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0391 - Todliche Ernte

Titel: 0391 - Todliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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man nicht geortet werden konnte.
    Einmal in der Nähe des Aufbereitungskomplexes, brauchte man keine Ortung mehr zu befürchten.
    Die Energieemission der Anlagen und Kraftwerke waren so vielfältig und stark, daß nicht einmal Paladin bei Aktivierung aller seiner Aggregate angemessen werden konnte.
    Der feine Sand peinigte Gucky so sehr, daß er beschloß, es fürs erste genug sein zu lassen. Er mußte unbedingt und so bald wie möglich seinen Anzug ablegen und auswaschen und sich die wunden Körperstellen einkremen.
    Er wußte jedoch auch, daß er ein Versteck finden mußte, das dem Kommandotrupp als Stützpunkt dienen konnte.
    Bei der Annäherung hatte er gesehen, daß ein reißender Fluß in ein offenbar künstlich erzeugtes Felsentor unterhalb des Plateaus mündete und wahrscheinlich das Wasser für die Versorgung des Aufbereitungskomplexes lieferte.
    Die Tunnelanlage würde natürlich unbrauchbar als Versteck sein. Sie wurde sicher bewacht. Aber der Fluß schoß zuvor etwa zwölf Kilometer weit durch einen Canon, in dessen Wänden der Ilt die Löcher zahlreicher Höhlen gesehen hatte.
    Er teleportierte zur Mitte des Canons, beobachtete die Umgebung und stellte fest, daß es hier außer Vögeln, Insekten und Kriechtieren kein Leben gab, von der Flora einmal abgesehen.
    Die vermeintlichen Höhlen erwiesen sich als Hohlräume, die wahrscheinlich bei Überschwemmungen von den reißenden Wassern ausgewaschen worden waren.
    Gucky suchte sich den größten Hohlraum aus und teleportierte hinein. Einen normalen Zugang gab es nicht.
    Kaum war er rematerialisiert, als sich ein grüngeschupptes Reptil auf ihn stürzte und versuchte, seinen Kampfanzug zu durchbeißen. Das Tier glich einer übergroßen Eidechse, war etwa drei Meter lang und trug einen gewaltigen Höcker. Seine Zähne zeugten davon, daß es gemischte Nahrung bevorzugte.
    Augenblicklich schien sein Appetit auf Mausbiberfleisch zu stehen. Es vermochte zwar den Kampfanzug nicht zu durchdringen, warf jedoch mit seiner Körperkraft den Ilt um.
    Gucky wehrte sich verzweifelt. Aber das Reptil gab nicht auf, so daß er es schließlich telekinetisch aus der Höhle beförderte. Klaglos versank es in den reißenden Fluten.
    „Tut mir leid", murmelte der Mausbiber und betrachtete angewidert den gelblich-grünen Schleim, den das Maul des Reptils bei seinen wütenden Attacken auf seinem Kampfanzug hinterlassen hatte.
    Er schaltete die Helmlampe an und leuchtete den Hohlraum aus. Er war ungefähr fünfzehn Meter breit, aber nur knapp fünf Schritte tief. Wahrscheinlich aber gab es in der Nähe keine tieferen Hohlräume.
    Gucky überprüfte die Energieemissionen der Aufbereitungsanlage und staunte über die Intensität der verschiedenen Streustrahlungen. Die Kraftwerke mußten eine Kapazität haben wie zehn Ultraschlachtschiffe der Solaren Flotte.
    Das war günstig, denn diese Streustrahlung überlagerte garantiert die Emission, die dabei entstand, wenn man den Hohlraum mit Desintegratoren vertiefte.
    Gucky beschloß, daß die Informationen genügten. Er konzentrierte sich auf das Höhlenversteck am jenseitigen Ufergebiet des Kontinents und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Er rematerialisierte unmittelbar neben dem Höhlenbach und begann sich zu entkleiden, ohne auf seine Umgebung zu achten.
    Mit einem Seufzer der Erleichterung stieg er endlich in ein natürliches Felsbecken, das sogar Oro Masut als Badewanne hätte dienen können.
    Im nächsten Augenblick verschlug ihm die eisige Kälte des Wassers den Atem. Gurgelnd sank er unter. Rote Ringe kreisten vor seinen Augen, und Bewußtlosigkeit drohte ihn zu übermannen.
    Da streckte sich ein langer, behaarter Arm aus, packte ihn am Nackenfell und zog ihn an Land.
    „Wie kann man sich bloß in dieses Eiswasser stürzen!" brummte Masuts Stimme besorgt und ärgerlich zugleich. „Heh, Gucky, wach auf !"
    Als der Mausbiber sich nicht rührte, legte er ihn über sein Knie und klopfte behutsam den nassen Rücken ab.
    Ein Schwall Wasser schoß aus Guckys Mund. Ein tiefer Atemzug folgte, dann schrie der Ilt wütend: „Willst du mir das Rückgrat zertrümmern, du Kraftprotz! Sofort läßt du mich los, oder ich befördere dich auf die Spitze des nächsten Stalagmiten!"
    Der Ertruser ließ erschrocken los und um ein Haar wäre der Mausbiber wieder ins Wasser zurückgefallen. Glücklicherweise griff der Paladin-Roboter rechtzeitig mit einem Traktorstrahl ein.
    Gucky kam auf die Beine, winkte zu Paladin hinüber und sagte dann zu Oro:

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