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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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jetzt Jil Howard schluchzend. »Wir haben zusammen studiert.«
    Ich schob ihr einen Stuhl hin und ging zu Biggs.
    »Bitte, Doktor«, sagte ich, »können Sie mir sagen, ob hier etwas fehlt?« Er antwortete nicht. Biggs schien nicht einmal meine Frage gehört zu haben. Seine Augen starrten ins Leere. Ich sah mich um. Es war ein gewöhnliches Labor. Überall standen Gläser herum, Flaschen, Brenner, Tüten und Töpfe mit Chemikalien.
    Dann fiel mir etwas auf.
    Neben einem Versuchsbrenner stand auf dem Tisch ein Gestell, ein Holzkasten, in dem eine Schaukel aufgehängt war. Die Schaukel war mit Schaumstoff ausgepolstert und wippte elastisch an vier Federn, mit denen sie in den Kasten eingespannt war.
    Es war eine etwas primitive Vorrichtung, um hochexplosives Material zu transportieren.
    Das Gestell war leer. Ich sah keinen Kasten, der in die Schaukel gepasst hätte. Ich beugte mich über die Tischplatte.
    Mit Bleistift hatte jemand auf die Platte gekritzelt.
    BINON 240.
    Ich ging wieder zu Biggs.
    »Heißt Ihr neues Material nicht BINON 240?«, fragte ich.
    Er sah aui. Seine Augen flirrten.
    »Es… verträgt 240 Grad Hitze… Ich schwöre es Ihnen«, sagte er heiser, dann sank er zusammen.
    ***
    Arnold und ich versuchten, ihn zu stützen, aber Biggs rührte sich nicht mehr. Miss Croft und Stanley schleppten ein paar Kartons herbei, und wir machten eine provisorische Liege für den ohnmächtigen Erfinder.
    Ich sah, wie sich das Gesicht von Biggs blau verfärbte. Schnell untersuchte ich seine Taschen.
    »Was machen Sie da?«, fragte Cummings scharf. Ich blickte hoch. Er sah aus, als wollte er mir am liebsten an die Gurgel springen.
    »Wollen Sie noch einen Toten?«, fragte ich ihn und suchte weiter. Die Gesichtsfarbe von Biggs zeigte deutlich, dass er schwer herzkrank war. Ich nahm an, dass er das wusste und irgendein Herzmittel bei sich hatte.
    Ich behielt recht. In seiner Jacketttasche fand ich ein kleines Fläschchen mit Tropfen.
    »Wir müssen versuchen, ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen, damit wir ihm ein paar Tropfen geben können«, sagte ich.
    Jil Howard sprang von ihrem Stuhl und lief hinaus. Sie kam nach ein paar Sekunden mit einem Topf voll Wasser zurück.
    Im selben Augenblick fuhr draußen der Polizeiwagen vor. Phil kam mit dem Doc herein, der Dr. Biggs sofort untersuchte. Er versuchte, ihn mit dem kalten Wasser aufzuwecken, aber es gelang ihm nicht.
    »Steht ziemlich ernst, Cotton«, meinte der Doc. »Er hat einen schweren Schock.«
    Er holte eine Spritze aus seinem Koffer, entblößte den Arm von Biggs und stach die Nadel unter die Haut.
    Danach untersuchte der Doc den jungen Assistenten. Als er aufstand, fragte ich ihn ungeduldig: »Nun?«
    Auch die anderen starrten gespannt auf den Arzt.
    »Zwei Schüsse aus ziemlich großkalibrigen Waffen, schätzungsweise 42er. Der Tod dürfte ungefähr vor drei Stunden eingetreten sein. Es sieht so aus als wollte der Junge noch etwas sagen, bevor er starb. Sehen Sie sich die Augen an und die Stellung des Mundes.«
    Wir sahen alle auf den Toten. Jil Howard begann wieder zu weinen. Ich ging zu ihr.
    »Kann ich ihn mitnehmen?«, fragte der Arzt. Ich nickte.
    »Aber untersuchen Sie bitte seine Hände, Doc. Ich möchte wissen, womit er gearbeitet hat, als er überrascht wurde.« Der Doc nickte. Die Kollegen der Mordkommission, die dem Doc 14 und Phil gefolgt waren, räumten ihre Kamera und die Lampen ein, und die Träger brachten den ohnmächtigen Chemiker und seinen toten Assistenten weg. Phil kam zu mir.
    »Das waren keine Amateure«, sagte er leise. Ich stimmte zu. Alles sprach dafür, dass Berufsgangster am Werk gewesen waren. Durchschnittene Telefonleitung, ein Kaliber, wie es nur die Profis benützen, das Fehlen jeder Spur.
    »Sagen Sie, Doktor Arnold«, begann ich, »hatten Sie eine ungefähre Ahnung, woran Biggs arbeitete?«
    Arnold schüttelte den Kopf.
    »Leider nein. Ich weiß nur, dass er einen neuen Stoff entdeckt hat. Wissen Sie, das Wort entdeckt, gibt den Sinn der Sache nicht korrekt wieder. Es gehören eine Unmenge von Versuchen, unzählige Proben, unzählige Fehlschläge dazu, etwas Neues zu entwickeln. Alle diese Versuchsreihen sind jedoch in sich abgeschlossen, und ich habe keine Ahnung, welche besondere Reihe er verfolgt hat. Aber vielleicht hat er Stanley etwas gesagt.«
    Ich ging zu Burton Stanley hinüber, der wieder einmal eine Auseinandersetzung mit seiner Sekretärin hatte. Er schien über die Unterbrechung durch mich sehr froh zu sein. Aber

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