0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch
Stanley mit Cyrus D. Arnold und einem weißhaarigen Mann mit Menjou-Bärtchen hereinkam.
»Darf ich vorstellen? Antonie Bertier, der Chemiker aus Frankreich«, begann Stanley den offiziellen Teil. Die beiden klemmten sich dann noch an den Tisch zu Biggs.
Ich widmete mich meinem Hühnchen, Slim quatschte unentwegt auf Jil Howard ein, hinter mir summte es wie in einem Bienenstall. Ich beschloss, die junge blonde Dolmetscherin zu bitten, mich dem Steward vorzustellen, als ich Stanley sagen hörte: »Aber ich bitte Sie, Doktor Biggs, tun Sie mir den Gefallen!«
Biggs flüsterte leise: »Na ja, ich kann ja schlecht Nein sagen«, und die anderen sagten etwas wie: »Ja, ja, los, gehen wir hin, und sehen wir uns die große Sache an, bitte, Doktor Biggs.«
Plötzlich gab es fürchterliches Stuhlgerücke, und alle sprangen gleichzeitig auf. Stanley, Cummings, Biggs, Wilson und Arnold, nahmen den Wagen mit 10 der Pittsburgher Nummer, der neben meinem stand.
Ich schob Jil Howard in meinen alten Buick. Kaum saßen wir drin, als Slim versuchte, die Tür aufzumachen.
Der Türgriff klemmte natürlich wieder. Ich beglückwünschte mich jetzt zu dem Wagen.
»Tut mir leid, mein Boy!«, brüllte ich Slim zu, »die Karre schafft nur noch zwei Personen. Sie fällt sonst auseinander.«
Slim warf mir einen bösen Blick zu. Ich grinste Jil Howard an, sie schien mir zu glauben, denn sie klammerte sich etwas unsicher an ihrem Sitz fest.
Der Pittsburgher Caravan war schon weit voraus. Hinter mir packte Phil gerade den Spanier und die Dolmetscherin in seinen Chevy. Ich gab Gas. Mein Düsenbomber knatterte los wie zehn Höllenmaschinen.
»Oh!«, japste neben mir Jil Howard, als wir die 50 Kilometergrenze erreichten. Ich nahm etwas Gas weg und grinste.
»So viel verträgt er noch.«
Sie atmete erleichtert auf und entspannte sich etwas. Der Caravan bog vor uns in die 181. West ein, und wir fuhren dann hinüber in die Bronx.
Es ging an den Universitätsgebäuden vorbei. Wir kamen in die ärmlichen Viertel der Mittel-Bronx.
Der Caravan wurde langsamer und bog in eine schmale Straße ein, in der zahllose Lagerschuppen und kleine Fabriken standen. Neben einem großen Reifenlager bremste Stanleys Wagen und bog zu einer Einfahrt hinüber.
Ich fuhr an dem verfallenen Tor vorbei und hielt vor der Baracke, während die anderen aus dem Caravan stiegen.
»Bisschen öde hier«, sagte Stanley entschuldigend, »aber es gibt ein Gesetz, das verbietet, Labors, in denen Versuche mit explosiven Stoffen gemacht werden, in eine Wohngegend zu betreiben.«
Biggs kletterte aus dem Auto. Er lächelte verlegen, als wir ihn alle ansahen. Dann musterte er mich.
»Wer sind Sie?«, fragte er.
»Ich berichte für den Plastics Report«, sagte ich und machte eine artige Verbeugung.
»Sie bleiben draußen. Ich wünsche noch keine Presse«, sagte er, dann schüttelte ihn ein Hustenanfall, und er musste sich auf den Kotflügel des Wagens stützen.
In dem Moment kam Phil in die Einfahrt gebogen und bremste hinter meinem Buick. Außer ihm, der Dolmetscherin und dem Spanier kam noch eine Lady mit dicker Hornbrille heraus. Sie stürzte sich auf Stanley und raunte nicht gerade sanft: »Haben Sie denn vergessen, dass wir um 4 Uhr wieder da sein müssen?«
Stanley schien der Ton der Lady nichts auszumachen. Freundlich sagte er zu uns: »Darf ich Ihnen meine Sekretärin vorstellen? Sie denkt für mich und ist mir unentbehrlich geworden.«
Er lachte wie nach einem guten Witz und murmelte ihren Namen: »Ossie Croft.«
Mr. Biggs hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Er wandte sich an Stanley.
»Nur ein paar Kollegen bitte, aber unter keinen Umständen die Presse.«
Er hüpfte dabei auf die Zehenspitzen, um größer zu wirken. Sein langes, weißes Haar sträubte sich im Wind.
»Bitte, Sie haben gehört«, sagte Stanley zu mir. Ich zuckte mit den Schultern. Schließlich hatte Stanley mir den Job hier besorgt. Ich sah keine Möglichkeit, Zeuge des sensationellen Experiments zu werden. Die anderen gingen durch die wackelige Tür hinein. Nur Phil und ich blieben zurück.
Ich ging um die Baracke herum, um die Gegend zu erkunden. Es war eine lang gestreckte Baracke aus Fertigbauteilen.
Das Dach hing nach einer Seite schief herunter, wahrscheinlich hatte eine Explosionswelle bei einem Versuch das Dach hochgehoben, und man hatte es nicht für nötig gehalten, den Schaden ordentlich zu reparieren.
Der Kies um die Baracke war verdreckt und.von Unkraut durchwuchert. Ich kam
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