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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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aus den Fenstern fiel, rückten näher.
    Vor mir verschwanden die Loren in einem großen Rechteck, in dem Licht schimmerte.
    Je mehr ich auf das Werk zukam, desto schärfer passte ich auf.
    Plötzlich tauchte der Kopf des vor mir in der Gondel sitzenden Mannes wieder auf. Er sah sich um. Jetzt konnte ich ihn deutlich gegen den hellen Hintergrund erkennen. Er trug einen Hut.
    Das Rattern und Poltern der Steinmühlen und Walzensiebe verstärkte sich.
    Ich duckte mich etwas tiefer. In der Hand hielt ich die Pistole.
    ***
    Die Lore des Schützen tauchte in das helle Rechteck ein. Weiter hinten in der Werkshalle erkannte ich ebenfalls ein Karussell, an dem die voll beladenen Loren wendeten, um nach den Halden hinauszugelangen.
    Auf der rechten Seite rotierten Walzensiebe. In der Mitte der beleuchteten länglichen Werkshalle befand sich eine große Schütte, über der automatisch Splitt in die Loren rauschte. Arbeiter waren nicht zu sehen.
    Kurz bevor er die Schütte erreichte, schwang sich der Mann aus der Lore und sprang auf den dicht darunter liegenden Holzboden. Er sah sich schnell um und lief hinter einen der beiden dicken, quadratischen Betonpfeiler, zwischen denen sich die Blechschütte befand. Dort bezog er Stellung.
    In der Hand hielt er die Pistole.
    Er war ein Fuchs, der damit zu rechnen schien, dass ich ihn über die Transportanlage verfolgte.
    Der Lärm der rotierenden Walzen dröhnte in meinen Ohren.
    Für mich gab es keine Möglichkeit, aus der Lore herauszukommen, falls ich nicht genau vor die Mündung einer Pistole springen wollte.
    Ich sah noch einmal kurz nach vorn und orientierte mich. Der Schütze war als schwacher Schatten am Pfeiler zu erkennen!
    Dann glitt meine Gondel in die Halle.
    Dort wurde ich mit einem Schwall von Krach und Staubgeruch überschüttet. Er zog in dünnen Schwaden durch das lange hölzerne Haus hin. In genau bestimmbaren Abständen rauschte Splitt über die große Schütte und ergoss sich in die leeren Transportkästen.
    Ich zählte mit.
    Dabei drückte ich mich ganz dicht an die Blechwand heran und verhielt mich ruhig, damit meine Gondel nicht schwankte.
    Dann gab es für mich keine Chance mehr. Wenn der Killer auch nur ahnte, dass ich mich in der Lore befand, würde er sie von unten durchschießen und mich mit Sicherheit treffen. Die Beine zog ich ganz dicht an den Körper.
    Vor mir füllte sich die Lore mit Splitt.
    Ruckartig ging das Transportband weiter.
    Jetzt würde ich gleich an die Reihe kommen!
    Ich hob die Arme langsam hoch!
    Dann presste ich die Hände vor das Gesicht und beugte den Kopf leicht vor.
    Seitlich von mir tauchte die Schütte auf.
    Jetzt kam es darauf an!
    Würde mich die Splittladung zudecken und ersticken?
    ***
    »Jerry«, rief Phil nochmals, »wo bist du?«
    Er rutschte bis an den Betonsockel des Karussells und richtete sich auf.
    »Was ist los, Jerry?«
    Ein Stöhnen drang an sein Ohr.
    Phil wanderte an dem Gestänge vorbei und drückte die Taschenlampe an.
    Er sah den auf der Splitthalde liegenden Mann mit dem Messer im Rücken.
    Steinchen prasselten auf ihn herab. Die Beine waren halb verschüttet.
    Phil leuchtete ihm ins Gesicht und sah, wie er den Mund bewegte.
    »G-man«, flüsterte »Großfuß«, »er war auf den American Docks, ich weiß…« Das Sprechen fiel ihm schwer.
    Phil beugte sich zu ihm hinab.
    »Wer war auf den American Docks, ›Großfuß‹?«
    »Großfuß« versuchte, sich herumzudrehen. Doch es gelang ihm nicht.
    »Wen meinst du, ›Großfuß‹?«, fragte Phil nochmals, da der am Boden liegende Mann plötzlich schwieg.
    »Der Kleine!«, hauchte Will Wolfe.
    Plötzlich bäumte sich »Großfuß« auf. Er stöhnte laut. Ein Regen Splitt prasselte auf seine Beine. Will Wolfe war tot.
    Phil blieb stehen und sah eine Weile auf den Toten.
    Dann lief mein Freund zum Werk zurück.
    ***
    Das Rauschen der Splittmassen übertönte für Augenblicke das Lärmen der Maschinen.
    Tausende von kleinen Steinchen prasselten mit Schwung in die leere Lore hinein, in der ich hockte. Wie versteinertes Wasser stieg die Flut schnell an meinem Körper hoch und bedeckte mich bis zur Brust.
    Dann ruckte die Lore an und glitt weiter. Mit den Armen lockerte ich die Masse etwas auf. Mein Hut war mit Steinen bedeckt. Ich konnte froh sein, dass es sich um feinen Splitt handelte. Dickere Brocken hatten mich glatt erschlagen.
    Ich wandte den Kopf und sah in Richtung Karussell.
    Dort konnte ich schnell und ohne von dem Mörder gesehen zu werden aus der Lore

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