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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Republik, rechts zur Ponte Vecchio…«
    Zamorra nickte. »Daß das eine Brücke ist, merkst du meist erst, wenn du sie schon wieder hinter dich gebracht hast und sie von außen, vom Arno-Ufer, her siehst. Ein Laden am anderen, eigentlich eine Einkaufsstraße, wo du die teuersten Schmuckstücke und leider auch die billigsten Kitschandenken bekommst…«
    »Und noch weiter nach Süden kommt dann der Palazzo Pitti.«
    »Schon drin gewesen?« erkundigte sich Zamorra.
    »Nein…«
    »Dann solltest du es nachholen, Rogier. Es gibt Führungen, die mitzumachen sich, lohnt. Und auch der riesige Garten, der sich hinter dem Palast über eine Fläche von wenigstens zweieinhalb Quadratkilometer erstreckt, ist sehenswert… na, ob die hier noch ein paar Stehplätze für uns frei haben?«
    Sie betraten das Lokal. Tabakdunst schlug ihnen entgegen, ein Stimmendurcheinander, das fast in den Ohren schmerzte, dazwischen das Klirren von Gläsern. Die Kneipe war gut gefüllt. Zamorra sah zwei Serviermädchen, die alle Hände voll zu tun hatten, und einen Mann hinter der Theke, der hager und ausgezehrt so gar nicht dem Klischeebild eines Wirtes entsprach und ausschließlich damit befaßt war, Bier zu zapfen und Wein einzuschenken.
    Freie Plätze an den Tischen gab es nirgends.
    Rogier deNoe sah sich um. Dann stieß er Zamorra an.
    »Da ist er wieder«, sagte er und deutete auf einen dunkelhaarigen Mann, der etwa vierzig Jahre zählen mochte. Er lehnte an der Theke, hatte ein Glas vor sich stehen und unterhielt sich angeregt mit dem Wirt.
    DeNoe schien recht zu haben. Wenn es der gesuchte Mann war, war er dem Wirt sicher kein Unbekannter mehr. Eine so angeregte Unterhaltung wie zwischen den beiden deutete nicht auf einen Gelegenheitsbesucher hin.
    »Bist du sicher?« hakte Zamorra nach.
    Der Anlageberater nickte. »Absolut.«
    Im gleichen Moment sah er auch Zamorra. Der Mann hatte das Amulett offen vor dem Hemd hängen. Jetzt nahm er es zwischen die Finger der linken Hand, drehte es und ließ von der blanken Oberfläche der Silberscheibe Lichtreflexe durch den Raum tanzen. Er lächelte und trank wieder, dann wandte er sich erneut dem Wirt zu.
    Zamorra atmete tief durch. Er hatte das Amulett erkannt.
    Es mußte seines sein.
    Oder - eines der schwächeren sechs anderen, die Merlin einst geschaffen hatte? Auch das war möglich. Optisch waren die Amulette nicht voneinander zu unterscheiden. Nur in ihrer Wirkung hoben sie sich mehr oder weniger stark voneinander ab.
    Aber… Zamorra war sicher, daß das hier seines war, das siebte. Wieder sandte er den geistigen Ruf aus. Aber das Amulett war nach wie vor desaktiviert. Es reagierte nicht.
    Dafür reagierte der Mann.
    Fast blitzartig wandte er sich um. Sein Blick kreuzte sich mit dem des Parapsychologen.
    »Paß auf«, zischte Gryf ihm zu. »Er denkt nicht!«
    Der Mann mit dem Amulett nahm sein halb gefülltes Glas, und blitzschnell schleuderte er es quer druch den Raum nach Zamorras Kopf…
    ***
    Kontakt!
    Es war nur ein leichter Impuls, der Sara Moons Geist berührte, eine Information, mehr nicht. Aber in diesem Moment wußte Sara Moon, daß Professor Zamorra an dem Köder angebissen hatte.
    Zu einfach sollte er es nicht haben, sonst würde er mißtrauisch werden. Er mußte sich schon ein wenig anstrengen, sein Amulett zurückzugewinnen.
    Sara Moon lächelte. Alles lief nach Plan.
    Auch über den weiteren Verlauf der Dinge würde sie ständig informiert werden. Aber sie wußte jetzt, daß Zamorra dem Tod geweiht war. Sie brauchte sich nicht mehr darum zu kümmern.
    Statt dessen nahm für ihre Rache an Wang Lee Chan ein anderer, perfider Plan hinter ihrer Stirn Gestalt an…
    ***
    Zamorra wurde von dem Angriff überrascht. Das halb gefüllte Glas traf ihn an der Stirn und warf ihn zurück, die Flüssigkeit ergoß sich über sein Gesicht, spritzte ihm in die Augen. Für Sekunden war er praktisch blind. Er stieß gegen jemanden, der hinter ihm stand, und hörte einen italienischen Fluch.
    »Festhalten!« schrie Gryf.
    Zamorra blinzelte. Er sah undeutlich, wie Gryf ein paar Gäste und eines der Serviermädchen zur Seite schob und auf die Theke zu strebte. Dort brüllte jemand etwas, das wie »Haltet mir die Killer vom Leibe« klang. Jemand packte Zamorra, versuchte ihn zu halten. Ein Schrei, ein Klatschen… Nicole trat irgendwo in unmittelbarer Nähe in Aktion.
    Zamorra befreite sich mit ein paar schnellen Ellenbogenstößen. Jetzt konnte er wieder sehen. Der Mann mit dem Amulett verschwand gerade

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