme mit!" rief Figaro. Der kleine Fokuranier breitete die ledernen Schwingen aus und segelte über Galoas Kopf hinweg durch das Schott.
    „Du bleibst hier", schrie der Edelmann ihm nach.
    Figaro flatterte auf der Stelle.
    „Einem Freund befiehlt man nichts", rief er glucksend, „und sich ein intelligentes Lebewesen als Diener zu halten, wäre unmoralisch."
    Eine Arie schmetternd, flatterte er davon, auf den nächsten Antigravschacht zu.
    Ibani begann zu schwitzen.
    Er hatte Angst um seinen fokuranischen Freund. Die Gurrads konnten ihn für ein Tier halten und auf ihn schießen. Nicht alle intelligenten Rassen waren so tierliebend wie die menschliche.
    Im Laufschritt eilte er Figaro nach.
     
    *
     
    Aus den Hangarschleusen für die kleinen Luftgleiter waberte helle Glut. Die Gurrads hatten die Fahrzeuge einfach in glühende Gase aufgelöst.
    Vorher waren die Triebwerke der intakt gebliebenen Beiboote zerstört worden sowie der einzige noch arbeitsfähige Kalup, die Funkstation und sogar das Solarium.
    „Sie sollen allesamt in der Hölle schmoren, die Banditen!" stieß Oro Masut zornbebend hervor.
    „Warum zerstören sie sogar Dinge, mit denen wir ihnen überhaupt nicht schaden könnten. Ich habe gesehen, wie sie die Glassitwandungen der Aquarien zerschossen haben, so daß das Wasser auslief und die Fische erstickten. Nur ausgesprochene Scheusale tun so etwas."
    Roi Danton zuckte hilflos die Schultern. Auch er war empört über die schikanösen Zerstörungen der Gurrads, aber seine Sorge galt in erster Linie seinen Leuten. In der Beziehung erschien es ihm wichtiger als alles andere, daß die Gurrads die Bordklinik unversehrt gelassen hatten. Das war lebenswichtig für die Schwerverwundeten.
    Inzwischen waren alle unverletzten Besatzungsmitglieder der FRANCIS DRAKE aus dem Schiff entfernt worden. Die Gurrads schienen weitere Zwischenfälle wie den zu fürchten, der einem ihrer Genossen das Leben gekostet hatte.
    Roi überlegte angestrengt, wieso ein Gurrad, der normalerweise nicht über neunzig Kilo wiegen durfte, ein Gewicht von mindestens zwanzigtausend Kilogramm aufweisen konnte.
    Er war absolut sicher, daß dieses Phänomen bei den Gurrads der Großen Magellanschen Wolke niemals aufgetreten war. Folglich waren die Gurrads der Kleinen Magellanschen Wolke nur äußerlich mit ihren Brüdern der GMW verwandt. Ansonsten unterschieden sie sich offenbar grundlegend von ihnen.
    Das Problem wäre keines gewesen, dachte Roi nicht ohne Selbstironie, wenn die Schwergewichtigen äußerlich nicht absolut den GMW-Gurrads geglichen hätten.
    Der Lösung des Rätsels brachte diese Erkenntnis ihn aber auch nicht näher.
    Roi Danton wölbte die Brauen, als Hakkaz Sharet auf einer Antigravplatte heranschwebte. Neben ihm stand ein anderer Gurrad - jedenfalls schien es ein Gurrad zu sein, obwohl sein Kopf völlig kahl war.
    Die Antigravplatte senkte sich vor

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