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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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vor langer Zeit gesehen hat.«
    »Das ist eine Möglichkeit. Halten wir fest, Jerry«, fuhr er fort. »Es handelt sich um einen kleinen Mann mit kurzem, hellen Mantel und der Mann fährt einen grünen Chevy und hat O-Beine wie ein Jockey«
    »Hinzu kommt der Finnendolch.«
    ***
    Ich zog das Jackett aus und gähnte.
    Ich schloss das Fenster. Es regnete in Strömen. Silbern blitzten die Tropfen an der Scheibe auf und rannen in langen Streifen nach unten.
    Ich trat zurück, um die Gardinen vorzuziehen.
    Da knallte es plötzlich!
    In Höhe meiner Hüfte zersplitterte die Scheibe. Klirrend fielen die Scherben ins Zimmer und zerplatzten auf den Boden!
    Ein harter Gegenstand schlug gegen meinen Magen und fiel zur Erde.
    Es war ein Stein. Er steckte in einem Papierstreifen, der mit einem roten Gummiring festgehalten wurde.
    Ich löste den Zettel ab und rollte ihn auseinander. Er war nass. Die Schrift war verschwommen, vom Regen ausgelaufen.
    Ich las die krakelige Bleistift-Schrift: Korn innen Hov. S. Genau so falsch stand es da geschrieben.
    Dann kam mir eine Idee.
    Ich zog das Jackett wieder an, legte den Regenmantel um und drückte den Hut auf den Kopf. Meine Automatic steckte noch in dem Halfter.
    Als ich die Tür zum Hof aufzog, schlug mir Regen entgegen.
    Ich spähte umher. An der linken Seite, dort wo sich die Ausfahrt zur Straße befand, stand eine Reihe Mülleimer an der Mauer. Sie glänzten nass.
    Nirgendwo sah ich einen Menschen.
    Ich stieg die zwei Sandsteinstufen hinunter und betrat den Hof.
    »Komm rüber«, zischelte eine Stimme durch den prasselnden Regen.
    Ich sah mich um. Das Geräusch kam aus Richtung der Mülleimer.
    Vorsichtig bewegte ich mich an der Hauswand weiter und erreichte die Regenrinne an der Ecke.
    Die Stimme zischelte wieder: »Nun komm endlich her, G-man!«
    Ich erkannte ihn an der Stimme. Ich sah jetzt Softy hinter den Mülltonnen.
    »G-man, seit zwei Stunden warte ich schon auf dich.«
    »Du konntest mich doch anrufen, wenn du etwas auf dem Herzen hast!«
    »Ich arbeite nicht gegen Rechnung«, meinte er. »Ich kassiere gleich, darum bin ich persönlich gekommen!«
    »Konntest du denn nicht an meiner Wohnung klingeln?«
    »Es gibt überall Augen und Ohren, Jerry. Es braucht nicht jeder zu sehen, dass ich zu einem G-man in die Wohnung steige. Darum habe ich die Schleuder mit dem Stein benutzt. Mit eurem Jaguar habt ihr sowieso schon die Mäuse in meinem Viertel scheu gemacht. Die Leute, die in meiner Gegend wohnen, G-man, sehen euch lieber gehen als kommen.«
    »Niemand kennt uns dort.«
    »Hast du eine Ahnung. In der Ecke haben die Menschen zwei Nasen. Eine normale und eine, mit der sie auf zehn Meilen Entfernung einen Polizisten riechen. Was meinst du, was ich nach eurem Besuch gefragt wurde? Ich habe allen erklärt, ihr wäret zu mir gekommen, um antike Uhren zu kaufen. So etwas finde ich oft im Müll. Das ist zurzeit modern, Jerry. Du solltest wirklich morgen mal bei mir vorbeikommen, um eine Uhr abzuholen.«
    »Komm zur Sache, Kunsthändler, warum wartest du seit zwei Stunden auf mich?«
    »Ich habe Nachricht über Daddy oder Jim Holden, wie du willst.«
    »Nun rede schon, sonst löse ich mich im Regen auf.«
    Er streckte die schmutzige Hand aus. »Wie steht es mit den Bucks, G-man?«
    »Wie viel?«
    »Zehn!«
    Ich kramte in der Tasche. »Die zerschossene Scheibe müsste ich dir eigentlich abziehen, Softy«, sagte ich.
    »Lass sie dir vom FBI ersetzen!«
    Eine Regenbö stob über uns hinweg.
    »Wo ist Daddy zu finden, Softy?«
    »Er ist heute Abend im Gold and Silver Club, Jerry. Hoffentlich triffst du ihn noch an. Wie gesagt, ich warte…«
    »Ich weiß«, schnitt ich ihm das Wort ah. »Sag mir lieber, wo ich den Club finde!«
    »181. Straße. Das Gebäude liegt etwa 100 Yards im Inwood Hill Park. Du wirst es nicht verfehlen.«
    »Ist das ein Spielklub?«
    »So etwas Ähnliches. Dort rollen die Kugeln.«
    ***
    »Hast du das Hauptquartier benachrichtigt?«, fragte Phil, als er neben mir saß. Er klapperte mit den Zähnen und zog sich fröstelnd zusammen.
    »Warum? Vielleicht treffen wir Daddy im Club gar nicht mehr an.«
    Der Gold and Silver Club befand sich in einem länglichen, niedrigen Betongebäude mit einem bunten Leuchtschild über dem Eingang.
    In dem Bau war die Hölle los. Zehn Bahnen, alle waren im Betrieb. Ich scherte nach rechts aus. Phil folgte in einigem Abstand. In dem Rauch, dem Geschrei und dem Holzgetöse wimmelten die Kegelbrüder umher. Viele hielten Bierflaschen in

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