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0398 - Die Töchter von Atlantis

0398 - Die Töchter von Atlantis

Titel: 0398 - Die Töchter von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gelände wiederfand, das von Bodendeckern bewachsen, von Rinnen durchzogen und von einem Staubfilm bedeckt wurde.
    Der immer wehende Wind hob den Staub an und blies ihn in langen Streifen über die Insel, doch immer nur kniehoch.
    Ich suchte nach einer Mulde, die groß genug war, um mich aufzunehmen und mir einigermaßen Deckung zu geben.
    Es gab zwar Rinnen, auch kleine Vertiefungen, aber den muldenähnlichen Charakter, wie ich ihn haben wollte, den hatten sie nicht.
    Zuerst ließen mir die anderen nicht die Zeit, denn sie hatten sich entschlossen, das »Wild« zu jagen.
    Nicht in einer Reihe kamen sie auf mich zu, nein, sie wollten mich in die Zange nehmen und trennten sich deshalb. Zwei von ihnen schnitten mir den Weg zur Seite hin ab, der andere aber kam von vorn, während ich eigentlich nur zurück konnte, und das war auch nicht das Wahre, denn hinter mir befand sich der Abhang, der am Wasser endete.
    Ich stellte mich ihnen dort, wo ich gerade stand, und nahm mir den Henker vor, der sich in meiner Blickrichtung befand.
    Er schwebte näher.
    Einen Unterkörper hatte er nicht mehr. Fleisch und Knochen waren aufgelöst worden, um dieses verdammte Parfüm herzustellen, von dem er eine Flasche in seiner linken Hand hielt.
    Aus der Öffnung strömte der Rauch in einer dünnen, schwarz-blauen Fahne, um sich wenig später mit der Wolke zu vereinigen.
    Ich hatte meine Beretta hervorgeholt. Vielleicht gelang es mir, die Flasche zu treffen, obwohl dies verdammt schwer war, denn nicht allein der Henker bewegte sich, auch sie.
    Außerdem musste ich ihn sehr nahe herankommen lassen, und die anderen beiden bewegten sich ebenfalls im gleichen Schrittempo, sodass mich die drei zusammen erreichen würden.
    Die Sense klingelte nicht mehr, dafür rutschte und schleifte sie über den Boden, und auch dieses Geräusch vernahm ich.
    Für einen Rückzug war das Gelände schlecht. Es bot einfach zu viele Stolperfallen.
    Ich ließ ihn kommen.
    Er »ging« langsam, fast gemächlich. Hinter den Schlitzen der Kapuze funkelten seine Augen, mit denen er direkt in die Berettamündung hineinschauen musste, denn ich hatte deinen Vorsatz geändert und zielte nun auf den Schädel.
    Wenn ich ihn voll erwischte und die Silberkugel genügend Kraft besaß, war alles geritzt.
    Vor und zurück schwang die Sense. Der Vergleich mit einer tödlichen Schiffschaukel kam mir in den Sinn. Immer wenn sich die Sense wieder auf dem Weg zurück befand, blitzte ihr gekrümmtes Halbmondblatt im aufgewirbelten Staub auf.
    Natürlich hielt ich den Atem an. Mein Blick war starr auf das Ziel gerichtet, und dann drückte ich ab.
    Mein rechtes Gelenk hatte ich mit der linken Hand unterstützt und genau in die rote Fläche der Henkerskapuze gezielt. Zudem hätte ich keine Sekunde länger zögern dürfen, weil auch die verdammte schwarze Wolke schon sehr nahe herangekommen war.
    Volltreffer!
    Ich sah ihn nicht im Schädel, aber der Kapuzenstoff begann zu flattern, als die Kugel ihn durchbohrt hatte.
    Würde der Erste fallen?
    Er ging weiter.
    Einen Schritt, den nächsten, auch den dritten. Und die verdammte Wolke wehte gefährlich nahe in meine Richtung, deshalb ging ich zurück.
    Auch von links und rechts kamen die Henker. Zu hören, als die Klingen ihrer Sensen über den Boden schleiften, Staub aufwirbelten und weitergezogen wurden.
    Der von mir Getroffene ging noch immer. Für einen Moment hatte ich freie Sicht auf seinen Schädel und sah auch das von der silbernen Kugel gerissene Loch. Es befand sich dicht über der Nasenwurzel, berührte die Stirn, und dort genau sickerte es hervor.
    Das Blut des Henkers.
    Vielleicht rot, möglicherweise auch grün, so genau war es bei diesen Lichtverhältnissen nicht zu bestimmen, aber die Flüssigkeit quoll hervor, bekam Nachschub und rann in einem fingerbreiten Faden über den Stoff der Kapuze, wobei das meiste Zeug aufgesaugt wurde.
    Das Bild hatte mich fasziniert, und erst ein leises Pfeifen riss mich aus meiner Lethargie.
    Ich schaute nach links.
    Die Klinge der Sense fuhr wie ein stählerner Halbmonddurch die Luft und hätte mich fast erwischt. Jedenfalls spürte ich bereits den Luftzug. Dann wurde es Zeit.
    Ich warf mich zurück.
    Es war der Sprung nach hinten, das sich Abstoßen ins fast Ungewisse. Mit dem Rücken schlug ich auf dem Hang auf, konnte dort nicht mehr stoppen, rollte weiter und überschlug mich auf dem harten Untergrund und war eingehüllt in Staubwolken.
    Bis in den Ufersand rollte ich. Erst dort konnte ich mich

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