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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuzuschieben, damit der telefonisch in einem Hotel in der Stadt Zimmer orderte und sich damit einen kleinen Nebenverdienst verschaffte. Zamorra konnte sich nicht vorstellen, daß der Mann es ohne Trinkgeld versuchen würde. Zamorra fühlte förmlich, daß der Concierge ihn nach Geld einschätzte, trotz der durchnäßten Kleidung. »Ich bin Professor Zamorra. Wir sind mit einem Gast Ihres Hauses verabredet, einem Monsieur de-Noe…«
    »Ah, entschuldigen Sie, signor professore. Monsieur deNoe ließ für Sie ein Zimmer reservieren. Es war das letzte, das frei war. Aber Sie sind sehr früh gekommen.«
    »Ja, leider mitten im Regen«, sagte Nicole. »Aber es ließ sich nicht vermeiden.«
    »Sie sind zu dritt?« Der Concierge nagte an der Unterlippe. »Das ist bedauerlich, da Monsieur deNoe nur ein Doppelzimmer…«
    »Ich werde bei ihm mit einziehen«, sagte Gryf. »Vielen Dank. Wenn Sie uns zwischenzeitlich bei ihm anmelden und dem Professor den Zimmerschlüssel geben möchten, ja?«
    Der Mann hob abwehrend beide Hände. »Ja, sicher. Die Formalitäten erledigen wir später. Sie möchten sich sicher zunächst erfrischen und umkleiden…«
    »Wie konnmten Sie das nur erraten?« fragte Nicole etwas spitz.
    Ein paar Minuten später sahen sie sich in ihrem Zimmer um. Es lag im obersten Stockwerk und war reichlich primitiv eingerichtet. »Das sind wohl die Zimmer, die man für die absoluten Notfälle aufbewahrt«, sagte Zamorra. »Bessere Besenkammern. Na ja… besser als nichts…«
    Eine Dusche vermißte er. Aber das ließ sich überleben. »Lange werden wir hier jedenfalls nicht überwintern«, sagte er.
    Als sie wieder nach unten kamen, wartete deNoe bereits auf sie. »Kommen Sie rüber ins Restaurant«, schlug ei vor. »Sie haben bestimmt Hunger nach der langen Reise, ja? Ich lade Sie ein.«
    »Das könnte mich fast mit dem miserablen Wetter versöhnen«, sagte Nicole.
    DeNoe lächelte. »Sie hatten wohl Pech mit der Ankunft. Den ganzen Tag über hatten wir strahlenden Sonnenschein. Und jetzt… sehen Sie. Die Sonne scheint schon wieder.«
    »Wie ich schon sagte. Dieses Wetter ist eine persönliche Gemeinheit«, sagte Nicole. »Wetten, daß es sofort wieder anfäng in Strömen zu gießen, sobald wir einen Fuß nach draußen setzen?«
    »So schlimm wird es doch wohl nicht sein«, sagte deNoe und ging zur Tür.
    »Oh, nein ! Der will das antesten«, empörte sich Nicole.
    »Kommen Sie. Wir gehen nach drüben, zu Mamma Marisa«, sagte deNoe. »Da ist das Essen preiswerter und besser.«
    »Mein Gedanke«, murmelte Zamorra.
    Inzwischen hatte sich das Gewühl in dem kleinen Ristorante etwas gelichtet; es gab einen freien Tisch. Eine wohlbeleibte älterte Dame in dunkler Kleidung tauchte auf. Sie redete auf die neuen Gäste ein. DeNoe lächelte und hob die Hände.
    »Sie spricht kein Wort deutsch oder englisch oder französisch«, sagte er. »Ich habe ernste Schwierigkeiten…«
    »Dafür spreche ich italienisch«, stellte Zamorra fest. »Dann werde ich mal die Bestellung für uns alle übernehmen, ja? Anschließend erzählen Sie uns, wo Sie diesen Mann mit dem Amulett gesehen haben. Werden Sie ihn wiederfinden?«
    »Mit Sicherheit.«
    Während sie auf das Essen warteten, berichtete deNoe.
    Er stammte ursprünglich aus Frankreich, hatte sich dann in Deutschland, in der Umgebung von Frankfurt, niedergelassen und arbeitete als Anlageberater. Der Möbius-Konzern nahm seine Dienste fast ausschließlich in Anspruch, und über Carsten Möbius hatte Zamorra ihn schließlich vor kurzer Zeit kennengelernt. Sie waren miteinander ins Geschäft gekommen.
    »Ich habe mir mal Gedanken über Ihr Château gemacht«, sagte deNoe. »Ich nehm an, daß die Restaurierungsarbeiten noch nicht begonnen haben?«
    »Noch nicht. Aber immerhin ist die Versicherung jetzt endlich so weit, daß sie Geld ankündigt.«
    »Möglicherweise läßt sich noch etwas mehr herausschlagen«, sagte deNoe. »Über die Wohnungsbauförderung… und so weiter. Lassen Sie einen Teil des Châteaus als Eigentumswohnungen herrichten und verkaufen oder vermieten Sie sie an finanzkräftige Personen. Das gibt eine Menge Geld. Sie können selbst doch ohnehin nur einen Bruchteil der vielen Räume bewohnen. Etwas Ähnliches wird derzeit gerade in Berchtesgaden mit einem Schloß von Ludwig II. von Bayern gemacht, und was die können, können Sie doch auch, Professor.«
    Zamorra sah ihn fassungslos an.
    »Oder lassen Sie Besucherfahrten zu Ihrem Château organisieren. Ein paar Kioske

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