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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen ist.«
    Margret nickte. »Klar, Kinder entwickeln sich. Sie bleiben nicht stehen. Das war bei uns auch so.«
    Harry lächelte knapp. »Da gebe ich dir Recht. Auch wir haben uns entwickelt, und jedes Kind muss sich entwickeln, aber nicht auf eine solche Art und Weise. Das ist nicht normal, das ist grauenhaft und furchtbar. Der Teufel hat von unserem Sohn Besitz ergriffen. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Wie soll er das getan haben?«
    »In der Schule.«
    Da lachte Margret. »Im Internat?«
    »Ja.«
    »Dann müssten die anderen Kinder doch auch so reagieren wie Bobby. Ich habe davon aber nichts gehört.«
    »Wahrscheinlich sind die Eltern zu feige, darüber zusprechen. Lass dir gesagt sein, da geht etwas Schreckliches vor!«
    Margret hatte nicht weiter nachgedacht. Sie war noch vor Minuten der Überzeugung gewesen, dass sich ihr Mann alles nur eingebildet hatte. Nun hatte sie ihre Meinung geändert, und sie musste zugeben, dass sich ihr gemeinsamer Sohn tatsächlich auf eine erschreckende Weise verändert hatte. Zwar hatte er noch immer die gleichen Gesichtszüge, aber über sie schien sich ein Schatten gelegt zu haben, und als er abermals den Kopf ein wenig drehte, sah er wieder das Kreuz.
    Urplötzlich entstellte Hass seine Züge. »Weg damit! Ich will es nicht mehr sehen. Nehmt das verdammte Kreuz weg! Ich will es nicht mehr!« Seine Stimme überschlug sich und endete in einem verzweifelt klingenden Schluchzen.
    Harry blieb ruhig, obwohl es ihn Überwindung kostete. Er nahm kaum wahr, dass sich seine Frau in einen Sessel fallen ließ und dort so steif hockte, als hätte sie einen Stock verschluckt. Ihr Gesicht war vom Weinen gerötet, und ihre Wangen waren aufgequollen.
    »Habe ich Recht?« fragte Harry leise.
    Sie nickte nur.
    Harry nahm das Kreuz weg. Er ließ es in die Tasche seiner Strickjacke gleiten, wo es nur mit seinem oberen Ende hervorschaute. Dann wartete er ab.
    Bobby öffnete wieder die Augen. Zunächst blinzelnd, weil er sehen wollte, ob sich das Kreuz noch in seiner unmittelbaren Nähe befand. Das war nicht der Fall, und so starrte Bobby aus weit geöffneten Augen seinem Vater ins Gesicht.
    Er begann zu grinsen. Die Lippen zogen sich nur sehr langsam in die Breite, aber dieses Grinsen hatte überhaupt keinen freundlichen Ausdruck mehr. Es war kalt und bösartig. Dabei dokumentierte es, wie es im Innern des Jungen aussah.
    »Es ist nicht mehr da, Bobby.«
    »Das sehe ich.«
    »Und jetzt?«
    Der Junge überlegte noch. »Ich werde euch zeigen, wo es langgeht. Ich bin nicht mehr euer Sohn. Jetzt gehöre ich einem anderen.«
    Auch Margret hatte die Worte verstanden. »Aber Bobby. Wie kannst du so etwas sagen, Kind?«
    »Ich kann alles!«
    »Nein, das darfst du nicht. Ich bin deine Mutter. Hast du das vergessen?«
    »Nichts habe ich vergessen. Gar nichts.« Er sprach mit einer böse klingenden Stimme. »Ich werde auch nichts mehr vergessen. Ihr sollt weggehen, verschwinden! Habt ihr gehört? Ich will nichts mehr von euch sehen, überhaupt nichts. Ich gehöre nicht mehr zu euch, und ihr gehört nicht mehr zu mir, verdammt!«
    Diese Worte trafen tief. Margret wandte sich ab. Sie konnte den Jungen nicht mehr hören und auch nicht mehr ansehen. Harry Belmont fiel es ebenfalls schwer, aber er riss sich zusammen und sagte zunächst einmal nichts. Harry blickte seinen Sohn nur an. Und er sah besonders in dessen Augen.
    Sie waren blau gewesen, wie sie es oft bei blonden Menschen sind. Auch jetzt hatten die Pupillen noch diese Farbe. Dennoch zeigten sie sich verändert. Ihr Glanz war ein anderer geworden. Viel härter, unnachgiebiger und brutaler. Das war nicht mehr der Bobby, wie Harry ihn kannte.
    Aber er fragte weiter. »Du willst also nicht mehr unser Sohn sein, wenn ich dich richtig verstanden habe?«
    »So ist es.«
    »Zu wem gehörst du dann?«
    »Zu Acron!«
    Da war er wieder, dieser Name, mit dem Harry nichts anfangen konnte. Acron hieß er also. Schon einmal hatte Bobby ihn erwähnt, oben in seinem Zimmer, aber weder Margret noch er wussten etwas damit anzufangen. »Wer ist Acron?«
    Bobbys Blick veränderte sich. Er wurde lauernd. »Weshalb willst du das wissen?«
    »Vielleicht möchte ich mit ihm reden.«
    Zunächst sagte Bobby nichts. Plötzlich begann er zu lachen. Erst leise, dann immer lauter. »Du willst mit Acron reden? Was meinst du, was dann passiert? Ich bin wahnsinnig, ich…«
    »Wer ist es?«
    Plötzlich schnellte Bobby hoch. Harry zuckte zurück, sonst hätte die Stirn des

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