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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch nichts davon.«
    »Ich hätte es vielleicht Glenda zu Weihnachten geschenkt. Wenn ich dann morgens ins Büro komme und sie das Parfüm…«
    »Ja, ja, ich weiß schon, aber wir bekommen Besuch.«
    »Wer denn? Bill?«
    »Nein. Ellen Winter. Sie führt die Truppe der Mannequins praktisch an. Ellen weiß nicht, wer du wirklich bist. Für sie bist du der Vertreter von Dark Mysterie.«
    »Da hätte ich mich wohl flippiger anziehen müssen. Das Jackett stammt noch vom letzten Jahr…«
    »Hör jetzt auf.«
    Sheila blickte nach links, und auch ich drehte mich in die entsprechende Richtung.
    Eine junge Frau mit dem typischen Gang eines Mannequins schritt die Stufen zur Terrasse hoch und schaute sich suchend um, während sie eine Sonnenbrille mit großen Gläsern am Bügel festhielt und sie lässig schwang. Sie trug eine rotweiß gestreifte Jacke mit ausgestellten breiten Schultern, einen weißen Rock und unter der Jacke ein dünnes Top, unter dem der Busen hüpfte, wenn sie ging.
    Sheilas Winken hatte sie gesehen. Strahlend lächelnd kam die Blonde mit der halblangen Lockenfrisur an unseren Tisch, und ich erhob mich abermals.
    Sheila stellte uns vor. »Das ist Mr. John Sinclair, Vertreter der Firma Dark Mysterie.«
    »Oh, ich freue mich.« Ellen Winter bedachte mich mit einem interessierten Blick. Wäre ich ein anderer gewesen, hätte sie mich wahrscheinlich übersehen, so aber versprach sich die Dame einiges vor mir. Links neben mir nahm sie Platz, während Sheila rechts saß. Ich konnte Ellen riechen. Sie benutzte ein Parfüm, das man einfach riechen mußte. Es war ein süßlicher, schwerer Duft, der mich an Plüschzimmer und alte Bordells aus viktorianischer Zeit erinnerte.
    »Sie benutzen Dark Mysterie?« fragte ich sie.
    »Natürlich. Was sonst?« Sie lachte mich an. »Schließlich erwarten Sie etwas von uns und wir von Ihnen.«
    »Da widerspreche ich nicht.«
    Sheila wechselte das Thema. Sie wollte wissen, wie es der verletzten Dana Forrester ging.
    Ellen wiegte den Kopf. »So einigermaßen. Sie kann uns aber leider nicht zur Verfügung stehen. Aber ich glaube nicht, daß sie den Schock schon verkraftet hat. Haben Sie, Mr. Sinclair, von diesem Vorfall berichtet?«
    »Ich war so frei.«
    Ellen hob die Schultern. »Es wird unser Geschäft, so hoffe ich, kaum beeinträchtigen.«
    Ich winkte ab. »Pannen muß man eben immer in Kauf nehmen.«
    Wieder kam der Ober. Auch Ellen bestellte etwas. Einen sogenannten Bergsteiger-Drink. Das war Eis mit Sekt aufgefüllt, den man mit einem Schuß Himbeergeist angereichert hatte. Aus dem Glas schaute ein geknickter, rotweißer Strohhalm.
    Als sich der Ober umdrehte, um das bestellte Getränk zu holen, reagierte er etwas heftig und stieß gegen die Tasche des Mannequins, die auf dem Tisch lag und mit einer Ecke über die Kante schaute.
    Die Tasche fiel zu Boden.
    Es war eine dieser modernen Dinger, die zwar teuer vom Leder her sind, aber oft schlechte Verschlüsse besaßen. Wie auch diese hier. Sie hatte kaum Kontakt mit dem Untergrund bekommen, als sie aufklappte und ihr Inhalt zwischen die Stuhlbeine fiel. Der Ober war schon verschwunden, so half ich mit, die Dinge aufzuheben. Taschentuch, Lippenstift, Puderdose, Spiegel, einen Kuli und einen kleinen Notizblock.
    Interessant aber war das schwarze Fläschchen, das ebenfalls aus der Tasche gerollt war. Es lag so, daß ich auch den Aufdruck noch erkennen konnte, dessen Buchstaben in einem dunkel und geheimnisvollen Rot leuchteten.
    DARK MYSTERIE »Meine« Firma also.
    Ich tat so, als wäre es ein toller Fund für mich gewesen. »Da ist ja auch unser Produkt«, sagte ich lachend und hielt die kleine Flasche in der Hand.
    Ellen lachte und bedankte sich zunächst einmal dafür, daß ich mitgeholfen hatte, ihre Sachen aufzuheben. »Ja, ich trage es immer bei mir. Es ist wirklich gut.«
    »Nun ja.« Mit zwei Fingern faßte ich den kleinen Glasstöpsel an und zog ihn vorsichtig aus der Öffnung. Der Geruch war intensiv.
    Süßlich und gleichzeitig betörend wehte es mir aus der Öffnung entgegen. Ich hatte das Gefühl, diesen Duft schmecken zu können.
    Gleichzeitig widerte er mich an, was ich natürlich nicht wagte, denn ich tat das Gegenteil davon und brachte die Öffnung noch näher an meine Nase heran.
    Jetzt stellte ich fest, daß das Parfüm mit dem ungewöhnlichen Namen nicht nur süßlich und schwer, sondern auch nach Moder roch. Und dabei drehte es mir fast den Magen um.
    ***
    Am Morgen hatte Dana Forrester nichts gegessen. Sie

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