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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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ausstieß und fast das Gleichgewicht verlor. „Verflixtes Geschöpf!“
    Fluffs fauchte ihn an, und als Vincent wieder nach ihm zu greifen versuchte, sprang es ihn an und landete auf seinem Kopf. Ein weiterer Fluch folgte, das Kätzchen wagte einen todesmutigen Sprung und fand sich in Cassies Armen wieder. Seine Krallen drangen durch den dünnen Stoff ihres Kleides, und Cassie schrie auf. Fluffs löste sich von ihr und verschwand blitzschnell in den Büschen. Besorgt sah Vincent hinunter, verlor das Gleichgewicht und wollte sich an einem Ast festhalten, der zu schwach für ihn war. Ein ominöses Knacken ließ Cassie aufstöhnen. Vincent fluchte wieder, und gleich darauf landete er mit einem harten Aufprall auf der Erde. Dann lag er mit geschlossenen Augen da, ohne sich zu rühren.
    „Vinnie!“, schrie Cassie. „Oh, Vinnie, mein Liebling!“ Sie kniete sich hin und beugte sich entsetzt über ihn. „Vinnie, sag doch etwas! Bist du verletzt, mein Liebster? Oh bitte, ich könnte es nicht ertragen, wenn du stirbst. Bitte, verlass mich nicht!“
    Sie strich ihm mit zitternden Händen über das Gesicht, selbst ganz blass vor Furcht, als Vincent plötzlich die Arme um sie legte und sie zu sich herabzog. Im nächsten Moment hatte er sich herumgerollt, sodass sie jetzt unter ihm lag. Fassungslos sah sie zu ihm auf, doch ihre Angst ließ allmählich nach, als sie den Schalk in seinem Blick bemerkte.
    „Oh, du gemeiner Mensch“, flüsterte sie, plötzlich seltsam atemlos. „Du hast mich zu Tode erschreckt. Ich dachte, du hättest dich verletzt.“
    „Ich habe bestimmt überall blaue Flecken“, erwiderte Vincent trocken. „Ich hoffe allerdings, du wirst mich pflegen, mein Engel.“
    „Soll ich dich mit einem Gichtmittel einreiben?“, fragte sie scheinbar ernst und erntete dafür einen strengen Blick von ihrem Gatten.
    „Ich weiß, dass ich zehn Jahre älter bin als du, aber hältst du mich für so altersschwach?“ Sie kicherte. „Du kleine Hexe. Ich muss dir, glaube ich, ein wenig Respekt vor deinem Ehemann beibringen. Diese Frechheit verlangt eine entsprechende Strafe.“

    Ihre Strafe war ein Kuss, der zunächst sanft war, doch schnell leidenschaftlicher, tiefer wurde. Sie pressten sich mit einer Sehnsucht aneinander, die sie beide erschütterte. Schließlich gab Vincent sie widerwillig frei und berührte zart ihr Gesicht.
    „Es ist nicht die richtige Zeit und nicht der rechte Ort, mein Liebling. Man schickte mich nach dir, damit ich dir sage, dass sie dir ein leichtes Mahl bereitet haben.“
    Cassie seufzte. „Dann dürfen wir nicht länger säumen.“
    „Andererseits könnten wir natürlich vorgeben, ich hätte dich nicht gefunden.“
    „Ja.“ Cassie lachte fröhlich. „Das könnten wir natürlich.“
    Sie gingen Hand in Hand zum Haus zurück, als Cassie etwas einfiel. „Oh, Vinnie! Wir haben das Kätzchen vergessen.“
    „Wir werden einen Lakaien nach ihm suchen lassen.“
    „Gut, wie du meinst, Vincent“, gab sie brav nach.
    Als sie die Treppe nach oben gingen, begegnete ihnen Harry.
    „Freut mich, Sie wieder so munter zu sehen, Lady Carlton“, sagte er. „Vinnie, kann ich dich kurz sprechen?“
    „Später, Harry. Ich muss mich umziehen gehen.“
    „Oh.“ Harry runzelte die Stirn. „Du hast einen Riss in der Hose, Vinnie, wusstest du das?“
    „Er ist auf einen Baum geklettert“, erklärte Cassie und versuchte vergeblich, ein Lächeln zu unterdrücken. „Wirklich eine sehr bedauerliche Angewohnheit, noch dazu für einen Mann seines Alters, aber ich hoffe, ihn bald davon heilen zu können.“
    „Frechdachs!“, flüsterte er ihr zu. „Du entschuldigst uns, Harry.“
    Damit schob er Cassie an seinem erstaunten Bruder vorbei und in ihr Schlafzimmer.
    Unverzüglich stieß er die Tür hinter ihnen zu und riss Cassie in die Arme.
    „Weißt du, wie sehr ich ...“
    Die Tür wurde geöffnet. „Cassie ...“ Lady Longbourne hielt verlegen inne und errötete leicht. „Verzeih mir bitte, Carlton. Ich wusste nicht, dass du hier bist. Ich kam nur, um zu sehen, ob Cassie zurück ist und zum Essen herunterkommen möchte.“
    „Ich bin hier, weil ich mit meiner Frau zusammen sein möchte, Mama, und weil ich mir eine andere Hose anziehen muss. Und bevor du es mir sagst – ich weiß, dass meine Hose einen Riss hat.“
    „Wirklich, Vincent! Was hast du denn nur getan?“
    Vincent war mit seiner Geduld am Ende. „Nichts habe ich getan, Mama. Und um deine Frage zu beantworten: Nein, Cassie kommt

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