0387 - Satans Killerhai
seinen Füßen stieß.
Den Blick hielt er nach vorn gerichtet und blieb plötzlich stehen, als wäre er irgendwo vorgelaufen.
Über den dunklen Wellen tanzte ein Licht.
Es sah aus wie ein Feuer, schimmerte rotgelb, und der Inspektor wußte sehr schnell Bescheid.
Er hatte es schon einmal gesehen, denn das unruhige Licht stammte von einem Gegenstand, der eigentlich in die Hände des Meeresgottes Neptun gehört hätte.
Es war der brennende Dreizack.
Daß er über dem Wasser schwebte, wollte dem Inspektor kaum in den Sinn. Der Gegenstand selbst war nicht normal, okay, aber wieso konnte er dann auf oder über den Wellen schweben?
Wurde er festgehalten?
Suko lief schneller. Er hatte das Gefühl, plötzlich bis dicht an die Klippen kommen zu müssen, um alles genau erkennen zu können.
Der Inspektor erreichte den Rand, sah die Wellen, die Dunkelheit, und er entdeckte plötzlich den riesigen grauen Schatten, der aus dem Wasser ragte.
Gleichzeitig fuhr ein Windstoß in den Verbund einer dicken Wolkenbank und riß ihn auf.
Die Sicht verbesserte sich.
Jetzt erkannte der Chinese auch den Gegenstand, der auf den Wellen tanzte.
Es war ein Floß.
Ein besetztes Floß, denn sein Freund John Sinclair stand auf diesem tanzenden Untergrund und schaute den an, der sich im offenen Maul des Riesenhais aufhielt.
Asmodis!
***
Ich hatte natürlich mit dem Erscheinen meines Feindes gerechnet.
Trotzdem war ich überrascht, wenn nicht sogar schockiert, als ich meinen Todfeind erkannte und in sein Gesicht mit den grausamen Augen schaute, das mich unverwandt anstarrte.
Es war schlimm.
Ich rührte mich zunächst nicht. Die Wellen hoben das Floß in die Höhe oder ließen es in das Tal zurücksinken, aber sie brachten es nicht näher an das Ungeheuer heran.
So stand ich da und starrte in dessen Maul.
Asmodis freute sich. Sein Gesicht hatte sich in die Breite verzogen. Der Mund war geöffnet. Wie Dampf strömte es aus ihm hervor.
Die Augen verrieten durch ihren Glanz den Haß, der in seinem Körper steckte und mir entgegenstrahlte.
Er wollte hier ein Ende machen.
Und er befand sich in einer hervorragenden Lage. Ich konnte von diesem verdammten Floß nicht weg. Ein Sprung hätte mich ins Wasser gebracht, mehr wäre nicht geschehen.
So blieb ich.
In einer Hand den flammenden Dreizack, mit der anderen am Mast.
Asmodis sprach mich an. Sein dunkles Gesicht hob sich scharf gegen das tiefe Rot seiner Kleidung ab. »Schlechte Karten, Sinclair. Diesmal bist du dran.«
»Das hast du schon oft gesagt.«
»Weiß ich«, gab er lachend zur Antwort. »Aber dieser Ort ist ein besonderer, das weißt du auch.«
Und ob ich das wußte, aber ich sagte nichts, dafür redete der Teufel weiter. Wie immer hörte er sich gern sprechen, vor allen Dingen dann, wenn er im Vorteil war. »Auf den Chinesen kannst du nicht hoffen. Ich habe ihm eine perfekte Falle gestellt, in die er hineingeraten ist. Auf ihn warten die Haie. Du weißt, was das bedeutet?«
»Dann zeig mir seine Leiche!«
»Keine Zeit, denn jetzt bist du an der Reihe. Vielleicht trefft ihr euchin der Hölle!« Er donnerte mir sein Lachen entgegen und amüsierte sich köstlich.
Ich mußte nicht allein auf den Teufel achten, auch dieser Ansgar of Osborne war wichtig. Durch das Erscheinen des Satans hatte er wieder Auftrieb bekommen, das dokumentierte er auch, als er seinen Körper herumschwang und sich trotz der hinderlichen Rüstung auf die Füße stemmen wollte.
Ich lenkte Asmodis ab, indem ich Osborne ins Gespräch brachte.
»Ist er so wichtig für dich geworden?« fragte ich, »daß du ihn sogar von den Toten erweckt hast?«
»Ja, er war und er ist wichtig.«
»Was hat er Besonderes geleistet?«
»Er weiß genau, wo der Dämonenschrein versteckt ist. Eine sehr wichtige Sache für mich.«
»Wieso?«
»Hast du nie von ihm gehört, Geisterjäger?« Asmodis drückte seinen häßlichen Kopf ein wenig vor, so daß sieh dieser jetzt genau zwischen den beiden Kieferhälften befand. Wenn sie jetzt zufielen, würden sie ihn durchbeißen können.
»Nein, davon hörte ich nicht. Was ist so Besonderes an ihm?«
»Er enthält einen wichtigen Gegenstand, Sinclair. Du hättest ihn bestimmt gern in die Hände bekommen.«
»Sag es mir.«
»In dem Dämonenschrein ist eine Reliquie versteckt. Hörst du? Eine dämonische Reliquie, und zwar ein Teil des Spuks.«
Ich lachte leise. »Soll ich dir das glauben? Ist der Spuk nicht ein Schatten? Ein gestaltloses Wesen? Nein, du willst mich auf den
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