0391 - Todliche Ernte
Fleisch zu kleinen Portionen und brachte sie zu den Siganesen.
Nur Gucky beteiligte sich nicht an dem Mahl. Nachdem er sich eindeutig über die barbarischen Sitten der Menschen ausgelassen hatte, verschwand er nach draußen. Er wollte die nähere Umgebung untersuchen.
Roi hatte ein großes Stück auf sein Messer gespießt und biß rundherum Stückchen ab. Das Fleisch war saftig und zart, wenn seiner Meinung nach auch einige Gewürze fehlten. Salz allein genügte eben nicht. Doch unter den gegebenen Umständen konnte niemand anspruchsvoll sein.
Die meisten Menschen hätten es wahrscheinlich sogar abgelehnt, Fleisch von einer unbekannten Rieseneidechse zu essen. Roi und die Gefährten seines Einsatzes jedoch hatten in zahllosen Lagen gelernt, Vorurteile gegenüber fremder Nahrung zu unterdrücken. Was nahrhaft energiereich und eßbar war, kam auf den Speisezettel, ganz gleich, welche Körperformen und Lebensgewohnheiten das erlegte Wild aufgewiesen hatte. Und eine Rieseneidechse war das Schlechteste nicht. Man hatte schon Porenwürmer und Flugmolche verzehrt.
Gleich nach dem Frühstück teilte der Freihändler seine Gefährten ein. Die beiden Hyperphysiker sollten während des ganzen Tages Messungen vornehmen, die in erster Linie dazu dienten, die sich überlagernden Energieemissionen der riesigen Aufbereitungsanlage zu zerlegen und anschließend zu analysieren. Roi wollte wissen, wofür die gewaltigen Energiemengen gebraucht wurden. Er hatte zwar einen bestimmten Verdacht, äußerte ihn jedoch nicht, um eine subjektive Färbung der Analysen zu vermeiden.
Goratschin, Masut und Noir sollten mit Hilfe ihrer Fluganzüge bis zur Tunnelmündung vorstoßen, in der der Fluß verschwand, und dort Energiemessungen vornehmen.
Roi Danton selbst wollte mit Gucky in die Anlage eindringen und zu klären versuchen, wie man auch ohne Hilfe der Teleportation unbemerkt eindringen konnte und wo sich die eigentliche Aufbewahrungsstation für das Neo-Bilatium befand.
Das Thunderbolt-Team würde inzwischen mit Paladin am weiteren Ausbau ihres Stützpunktes arbeiten, einen Fluchttunnel anlegen und den Transmitter installieren.
Nachdem die anderen Männer aufgebrochen waren, ergriff der Freihändler Guckys Hand und ließ sich von ihm zuerst in den scheibenförmig unterteilten Rohbau teleportieren, auf der der Ilt drei Tage zuvor gewesen war.
Interessiert betrachtete Roi Danton die Umgebung. Soeben senkten sich neun Luftgleiter auf den benachbarten Platz, landeten auf markierten Kreisflächen und verschwanden kurz darauf in den subplanetaren Hangarschächten.
„Es gibt noch mehr Landeplätze als diesen hier", erklärte Gucky.
Roi nickte nachdenklich. Er zog seine Minikamera hervor und reichte sie dem Mausbiber.
„Würdest du bitte vertikal teleportieren, Gucky. Zweitausend Meter Höhe müßten genügen. Von dort aus machst du soviel Aufnahmen, daß möglichst der gesamte Komplex erfaßt wird."
„Kleinigkeit für mich", lispelte Gucky, nahm die Kamera und verschwand.
Eine Minute später war er wieder zurück.
Danton zog den entwickelten Film aus der Umwandlungsspule und trennte die Aufnahmen. Nach Guckys Anweisungen fügte er sie zusammen. Dadurch erhielt er ein scharfes Luftbild des Areals.
Deutlich zeichneten sich darauf zwölf Landeplätze ab.
Roi stellte einige Berechnungen mit dem Armband-Computer an, dann verband er die Landeplätze mit Linien. Mit dem Magnetschreiber deutete er auf den Kreuzungspunkt.
„Hier etwa müßte die eigentliche Aufbereitungsanlage liegen. Es erscheint logisch, daß jeder Landeplatz etwa gleich weit von ihr entfernt ist. Also, Gucky, dort sehen wir uns demnächst um."
„Wollen wir nicht sofort teleportieren?"
Der Freihändler schüttelte den Kopf.
„Nein, im Herzen der Anlage gibt es bestimmt zahlreiche Warnanlagen. Wenn wir eindringen, müssen wir genau wissen, wo sich diese Anlagen befinden, sonst kommen wir nicht weit."
„Und wie willst du herausbekommen, wo die Warnanlagen liegen?"
Roi lächelte.
„Ganz einfach, Kleiner. Heute nachmittag teleportierst du mit den beiden Hyperphysikern und ihrer Ausrüstung in die Nähe dieses Kreuzungspunktes."
Er deutete auf die Luftbildkarte.
„Bysiphere und Beriot verstehen sich ausgezeichnet auf das Anmessen der Energieimpulse von Warn- und Schutzanlagen. Sie werden alle diese Stellen dreidimensional erfassen und uns den günstigsten Weg in die Aufbereitungsanlage vorschlagen. Ich denke, heute Nacht können wir den ersten Einsatz
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