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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herüber…«
    »Und Gryf? Was ist mit ihm?« erkundigt sich deNoe.
    »Er wird uns schon finden«, sagte Zamorra. Er kniete sich neben den Betäubten nieder und untersuchte ihn. Dann wandte er eine ähnliche Art der Pressur an, wie Nicole es getan hatte. Fast augenblicklich kam der Amulettträger wieder zu sich.
    Er starrte Zamorra an.
    Und im nächsten Augenblick fuhr sein Knie hoch, traf Zamorras Seite. Der Professor stöhnte auf. Schmerz durchraste ihn. Der Amuletträger sprang hoch und wollte Zamorra einen weiteren Tritt versetzen.
    Es blieb beim Versuch. Nicole kam ihm dazwischen mit einem kräftigen Tritt gegen sein Schienbein. Der Mann heulte auf, sank zusammen und begann, sein Bein zu halten und zu massieren.
    Jetzt näherten sich ein paar kräftige Männer, denen das alles gar nicht gefallen konnte. Sie sahen drei gegen einen und wollten zugunsten des Unterlegenen eingreifen. Schwächlich sahen sie nicht gerade aus.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Der Teufel sollte es doch holen! Alles, was nur eben schiefgehen konnte, ging schief. Der Kneipenschlägerei waren sie entgangen, nur um jetzt abermals ein paar Muskelmännern gegenüberzustehen, die liebend gern handgreiflich werden wollten.
    In der Ferne heulten Polizeisirenen.
    »Das fehlt uns jetzt auch noch«, murmelte Zamorra. Sie würden gar nicht so schnell reden können, wie man sie einsperrte. Die Situation war eindeutig. Bis die Angelegenheit geklärt war, konnten Stunden vergehen.
    Wo zum Teufel blieb Gryf? Warum tauchte der Druide nicht endlich auf? Er mußte doch inzwischen selbst gemerkt haben, daß in seiner Richtung nichts und niemand mehr zu finden war! Warum machte er dann nicht kehrt, um seinen Freunden zu helfen?
    Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, erschien der Druide. Er tauchte einfach aus dem Nichts auf und stand zwischen den Freunden und den herankommenden Muskelmännern.
    Die stutzten, blieben stehen, weil sie sich das jähe Auftauchen des blonden Mannes nicht erklären konnten.
    »Wir haben ihn«, murmelte Zamorra und deutete auf den am Boden kauernden Amuletträger.
    »Seh’ ich selbst«, gab der Druide zurück. Er faßte Rogier deNoes Hand, packte den Amuletträger am Oberarm und machte einen Schritt vorwärts, in den er die beiden anderen mit zwang. Im gleichen Augenblick verblaßten sie, wurden zu Schatten und waren verschwunden, wie Gryf gekommen war.
    Da glaubten die drei Florentiner, die ihrem Landsmann zu Hilfe kommen wollten, an den Teufel. Mit dem mußte es doch zugehen, wenn Menschen auftauchten und verschwanden, ohne daß es eine erklärliche Ursache dafür gab!
    Da war Gryf schon wieder da. Sein Erscheinen fiel mit dem Blitzen von Blaulicht eines heranjagenden Einsatzwagens der polizia municipale zusammen. Der Wagen bog gerade in die Straße ein.
    Gryf versetzte sich mit Zamorra und Nicole im zeitlosen Sprung an einen ruhigeren Ort und überließ alles andere sich selbst. Sollten die Leute versuchen, Erklärungen zu finden.
    Für Zamorra, Gryf und die anderen ging es um wichtigere Dinge, als darum, sich mit Florentinern und Polizisten zu streiten…
    ***
    Capo Lorenzo von der Stadtpolizei war ein geduldiger Mann, der viel Fantasie besaß. Die zu entwickeln, hatte er vor ein paar Jahren gelernt, als die strega , die Hexe, aus dem langen Schlaf erwacht war und ihren Riesen und den Drachen über der Stadt auftauchen ließ. Deshalb zuckte Lorenzo mit keiner Wimper, als er von dem Auftauchen und Verschwinden mehrerer Personen hörte.
    Seine drei uniformierten Begleiter, die sich ursprünglich darauf eingerichtet hatten, eine wüste Schlägerei zu beenden, glaubten den Erzählern kein Wort. »Ihr habt zu tief ins Glas geschaut und träumt jetzt, obgleich es noch hell ist«, behauptete einer.
    Lorenzo sagte gar nichts. Er wollte sich erst einmal ein Bild von der ganzen Sache machen.
    Damals, als ein Zauberreim den Riesen der Hexe aus dem Nichts herbeirufen konnte, war es doch zu ähnlichen Erscheinungen gekommen.
    In der Kneipe selbst war alles wieder ruhig. Lorenzo ließ sich erzählen, wie alles seinen Anfang genommen hatte.
    »… warf Giovanni sein Glas auf den Mann im weißen Anzug. Der Blonde sauste sofort hinter ihm her. Giovanni versuchte nach hinten ’rauszukommen…«
    Das interessierte den Polizei-Capo weniger. »Also, dein Freund Giovanni hat angefangen?« vergewisserte er sich bei dem hageren Wirt.
    »Ja, bloß kann ich mir nicht vorstellen, weshalb… nein, warten Sie mal. Er rief etwas wie ›Haltet

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