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0398 - Das Ende der Dolans

Titel: 0398 - Das Ende der Dolans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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endgültigen Verlassens des Hyperraumes kam näher. Als sich der Kommandant wieder in die Kommandozentrale begab, trug sein Gesicht einen wachsamen, gespannten Ausdruck.
    „Ich werde Alarm geben", sagte er. „Was immer dort draußen auf uns wartet - es soll uns nicht überraschen können."
    Er preßte die unübersehbar rote und große Taste nieder und sagte dann in die Mikrophone: „Bontainer an alle. In dreihundert Sekunden werden wir den Linearraum verlassen. Das Schiff wird daraufhin mit Höchstwerten abgebremst. Ich bitte sämtliche Stationen um äußerste Wachsamkeit. Es kann sein, daß wir schlagartig in einen Kampf verwickelt werden. Es besteht ab jetzt bis zum Widerruf Alarmzustand."
    Er schaltete ab.
    Fünf Minuten lang fegte der Explorer durch den Linearraum.
    Dreihundert Sekunden lang warteten vierhundert Männer und Mädchen auf den entscheidenden Augenblick. Dann erschienen schlagartig die Sterne auf den Schirmen, weit voraus eine Sonne... und Tausende von Echos auf den Schirmen.
    „Verdammt!" keuchte John Sanda aufgeregt und zog sämtliche Fahrthebel zurück. „Das ist mehr, als wir verdauen können!"
    „Hier Ortung. Abstände zu der wartenden Flotte vier Lichtjahre!"
    „Danke", sagte Bontainer und sah zu, wie der Zeiger der Geschwindigkeitsmessung unablässig zurückging.
    „Versuchen Sie festzustellen, was für Schiffe das sind!" sagte er laut ins Mikrophon.
    „Wir sind gerade dabei, Kommandant."
    In den Schaltpulten der Feuerleitzentrale saßen die Männer, wachsam und feuerbereit. Die schweren Transformkanonen richteten sich auf die nächsten Ziele ein. Die Sekunden vergingen in atemloser Spannung.
    „Ausweichen - zurück in den Linearraum?" fragte Sanda laut.
    Bontainer erwiderte blitzschnell: „Nein, abwarten, John."
    Bontainer deutete auf die Geschwindigkeitsanzeige und sagte kurz: „Halbe Lichtgeschwindigkeit. Weiterfliegen ... der Flotte entgegen."
    „Sir!" sagte einer der Offiziere vorwurfsvoll. „Das ist Selbstmord!"
    „Weiche aus, Vivier!" warnte Sanda leise, fast flüsternd. „Es sind zu viele!"
    Bontainers Lippen waren eine harte Linie in seinem schmalen, langen Gesicht. Er schüttelte bedächtig den Kopf und näherte sich langsam dem Mikrophon.
    „Bontainer ruft Ortung. Was haben Sie festgestellt?"
    Die Antwort kam einige Sekunden später und etwas zögernd: „Etwas unglaubwürdig, Kommandant, aber offensichtlich wahr. Dort vor uns stehen mindestens dreißigtausend Schiffe, vielleicht auch ein paar Tausend mehr. Sie scheinen sich um einen Riesenplaneten mit mehreren Monden zu konzentrieren... eben höre ich: Mehr als zehn Monde."
    „Sind die Schiffe erkannt worden?"
    „Nein. Wir sind nicht nahe genug, um die Typen feststellen zu können."
    Bontainer griff wieder nach den Fahrthebeln und zog sie bis zum Anschlag durch. Das Schiff beschleunigte aus halber Lichtgeschwindigkeit heraus, raste davon, genau auf die Hauptmasse der Echos zu. Langsam, unendlich langsam, begannen sich die Echos zu klären, während an Bord fast eine Panik ausbrach. Es hagelte Proteste, aber Bontainer schüttelte nur den Kopf. In seine Haltung war etwas Gespanntes gekommen, und John, der seinen Kommandanten besser kannte als jeder andere, wußte, daß Bontainer plötzlich rasend schnell würde handeln können.
    „Du bist irrsinnig, Vivier!"
    Bontainer starrte den Ersten an und erwiderte schneidend: „Ich bin bereit, innerhalb von zwei Sekunden in den Linearraum zu gehen. Ich riskiere nichts, John.
    Nichts!"
    Das Schiff raste immer noch mit knapp Unterlicht auf die wartende Flotte zu. Keines der fremden Schiffe hatte sich gerührt, nichts war geschehen, kein Angriff war erfolgt und kein Funkanruf.
    Die Meldung von der Ortung kam wie eine Sirene, laut und schmerzend.
    „Kommandant! Wir haben einen Funkspruch aufgefangen, das heißt, einen Teil davon. Dort vorn sind terranische Schiffe."
    „Ist ein Irrtum möglich?" erkundigte sich Bontainer scharf.
    „Nein. Wenn sie es möchten, geben wir Ihnen den Wortlaut des Funkspruchs durch."
    „Unnötig. Kursplanung?"
    „Hier!"
    Bontainer sagte, ohne seinen Tonfall zu ändern: „Berechnen Sie einen sehr genauen Kurs, der uns mitten in die Flotte führt. Auf Abruf bereithalten."
    „Selbstverständlich."
    Dann grinste Bontainer seinen Freund an, und Sanda, der sich ziemlich schlecht gefühlt hatte, grinste zurück.
    „Was werden wir dort sehen können?" fragte Sanda angriffslustig.
    „Kommt es so sehr darauf an? Vermutlich jemanden aus der Spitze des

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