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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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überzeugt habe, dass Sie die Wahrheit sagen.«
    Ich kniete immer noch auf John Raag. Phils Gegner lag ausgestreckt und reglos, denn Phil hatte ihn mit einem wuchtigen Haken am Kinn erwischt.
    Ich ließ John los, griff unter seine Jacke und fischte eine Pistole aus dem Halfter. Ich schob die Waffe in die Jackentasche.
    »Stehen Sie auf, Raag!«, befahl ich, »stellen Sie sich dort an die Wand.«
    Raag richtete sich auf, blickte seinen Bruder an und lehnte sich dann gegen die Wand.
    Phil zog seinen FBI-Ausweis und hielt ihn dem älteren Raag unter die Nase. Der Gang-Chef warf einen flüchtigen Blick darauf.
    »Schön…«, sagte er, »… das Ding kann zwar gefälscht sein, aber selbst, wenn es echt ist, haben Sie nicht das Recht, hier Gewalt zu brauchen.«
    »Gegen Duck Challay liegen ausreichende Beweise vor. Er hat einen Mordversuch begangen.«
    Raag warf mir einen hassvollen Blick zu.
    »Ah, ich verstehe. Er hat versucht, Sie zu erledigen, und Sie sind der Zeuge.«
    »Genau!«
    »Wen gedenken Sie noch zu verhaften?«
    »Ihren Bruder, diesen augenblicklich so reglosen Boy und Sie, Ralph Raag.«
    Ich beobachtete scharf seine rechte Hand. Sie hob sich nicht. Im Gegenteil, Raag öffnete die Finger und hielt mir die Pistole auf der flachen Hand entgegen.
    »Wollen Sie die Waffe an sich nehmen, G-man?«, fragte er.
    Ich nahm die Pistole.
    »Wo ist Challay?«
    »Ich denke, Sie werden ihn auf dem Dachgarten finden. Der Weg dorthin führt durch meine Wohnung.«
    Er trat einen Schritt zur Seite und wies mit einer Handbewegung auf den Wohnungseingang.
    Seine plötzliche Bereitschaft, uns einen seiner Leute auszuliefern, schien mir merkwürdig.
    »Gehen Sie vor! John, folgen Sie Ihrem Bruder!«
    Unmittelbar hinter dem Eingang öffnete sich eine große Diele, die mit kostbaren Möbeln eingerichtet war. Eine weit geöffnete Schiebetür führte in den Wohnraum, der so groß war, wie eine Omnibushalle. Die Stirnfront bestand aus Fenstertüren, die alle auf den Dachgarten hinausführten. Im Abendwind sah ich die Zweige von Sträuchern schwanken.
    Ralph Raag ging weit nach rechts hinüber.
    »Wenn er es nicht riskiert hat, die Fassade hinunterzuturnen«, sagte er so nachlässig, als spräche er über die Ergebnisse des letzten Pferderennens, »dann muss er noch dort draußen sein. Holen Sie sich ihn! Oder wollen Sie mich als Schutzschild benutzen?«
    ***
    Ich war sicher, dass Raag irgendetwas im Schilde führte. Er musste wissen, dass er selbst in Gefahr geriet, wenn wir Challay lebend fassten. Ich hatte ihm deutlich genug gesagt, dass ich ihn verhaften würde, und obwohl es nicht selten vorkommt, dass Gang-Führer sich verhaften lassen, weil sie der Meinung sind, dass das Material gegen sie nicht zu einer Verurteilung ausreicht, so blieb es doch merkwürdig, dass Raag sich unter diesen Umständen einer Verhaftung nicht widersetzte.
    Ich verständigte mich mit Phil durch einen Blick. Er blieb am Eingang, während ich langsam auf die Front der Fenstertüren zuschritt.
    Noch bevor ich sie erreichte, schrie Ralph Raag mit gellender, überkippender Stimme: »Gib’s ihnen, Duck!«
    Ich reagierte instinktiv. Mit einem weiten Hechtsprung warf ich mich nach rechts, drehte mich im Sprung und krachte auf den Rücken.
    Eine Serie von MP-Kugeln zerhämmerte die Scheiben. Duck Challay stand am anderen Ende des Raumes, das Gesicht verzerrt, die spuckende MP an die Hüfte gepresst. Jetzt blieb mir keine Wahl, jetzt musste ich schießen.
    Ich feuerte, ich feuerte so rasch, dass er nicht mehr dazukam, die Zielrichtung seiner Kugelspritze zu korrigieren, nachdem mich seine erste Serie nicht erwischt hatte.
    Die Kugel warf ihn zurück. Er schwankte, knickte in die Knie. In einer letzten Reaktion berührte sein Finger noch einmal den Abzug. Drei, vier Kugeln spuckte die Waffe aus. Dann riss der Rückstoß dem zusammenbrechenden Mann die MP aus den Händen.
    Alles geschah so schnell, dass Ralph Raag erst in dem Augenblick, in dem sein Gorilla schon zusammenbrach, eine kleine Pistole aus den Taschen seines seidenen Schlafrocks zog.
    Phil reagierte schnell und jagte dem Gang-Boss eine Kugel in die Schulter. Raag schrie auf und ließ die Waffe fallen.
    Sein Bruder John machte eine Bewegung, als,.wolle er fliehen. »Stehen bleiben!«, brüllte ich ihn an.
    Es genügte, um ihn zur Salzsäule erstarren zu lassen.
    Der ganze Feuerzauber hatte nicht länger als eine Viertelminute gedauert. Ich stand auf und ging zu Duck Challay, der auf dem Gesicht lag. Ich

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