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0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

0397 - Ein Duft von Tod und Grauen

Titel: 0397 - Ein Duft von Tod und Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es zu einem »Muß-Schuppen« erhoben, und es hatte den schönen Namen Star-Treff bekommen.
    Wer hier verkehrte, gehörte zur Szene. Man kannte sich. Herrlich waren die überschwenglichen Begrüßungsszenen, wenn wieder ein neuer Gast eintraf und andere, die schon länger saßen, kannte. Das Umarmen und Küßchengeben wollte kein Ende nehmen. Man tat so, als hätte man sich monatelang nicht gesehen. Dabei war man sicherlich erst am letzten Abend zusammengekommen und hatte sich verkracht oder den anderen angeschmiert, um ihm irgendwie zu schaden.
    Die Typen hier waren nicht ehrlich.
    Ich löffelte mein Eis und dachte daran, daß die Person, die mich in dieses Café bestellt hatte, unpünktlich war. Aber ich hatte ihr schon verziehen, denn einer alten Freundin wie Sheila Conolly konnte man ja nicht böse sein. Wenigstens ich nicht.
    Der Laden hieß zwar Star-Treff, aber Stars hatte ich dort noch nicht gesehen. Angeblich hatte Roger Moore mal seinen Kaffee im Star-Treff getrunken und Grace Jones einen Blick ins Lokal geworfen, das war schon alles.
    Die »Stars«, die hier zusammenkamen, standen auf der Bühne und bei Filmaufnahmen immer hinten und wären so gern nach vorn gekommen.
    Auch Leute aus der Modebranche trafen sich hier. Und natürlich die Werbe-Freaks mit den PR-Tussys. Ach Gott, was machten die eine Schau…
    Ich war wohl der einzige Beamte in diesem tollen Café, auch wenn ich mich nicht als Beamter fühlte, das muß ich an dieser Stelle mal gesagt haben. Aber die anderen spürten genau, daß ich nicht zu ihnen gehörte, denn mein Tisch und ich wurden gemieden, als hätten wir beide Aussatz.
    Der schlanke, schmalhüftige Ober mit dem Gel im blonden Haar hatte mir schon böse Blicke zugeworfen. Wahrscheinlich sollte ich gehen, aber ich winkte ihn herbei. Er lächelte schon, schaute aber plötzlich traurig, als ich noch etwas bestellte.
    »Wieder ein Eis?«, fragte er.
    »Nein, einen Orangensaft mit Campari.«
    »Sehr wohl.«
    Er ging weg und tat so, als hätte ich ihn mit dieser Bestellung beleidigt.
    Dabei lag das Café in einer netten Gegend. Am Rande des Londoner West Ends, wo auch heute noch Mode gemacht wird und sich verrückte Typen niederlassen, die sich Künstler nennen.
    Die Straße war ein Stück entfernt, das Café lag dafür in einem kleinen Park. Es war ein flaches Gebäude, glich mehr einer Baracke, dafür hatte man es bunt angestrichen und die Stühle nach draußen auf eine halbrunde große Terrasse gestellt, die durch eine Mauer aus Bruchsteinen begrenzt wurde. Ein mit Kies bestreuter Weg führte nicht zur Straße, sondern auch zu einem kleinen Parkplatz unter alten Bäumen, wo ich meinen silbergrauen Bentley abgestellt hatte.
    Irgendwie fühlte ich mich trotzdem wohl. Vielleicht lag es daran, daß die letzte Woche doch sehr hektisch gewesen war und ich mit einer gewissen Moira Cargal und ihrem Mentor, Mr. Doll, einige Schwierigkeiten bekommen hatte.
    Das war zum Glück vergessen, und Moira hatte sich schließlich in ihrer eigenen Falle gefangen.
    Ich gestand ihr noch im nachhinein zu, daß sie eine verdammt harte Gegnerin gewesen war und es fast geschafft hätte, meiner Laufbahn als Geisterjäger ein Ende zu setzen.
    Mein Getränk kam. Als der Ober wartete, sagte ich freundlich grinsend: »Ich möchte noch nicht zahlen, Meister, Sie können ruhig die anderen bedienen. Wenn es soweit ist, gebe ich Ihnen Bescheid.«
    Er verdrehte die Augen und schlich sich.
    Meine Aufmerksamkeit erweckte ein Mädchen, das durch die Reihen der Tische kam. Die Kleine war irgendwie nett, trug einen Wickelrock aus Leinen, der bei jeder Bö in die Höhe geweht wurde, so daß ich nicht nur viel Bein zu sehen bekam, sondern auch ein knapp sitzendes Höschen aus weißer Spitze.
    Da freute sich doch Vaters Herz.
    Ich mußte lächeln, beobachtete die Kleine weiter, die mich überhaupt nicht sah und ihre Clique suchte, wo sie ebenfalls überschwenglich empfangen wurde.
    »Typisch Mann!«
    Die Frauenstimme, die mich aus meinen Blickträumen riß, kam mir sehr bekannt vor. Sheila Conolly stand neben mir.
    Ich stand auf. »Teufel, da bist du ja. Ich habe dich überhaupt nicht gesehen.«
    Sheila nahm Platz. Sie trug ein Sommerkostüm aus weißem Leinen, das sehr lässig wirkte und trotzdem eng geschnitten war, wenn ich vom Rock ausging. Auf dem blonden Haar saß ein blauer chicer Hut, der genau mit der Farbe der Bluse harmonierte.
    Sheila paßte hierher, ich weniger, aber als Modemuffel bin ich ja hinlänglich

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