Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
Vom Netzwerk:
Vielleicht trennt er sich von den anderen.«
    Sie fuhren am Seeufer entlang bis zum nördlichen Bezirk der Stadt. Dort stoppten sie den Wagen vor einem fünfstöckigem Haus.
    »Besprechung beim Chef«, stellte ich fest. Whitman hatte erwähnt, dass Raag in der oberen Etage eines Hauses wohnte, und er hatte auch die Adresse genannt. Genau vor diesem Haus hielt jetzt der grüne Ford.
    In den ersten vier Etagen waren Büros untergebracht, und natürlich brannte zu dieser Stunde hinter den Fenstern ins diesen Etagen kein Licht.
    Raags Wohnung lag im fünften Stock und war zurückgesetzt gebaut, sodass er eine Art Dachgarten besaß. Die Seeuferseite der Straße war nicht bebaut, Raag musste von seiner Wohnung aus einen schönen Blick über den See haben, aber ich weiß nicht, ob ein Mann seines Schlags dafür Sinn hat.
    Phil fuhr den Rambler langsam weiter. Ich rutschte halb den Sitz hinunter, um nicht gesehen zu werden. Im Vorbeifahren sagte Phil leise: »Drei Mann sind ausgestiegen. Ich erkenne Challay und John Raag. Den dritten Mann kenne ich nicht. Sie blickten zu uns herüber.«
    Unser Wagen passierte den Ford. Phil drehte sich um und erklärte: »Sie gehen ins Haus. Verdacht scheinen sie nicht geschöpft zu haben. Du kannst auftauchen.«
    Ich richtete mich auf.
    »Halte nach zweihundert Yards!«
    »Willst du weiter auf Challay warten? Es kann bis in den Morgen hinein dauern.«
    »Ich möchte noch nicht aufgeben.«
    ***
    Die Straße war gut beleuchtet. Ich fand schließlich auf der Seeseite eine Bank, die im Schatten der Bäume der Uferpromenade lag, setzte mich und richtete mich auf eine längere Wartezeit ein, aber dieses Mal irrte ich mich. Kaum zwanzig Minuten später verließ ein Mann das Haus.
    Im Licht einer Straßenlaterne sah ich die dunkle Haut seines Gesichtes. Es war Challay, und ich stand auf und schickte mich an, die Straße zu überqueren, um ihn zu verhaften.
    Whitman hatte mir Haftbefehle für alle Mitglieder der Raag-Gang besorgt, und ich sollte sie benutzen, wenn ich es für richtig hielt. Den Haftbefehl gegen Challay trug ich in der Tasche. Alle übrigen verwahrte Phil im Rambler.
    Challay schien nichts Böses zu ahnen. Ich hörte, dass er irgendeinen Blues vor sich hin pfiff. Er bemerkte mich erst, als ich mehr als die Hälfte der Fahrbahn überquert hatte, aber er blieb noch nicht stehen, sondern wandte mir im Weitergehen nur den Kopf zu. Aber nach noch einmal zehn Schritten gab es auch für ihn keinen Zweifel mehr, dass ich es auf ihn abgesehen hatte. Mit einem Ruck wandte er sich um.
    Ich denke, in diesem Augenblick trennten uns noch ein Dutzend Yards. Ich ging langsam weiter. Er riss die Augen so weit auf, dass ich das Weiße darin schimmern sehen konnte. Seine Hand hob sich, und in der gleichen Sekunde, in der ich den Fuß auf den Bordstein setzte, tauchte seine Hand in den Jackenausschnitt.
    Für den Gangster war es zu spät, denn ich hielt meine Kanone längst in den Fingern.
    »Finger weg von der Kanone!«, zischte ich. Er stoppte die Bewegung. Ich kam bis auf drei Schritte an ihn heran.
    »Nimm die Hände hoch!«, sagte ich leise.
    Er zog die Lippen von den Zähnen. Sein Gebiss bleckte wie das eines Raubtieres.
    »Ich lass mich von dir nicht einfach abknallen«, sagte er tief und rau. Seine Stimme wackelte nicht einmal. Er schien aus härterem Holz geschnitzt zu sein als Palman und Frood.
    Ich ließ die Gangstermaske fallen. Ich musste sie fallen lassen, da der Farbige seine Waffe sonst auf jeden Fall ziehen würde.
    »Das ist ein legaler Akt, Challay«, sagte ich. »Ich habe einen Haftbefehl gegen dich.«
    Mit der linken Hand zog ich das Dokument aus der Tasche und hielt es ihm hin.
    Er warf nicht einmal einen Blick darauf.
    »Das ist ein Bluff!«, knurrte er.
    »Kein Bluff! Ich bin FBI-Beamter. Und jetzt hoch mit den Händen!«
    Er tat etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Er versuchte, seine Pistole herauszubringen. Ich hätte jetzt auf ihn schießen können, aber ein G-man schießt erst im äußersten Notfall. Ich warf mich gegen den Gangster und schlug mit der Hand, in der ich die Waffe hielt, von unten nach oben zu.
    Ich traf sein Handgelenk, und der Schlag war wuchtig genug, dass er seine Pistole fallen lassen musste. Schon dachte ich, ich hätte ihn, aber er war geschmeidig und reaktionsschnell wie ein Tier.
    Seine linke Faust knallte in mein Gesicht. Der Hieb stoppte mich für einen Sekundenbruchteil. Er verschwendete keine Zeit in dem Versuch, mich auszuknocken, sondern warf

Weitere Kostenlose Bücher