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0396 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0396 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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logisch. Leider sind wir an Bord des Schiffes, das bald vernichtet wird. Meine Frage lautet: Was tun wir dagegen?"
    Roi Danton hatte seine Starre überwunden. Er sah auf den Bildschirm.
    „Der Kurs wurde geändert. Wenn mich nicht alles täuscht, ist der Riesenplanet unser Ziel. Dort soll die Katastrophe stattfinden. Nun gut, Dr. Lieber, würden Sie so freundlich sein, noch einmal mit Gucky eine letzte Analyse des Riesenplaneten vorzunehmen? Wir benötigen alle verfügbaren Daten.
    Zusammensetzung der Atmosphäre. Rotation, Temperaturen, Gravitation und so weiter. Es ist möglich, daß eine Landung vorgenommen wird, ehe man das Schiff durch einen Funkimpuls in die Luft jagt.
    Bitte, beeilen Sie sich."
    „Wir haben noch einige Stunden Zeit, wenn die Geschwindigkeit bleibt."
    „Trotzdem, Doktor. Gucky, werde endlich mal wach!"
    Gucky stand aufreizend langsam auf.
    „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, Roi. In wenigen Minuten weißt du alles, was du wissen mußt. Wir haben Zeit, Roi. Wir haben mindestens immer fünf Minuten Zeit. Vergiß das nicht."
    „Das ist doch relativ!" schrie Roi ihn empört an. „Tu endlich, was ich dir sage!"
    Gucky nahm Dr. Liebers Hand.
    „Eben, es ist alles relativ", sagte Gucky und verschwand mit dem Mathematiker.
    Roi seufzte.
    „Manchmal ist es verdammt schwer mit ihm", knurrte er.
    Die Woolver-Zwillinge nickten, enthielten sich sonst aber jeder Äußerung.
    Das Warten dauerte fast zehn Minuten. Inzwischen wurde auf dem Bildschirm der Planetengigant schnell größer. Deutlich waren die atmosphärischen Wirbel zu erkennen, die auf eine ungewöhnlich schnelle Rotation schließen ließen. Die Querstreifen erinnerten an den Planeten Jupiter. Kontinente und sonstige Bodenformationen waren nicht zu erkennen. Man war auf die Ergebnisse der Fernorter angewiesen.
    Schließlich kehrten Gucky und Dr. Lieber zurück. Der Mathematiker nahm einige Schaltungen an den Orterinstrumenten seines Schutzanzuges vor, während Gucky sich nach einem giftigen Seitenblick auf Roi in einer Ecke hinter den Beibooten niederließ.
    In aller Ruhe nahm er sich den vierten Konzentratwürfel vor.
    Dr. Lieber sagte dann: „Wir werden die obersten Schichten der Atmosphäre in einer Stunde erreichen, denn die Geschwindigkeit beträgt nun konstant Viertel Licht. Hier die Daten über den Riesenplaneten: Durchmesser fünfhundertsechsundachtzigtausend Kilometer. Rotationsdauer nicht genau festzustellen, wahrscheinlich aber ungewöhnlich kurz; Gravitation nur 4,1 g, was verblüffend wenig ist. Die Atmosphäre ist ein Gemisch aus Wasserstoff und Ammoniak, mit Methanzusätzen. Für uns reines Gift.
    Mehr ist nicht herauszufinden. Wollen Sie auch noch etwas über das System an sich wissen, Sir?"
    „Bitte."
    „Dreizehn Planeten umkreisen den Giganten, von mir aus auch Monde, wenn Sie wollen. Und zwar alle in einem Abstand von anderthalb Millionen Kilometern. Sie bilden somit einen Ring um einen Mutterplaneten. Alle erhalten Licht und Wärme von der blauen Sonne. Diese Sonne, wie wir sie sehen, ist fünf Minuten alt, wenn man von der Zeitdifferenz absieht, die das Licht für seine Reise benötigt. Der Planet und seine Monde jedoch halten sich fünf Minuten in der Zukunft auf. Die Sonne muß sich in der Vergangenheit - von uns aus betrachtet - aufhalten, damit sie die Energie für den Zeitversetzer spenden kann. Wäre sie in der Zukunft könnte das nicht möglich sein. Aber auch der Zeittransmitter unterliegt diesen Naturgesetzen. Er ist jetzt fünf Minuten in der Zukunft vorhanden, aber er arbeitet in der Vergangenheit. Da er jedoch in der Vergangenheit existiert, als anorganische Materie, existiert er auch in unserer fünf Minuten alten Zukunft, ebenfalls um fünf Minuten älter. Wir werden ihn finden, und ich glaube, ich weiß auch schon, wo."
    „Wo?" erkundigte sich Roi, obwohl er es ahnte.
    „Auf dem Riesenplaneten", sagte Dr. Lieber einfach.
    Roi sah wieder auf den Bildschirm.
    „Noch eine knappe Stunde haben wir Zeit. Vielleicht sollten wir es Gucky nachmachen und essen.
    Wer weiß, ob wir später noch Zeit dazu haben. Ich fürchte, daß uns einige harte Stunden bevorstehen."
    „Worauf du Gift nehmen kannst", meinte Gucky und fischte den fünften Würfel aus seiner Innentasche.
     
    4.
     
    Langsam nur schleppten sich die Minuten dahin, während der Riesenplanet immer größer und seine Oberflächengestaltung deutlicher wurde. Der größte Teil jedoch lag unter einer dichten Wolkendecke verborgen, deren

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