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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schlag traf ihn mit solcher Wucht, daß Daponde sich um seine eigene Achse drehte, und bevor er noch stehenbleiben konnte, wurde er von neuem getroffen. Diesmal prallte ein dunkler Schatten wie eine Gewitterwolke gegen seine Brust, hob ihn vom Boden hoch und schleuderte ihn durch die Luft.
    Daponde konnte den Angreifer nicht genau erkennen. Der Schmerz machte ihn blind und taub. Er hatte das Gefühl, daß er mitsamt dem Quipu durch die Luft segelte – nein, schwebte. Ja, er schwebte, und als er auf den Boden aufprallte, war ihm, als tauchte er in die Fluten eines Gewässers ein; ein Meer aus rotem Wasser, das aus seinem Arm quoll, der plötzlich wie ein abgetrennter Stumpf aussah. Krallen durchschnitten die in Blut getauchte Sphäre, wirbelten Daponde wieder empor und schleuderten ihn wie ein Spielzeug davon.
    Obwohl er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, klammerte er sich instinktiv an das Quipu wie an einen rettenden Strohhalm. Und auf einmal wußte er, was das alles zu bedeuten hatte. Er war auf dem richtigen Weg gewesen, die Inka-Prinzessin von ihren Alpträumen zu erlösen. Aber auf irgendeine unerklärliche Art war er selbst in diesen Alptraum geraten, und das hatte tödliche Folgen für ihn.
    Das schattenhafte Ding mit den furchtbaren Krallen zerriß ihn förmlich in der Luft.

    Der gespenstische Schrei ließ sie erstarren. Er kam nicht aus dem Dschungel, sondern aus der Inka-Stadt – vom Sonnentempel. Der Schrei war so durchdringend, daß er selbst das Gekreische der Brüllaffen übertönte.
    Arturo Pesce hatte gerade vorgeschlagen: »Nehmen wir uns die Inkas vor. Es wäre doch gelacht, wenn wir sie nicht zum Sprechen bringen könnten.«
    »Kommt nicht in Frage«, lehnte Dorian Hunter ab.
    Alle anderen stimmten ihm zu.
    Pesce grinste auf seine widerwärtige Art und meinte: »Wie wäre es dann mit der Inka-Prinzessin? Mit ein paar Leibesübungen könnte ich ihre Träume erotisch gestalten und …«
    Der Schrei brachte ihn zum Verstummen. Es war der Schrei eines Menschen in höchster Todesnot; der Schrei eines von namenlosem Grauen Geschüttelten. Er ging durch Mark und Bein, und er klang deshalb so besonders grausig, da er immer wieder abbrach, als ob sein Urheber seine Kräfte sammeln müßte, um dann seine Qual erneut in die Welt hinauszubrüllen.
    Dorian faßte sich als erster. »Das kommt vom Sonnentempel.« Er ließ seinen Blick über die Umstehenden schweifen. »Nur Daponde fehlt.«
    »Ich habe ihn vorhin mit dem Quipu zu den Tempelanlagen schleichen sehen«, meldete David Astor, der Missionar.
    Dorian hatte sich schon in Bewegung gesetzt. Er rannte, als sei der Teufel hinter ihm her. Als er das Tor in der Mauer der Tempelanlagen erreichte, prallte er zurück, als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis gerannt.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war selbst für den Dämonenkiller zuviel. Er faßte sich aber sofort und lief weiter. Als er die sterblichen Überreste Dapondes erreichte, hörte er hinter sich jemanden würgen, und dann übergab sich derjenige hemmungslos.
    Daponde war nur noch ein unförmiger, blutbesudelter Fleischklumpen. Mit der Rechten hielt der Inka-Spezialist immer noch das Quipu umklammert. Seltsamerweise hatte keine der Knotenschnüre auch nur einen Blutspritzer abbekommen.
    Dorian war benommen.
    »Hunter«, kam es da kaum verständlich über die Lippen des Sterbenden. »Das Quipu – geleitet Machu Picchu durch ihre Alpträume. Ungeheuer … schreckliche Gefahr. Ich … wollte sie wecken, aber da … erwischte es mich. Nehmen Sie … Quipu. Es droht Gefahr. Wecken Sie …«
    Jean Daponde starb, bevor er den Satz vollenden konnte.
    Dorian sah, wie Jeff Parker Sacheen umarmte. Parkers Gesicht war kreidebleich geworden.
    Arturo Pesce stand regungslos gegen eine Wand gelehnt und hatte die Augen geschlossen.
    David Astor schlüpfte aus seiner Kutte und breitete sie über die sterblichen Überreste Jean Dapondes. »Wer kann diese abscheuliche Tat begangen haben?« fragte er und blickte zu den Gebäuden, wo einige Inka-Priester aufgetaucht waren.
    Dorian hob das Quipu auf und entdeckte, daß einige Knoten geöffnet waren. Er blickte zum Eingang des Tempels hinüber.
    Jean Daponde mußte die volle Wahrheit erkannt haben, war aber nicht mehr in der Lage gewesen, mehr als einige Andeutungen zu machen.
    Dorian schritt wie in Trance auf den Tempel zu. Das Quipu lastete wie ein zentnerschweres Gewicht in seiner Hand. Er stieg automatisch die Stufen zum Eingang hinauf und betrat das

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