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0396 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0396 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzehrte indessen in aller Ruhe seinen Konzentratwürfel. Ihn schien es nicht zu stören, daß er fünf Minuten in der Zukunft weilte.
     
    *
     
    Eine Weile geschah nichts von Bedeutung.
    Dann aber veränderte sich einiges auf dem Bildschirm. Der Planetenriese rückte aus dem Sichtfeld und machte einem der dreizehn Monde Platz. Es handelte sich um eine erdgroße Welt mit Kontinenten und Meeren und einer deutlich erkennbaren Atmosphäre. Mehr ließ sich vom Hangar aus nicht feststellen. Jedenfalls schien der Mond das Ziel des Konusraumers zu sein.
    Der Mond wurde langsam und stetig größer. Damit wurde klar, daß der Konusraumer beschleunigte, wenn auch nur geringfügig. Er schien auf etwas zu warten, vielleicht auf Anweisungen.
    „Diese Bestien!" knurrte Dr. Lieber wütend. „Wer hätte damit gerechnet, daß sie so raffiniert sind?
    Sie verbergen sich einfach in der Zukunft. Kein Wunder, wenn man ihre Heimatwelt nie entdecken konnte. Aber das entspricht genau ihrer Mentalität und Psyche. Sie sind hartherzig und erbarmungslos, wenn es ihnen darum geht, niemals zu sterben. Sie wollen unentdeckt bleiben, um ewig zu leben. Dafür mußten viele Rassen vernichtet und Zivilisationen zerstört werden. Milliarden Leben löschten sie aus, um ihr eigenes Leben zu erhalten. Und das alles scheint mir Grund genug, jetzt allmählich an unsere eigene Sicherheit zu denken."
    „Wie meinen Sie das?" fragte Roi Danton, der den Bildschirm beobachtete.
    „Ganz einfach, Sir. Was glauben Sie denn, was geschehen wird, wenn man uns entdeckt?"
    „Man wird uns toten wollen", vermutete Roi und winkte ab. „Aber sorgen Sie sich nicht, Doktor. So schnell hat man uns nicht."
    „Das ist es eigentlich weniger, was mir Sorgen bereitet, wenn ich ehrlich sein soll. Aber denken Sie doch an die dreihundert Uleb an Bord. Sie sind überzeugt, mit einer tödlichen und unheilbaren Seuche infiziert worden zu sein. Sie sind dem Tode geweiht, weil, wie wir wissen, es kein Gegenmittel gibt. Und das wissen die leitenden und führenden Persönlichkeiten der Uleb-Heimatwelt auch. Ja, Sir, glauben Sie denn im Ernst, man wird die gesamte Rasse einer eventuellen Gefahr aussetzen, nur um dreihundert Uleb zu helfen? Nein, es wird ganz anders kommen, als unsere Flüchtlinge von Port Gurrad hoffen. Man wird sie töten, ehe das Schiff landet. Man wird sogar das ganze Schiff vernichten, denn es ist ihrer Meinung nach ja verseucht. Verstehen Sie nun, warum ich besorgt bin?"
    „Allerdings." Roi Danton nahm den Blick nicht von dem Bildschirm. „Wir nähern uns dem Mond. Er scheint ideale Lebensbedingungen zu bieten, soweit man das von hier aus beurteilen kann. Sollte es sich wirklich um die geheimnisvolle Heimatwelt der Retortenwesen handeln? Ein Mond?"
    „Ob Mond oder Planet, Sir, das spielt bei diesen Größenverhältnissen keine Rolle mehr. Die Entfernung des Riesenplaneten von seiner blauen Sonne beträgt achthundertfünfzig Millionen Kilometer, das bedeutet in der Relation eine geringere Entfernung als jene, die unsere Erde von ihrer Sonne trennt. Das aber gilt auch für die Monde des Riesenplaneten. Sie bieten, meiner Meinung nach, hervorragende Lebensbedingungen, alle dreizehn. Kann man sich ein idealeres Sonnensystem als dieses vorstellen? Ganz abgesehen davon, daß es in der normalen Zeitebene unsichtbar bleibt?"
    „Was wir erleben", erwiderte Roi Danton, „ist unglaublich. Uns ist das gelungen, was über sechzigtausend Jahre hinweg niemandem gelang. Wir haben das Heimatsystem der Uleb entdeckt, die vielleicht mit der Ersten Schwingungsmacht identisch sind, zumindest aber in gewisser Form mit den, Zweitkonditionierten, den Zeitpolizisten. Wir haben das Zentrum einer Macht entdeckt, die seit Jahrzehntausenden die Menschheit bewacht und bekämpft. Nun fehlt uns nur noch die Möglichkeit, Rhodan von unseren Ermittlungen zu benachrichtigen, aber das ist aussichtslos, denn Rhodan ist nicht nur Tausende von Lichtjahren entfernt, sondern er befindet sich auch fünf Minuten in der Vergangenheit. Wie sollen wir ihn jemals erreichen?"
    Dr. Lieber stand auf und kam zu Roi Danton. Beide Männer standen nun vor dem Bildschirm, der die Oberfläche des Mondes in allen Einzelheiten wiedergab.
    „Ich sagte es Ihnen schon, Sir, wir müssen unter allen Umständen den Zeittransmitter zerstören.
    Fragt sich nur, wie man eine Energiekugel von hundert Kilometern Durchmesser vernichten kann."
    Tronar Woolver sagte: „Ich glaube nicht, daß die Kugel der eigentliche

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