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0396 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0396 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doktor...! Werden wir sie auch beweisen können?"
    Dr. Lieber nickte.
    „Jederzeit - falls es uns gelingen sollte, wieder in die Vergangenheit zurückzukehren."
    Es war eine Lage, in der sich noch kein Mensch befunden hatte. Reisen in die Vergangenheit hatte es gegeben, auch eine Rückkehr. Aber die Zukunft war dem Menschen verschlossen geblieben, und das war gut so. Doch nun schien es wahrhaftig geschehen zu sein. Wenn Dr. Lieber recht behielt, war die Gegenwart längst zur Vergangenheit geworden.
    „Wir müssen unbedingt herausfinden, wie weit wir in die Zukunft vorstießen", sagte Tronar Woolver schließlich. „Gucky, das wäre etwas für dich. Die Uleb müßten es eigentlich wissen."
    Gucky knabberte an seinem Würfel.
    „Natürlich wissen sie es, aber die Frage ist, ob sie auch daran denken. Wie ich sie kenne, denken sie nur an ihre Rettung, aber nicht an den Zeittransmitter oder die Zeit, die inzwischen verging - natürlich relativ gesehen. Aber ich kann es ja mal versuchen."
    „Wäre reizend von dir", eröffnete ihm Roi Danton freundlich.
    Gucky schielte ihn durch seine Sichtscheibe an, erhob sich schwerfällig und teleportierte.
    Er blieb fünf Minuten aus, dann rematerialisierte er wieder. Mit einem deutlich hörbaren Seufzer ließ er sich auf sein nicht gerade mageres Hinterteil nieder und begann den dritten Konzentratwürfel auszupacken.
    „Na, was ist?" erkundigte sich Roi Danton ungeduldig.
    „Fünf Minuten", sagte Gucky und kaute in aller Seelenruhe weiter. „Wir befinden uns genau fünf Minuten in der Zukunft. Ist doch nicht viel, oder...?"
    Roi sah ratlos zu Dr. Lieber hinüber, der Rhodans Sohn schnell zu Hilfe kam.
    „Mein lieber Gucky, nimm die Sache nicht so leicht. Fünf Minuten in der Zukunft, das sind genausoviel wie fünf Millionen Jahre. Die Gegenwart kann diese fünf Minuten Vorsprung niemals einholen, darüber mußt du dir klar werden. Wenn wir also jemals wieder Kontakt mit den Lebenden - den vor fünf Minuten Lebenden meine ich - aufnehmen wollen, müssen wir um fünf Minuten in die Vergangenheit zurückversetzt werden. Ist das klar?"
    „Nein", sagte Gucky. „Absolut nicht klar. Wieso?"
    Dr. Lieber stöhnte entsetzt auf.
    „Mein Gott, wie soll ich dir das erklären? Es ist eben so, damit basta!"
    Gucky grinste.
    „Typisch konservativer Wissenschaftler! Es ist eben so, damit basta! Ich will eine Erklärung, mein Lieber. Schließlich leben ja Rhodan und die anderen, und sie leben in die Zukunft hinein..."
    „Natürlich, aber sie können uns nicht einholen, weil wir ihnen immer um diese fünf Minuten voraus sind. Begreifst du das denn nicht?"
    Genau in dieser Sekunde begriff Gucky. Er hörte auf zu kauen und starrte den Mathematiker entsetzt an. Dann nickte er.
    „Ja, das leuchtet mir ein. Also müssen wir wieder zurück." Er kaute weiter. „Das kriegen wir hin, wenn es soweit ist. Keine Sorge, wir finden einen Ausweg."
    Dr. Lieber machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Deinen Optimismus möchte ich haben! Eigentlich kann ich mir nur eine einzige Lösung vorstellen: Wir müßten den Zeittransmitter zerstören. Dann fallen wir automatisch in die Gegenwart zurück. Bei der umgekehrten Situation ist es anders.
    Wenn ich mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reise, wie es ja schon geschah, und man vernichtet in der Vergangenheit diese Maschine, so kehrte ich nicht automatisch in meine Gegenwart zurück. Du mußt dir das wie einen Strom vorstellen, Gucky. Das Boot, mit dem du fährst, ist mit der Zeitmaschine zu vergleichen. Stromaufwärts, das ist die Zukunft. Fährst du nun den Strom hinauf und dein Boot sinkt, so trägt dich der Strom wieder zurück. Fährst du aber stromabwärts, und du verlierst dein Boot, so wird dich nichts stromaufwärts bringen."
    „Ich bleibe, wo ich bin?"
    „Genau."
    Gucky grinste hinter seiner Sichtscheibe.
    „Komisch."
    „Wieso komisch? Ist doch absolut logisch, nicht wahr?"
    „Nein. Wenn ich stromabwärts mein Boot verliere, trägt mich doch der Strom noch weiter abwärts, oder nicht?"
    Dr. Lieber wurde ganz rot im Gesicht.
    „Rede keinen Unsinn! Das ist doch alles nur ein Vergleich, und du solltest wissen, daß alle Vergleiche hinken."
    „Schon gut, ich habe verstanden, worum es geht. Wenn wir also den Transmitter ausschalten, fallen wir in unsere Gegenwart zurück?"
    „Stimmt."
    „Na also, dann wissen wir ja wohl, was wir zu tun haben..."
    Dr. Lieber warf Roi Danton einen Blick zu und verzichtete auf jeden Kommentar.
    Gucky

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