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04 - komplett

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Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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nicht zum Essen hinunter. Sobald wir uns umgezogen haben, fahren wir nach Carlton Manor, wo wir ein paar Tage zu bleiben gedenken. Man soll uns einen Picknickkorb bereiten. Dann können wir essen, wo und wann immer uns danach ist. Aber allein. Vor allem allein.“
    „Nun, es besteht nicht die geringste Notwendigkeit für dich, so wütend zu werden, Carlton“, ereiferte sich seine empörte Mama.
    „Ich bin nicht wütend“, erwiderte er wütend. „Ich will lediglich einige Minuten mit meiner Frau allein sein. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt, oder?“
    „Liebster Vinnie“, sagte Cassie. „Du bist ein wenig verstimmt, dabei gibt es wirklich keinen Grund. Wir werden den Rest unseres Lebens zusammen sein. Und weißt du, ich bin wirklich sehr hungrig.“
    „Wirklich, mein Schatz?“ Seine Ungeduld schmolz dahin wie Butter in der Sonne, als ihm bewusst wurde, dass sie recht hatte. Sie gehörte jetzt ihm, und er brauchte nicht mehr nach seinem Glück zu greifen, als wollte jemand es ihm abspenstig machen.
    „Schön. Wir sind in zehn Minuten unten, Mama.“ Er lächelte sie vielsagend an. „Und schließ bitte die Tür hinter dir, wenn du gehst.“

14. KAPITEL
    Vincent sprach dem kalten Braten, dem frischen Brot und den Fleischpasteten, die serviert worden waren, tüchtig zu. Es fiel ihm auf, dass Cassie gar nicht so hungrig zu sein schien, wie sie vorgegeben hatte. Später würde er die kleine Lügnerin darauf ansprechen.
    Doch nach dem Mahl war die neue Lady Carlton nur zu bereit, die Fahrt zu ihrem zukünftigen Heim zu unternehmen. Sie verabschiedete sich von ihren Freunden, die heute noch abreisen würden, und trat in den Hof hinaus, wo die Kutschen schon vorgefahren waren. Lady Longbourne drückte Cassie voller Zuneigung an sich.
    „Pass auf dich auf. Ach, Carlton kann sich glücklich schätzen, dich gefunden zu haben, mein Liebes.“ Sie ließ Cassie widerwillig los und betupfte sich die Augen mit einem Spitzentüchlein.
    Nun war es an Sir Septimus, sich zu verabschieden. Er küsste Cassie die Hand. „Ich bin sicher, Sie wissen diesen jungen Hund zu nehmen, meine Liebe. Sollte er Ihnen aber Ärger machen, schicken Sie nach mir. Ich werde ihn schon wieder zurechtstutzen.“
    „Ganz gewiss“, versicherte Cassie ihm und küsste ihn auf die Wange. „Sie und Ihre Familie sind natürlich jederzeit willkommen, Sir Septimus.“
    Sir Septimus strahlte vor Stolz und bestand darauf, Cassie höchstpersönlich in die wartende Kutsche zu helfen. Vincent sah nachsichtig lächelnd dabei zu, kletterte hinter Cassie hinein und gab dem Pferdeknecht das Zeichen, den Wagenschlag zu schließen.
    „Reitest du denn heute überhaupt nicht?“, fragte Cassie scheinbar erstaunt.
    „Nein, heute nicht“, erwiderte er. „So werde ich dich wenigstens den ganzen Weg bis nach Hamilton ganz für mich haben.“
    „Hamilton? Dein Gut in Surrey? Ich dachte, wir fahren nach Carlton Manor?“
    „Das war Mamas Plan“, sagte Vincent mit einem zufriedenen Lächeln. „Aber ich denke, Carlton Manor ist mir nicht weit genug entfernt von Longbourne. Es würde mich gar nicht überraschen, wenn meine liebe Mutter sich dazu entschließen sollte, uns schon in den nächsten Tagen einen Besuch abzustatten.“

    „Vincent, wie kannst du nur so etwas denken?“, rief Cassie.
    „Ich kenne meine Mutter“, meinte er grimmig. „Gerade jetzt, mein Liebes, möchte ich niemanden von meiner Verwandtschaft sehen, sondern ein wenig Zeit ganz allein mit dir verbringen.“
    Cassie lachte über seine finstere Miene. „Nun, jetzt sind wir ja allein, und ich kann das hier endlich absetzen.“ Sie löste die Bänder ihres sehr hübschen Strohhuts und legte ihn auf den Sitz ihr gegenüber. „So ist es besser, findest du nicht auch, Vinnie?“
    Er hob verwundert die Augenbrauen. „Ich finde, er steht dir sehr gut, mein Liebes.
    Gefällt er dir denn nicht?“
    „Er sieht nicht übel aus, tatsächlich ist es einer meiner Lieblingshüte“, antwortete sie. „Aber nun wird es so viel leichter für dich sein, mich zu küssen, oder?“ Ihre Augen funkelten.
    „Ah ja, jetzt verstehe ich“, sagte er lächelnd. „Ich gratuliere dir zu deiner Weitsicht, mein Liebling.“
    Damit nahm er sie in die Arme und küsste sie auf eine Weise, die beide mehr als angenehm fanden.
    Hamilton Manor war in der Tat sehr viel größer als Carlton Manor, wie Vincent Cassie schon erzählt hatte. Natürlich war es auch um einiges älter, da es aus der Zeit der großen Königin

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