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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sagte Dorian eindringlich. »Du mußt nur fest daran glauben.«
    Sie schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Doch!« redete er ihr ein. »Glaube daran, daß du wach bist, dann kannst du auch dein zweites Ich wecken!«
    »Es treibt den Strom ohne Wiederkehr dahin – den Strom ohne Wiederkehr, der dennoch ewige Wiederkehr bedeutet.«
    Ihre Verzweiflung griff auf Dorian über. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dabei wußte er, daß die Lösung so nahe war. War es denn nicht möglich, sie endgültig zu wecken, wenn sie selbst den festen Glauben daran hatte?
    »Du mußt daran glauben, Machu Picchu!«
    Er wandte sich zum Eingang um. Über die Köpfe der Kameraden hinweg sah er im Schein der restlichen Taschenlampen vor dem Tempel ein Gewirr von abscheulichen Körpern. Der Hof war mit dem Blut der Ungeheuer aus Machu Picchus Alpträumen getränkt.
    »Ihr müßt aushalten!« rief Dorian den Gefährten zu. »Der Spuk hat gleich ein Ende.«
    »So?« meinte Elliot Farmer sarkastisch und wechselte das leere Magazin gegen ein volles aus. »Ich habe eher den Eindruck, daß es immer mehr Ungeheuer werden.«
    Sacheen schrie auf, als sich eine Fledermaus in ihren Haaren verkrallte. Parker trennte dem Untier mit der Machete einen Flügel ab und erdrückte das zuckende Ding zwischen seinen Händen, bevor es mit seinen Vampirzähnen nach ihm schnappen konnte.
    »Zündet die Fackeln an!« befahl er. »Wir werden diese Bestien ordentlich schmoren lassen.«
    Dorian wartete nicht ab, bis die Gefährten die Fackeln entzündet hatten und sie in die Reihen der Ungeheuer warfen. Er wandte sich wieder Machu Picchu zu.
    Die Prinzessin lag auf dem Opferstein und schlief. Dorian empfand in diesem Moment eine solche Enttäuschung, daß er das Quipu am liebsten in tausend Stücke gerissen hätte. Aber dann würde Machu Picchu wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit schlafen und träumen müssen.
    »Sie schwimmt im Fluß und wird bald den Orinoco erreicht haben«, murmelte Rogard.
    Dorian horchte auf. »Was sagen Sie da, Professor?«
    Rogard preßte sich schuldbewußt eine Hand auf den Mund. »Ich wollte es nicht sagen«, beteuerte er. »Abraham und ich haben Pesce versprochen, ihn nicht zu verraten. Und daran muß man sich halten. Aber ich glaube, daß nicht Sie es waren, Hunter, der Machu Picchu quälte, sondern Pesce selbst. Ja, ich denke, Sie verstehen Machu Picchu.«
    »Was wissen Sie über Pesce?« drängte Dorian.
    »Abraham und ich haben ihn beim Fluß getroffen, als er gerade mit Machu Picchu auf den Steg trat, von wo aus der dämonische Atahualpa seine Opfer die lange Reise antreten ließ.«
    »Weit, weit weg«, murmelte da Machu Picchu. »Der Strom trägt mich. Kann mich niemand wecken?«
    Dorian nahm sie an den Schultern und setzte sie auf. Sie öffnete die Augen.
    »Erzählen Sie weiter, Rogard!« verlangte Dorian.
    »Pesce hat uns erzählt, daß er Machu Picchus letzten Wunsch erfüllen wollte«, fuhr Rogard fort. »Er schickte uns fort. Aber Abraham und ich schlichen uns zurück und sahen, wie er die Hände der Prinzessin auf dem Rücken zusammennagelte, sie durch Dutzende große Blutegel zur Ader ließ und dann ihren in ein Netz gebundenen Körper in den Fluß warf. Dabei tobte er und benahm sich auch sonst seltsam. Wir hörten ihn weinen und meinten, daß er um die Prinzessin trauere. Aber jetzt bin ich nicht mehr sicher …«
    »Aber daß es Machu Picchu war, die er rituell opferte, dessen sind Sie sicher?«
    »Ich kenne doch die Prinzessin!« sagte Rogard leicht empört und nahm nur äußerst widerwillig den Blick von der Schlafenden, um Dorian böse anzufunkeln.
    »Haben Sie sich denn nicht gewundert, daß Machu Picchu den Fluß hinuntertreibt, während sie gleichzeitig auch hier ist?«
    Da lächelte der geistesgestörte Biologe. »Machu Picchu kann doch mit ihren Träumen überall sein.«
    Da fiel es Dorian wie Schuppen von den Augen, und er wurde mit einem Schlag ganz ruhig. Er empfand keine Eile mehr, obwohl die Alptraumungeheuer sie arg bedrängten.
    »Dorian, willst du uns nicht lieber mit der Waffe in der Hand unterstützen?« rief Parker über die Schulter. Er mußte laut brüllen, um die Schußdetonationen zu übertönen. »Auf deine Art kommst du doch nicht weiter.«
    »Haltet nur noch wenige Minuten aus!« erwiderte Dorian. »Gleich ist alles vorbei.«
    »Das habe ich schon einmal gehört!« rief Elliot Farmer.
    Seine Linke hing schlaff von der Schulter herab. Einer der kleinen Nager hatte sich darin verbissen, und

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