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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jungen noch einmal seine Nase getroffen. »Wer Acron ist, willst du wissen! Ja, ich sage es dir. Er ist ein Vampir, ein Blutsauger, hörst du?«
    ***
    Es gibt Fallen, die sind an Hinterlist und Gemeinheit kaum zu überbieten. Zu dieser Kategorie gehörte das quer über die Fahrbahn gespannte dünne Stahlseil.
    Dass ich es überhaupt sah, verdankte ich einem Lichtreflex, der sich an den am Seil hängenden Tropfen brach, denn es hatte vor kurzem noch geregnet.
    Auch der neben mir sitzende Bill Conolly hatte etwas bemerkt.
    »Vorsicht, John!«
    Ich bremste.
    Und ich musste voll hineingehen. Dabei hatte ich das Gefühl, als würde ich das Pedal bis auf den unter uns liegenden Asphalt der Straße durchtreten.
    Und schon ging es los.
    Mein Bentley war trotz seines Alters zwar spurtreu, aber die Vollbremsung riss auch ihn aus dem Gleichgewicht. Ich hörte das Jaulen der Reifen auf der noch feuchten Straße und stellte fest, dass sich die Räder nicht mehr drehten. Hart wurden wir nach vorn geschleudert.
    Gleich würde das straff gespannte Seil gegen die Frontscheibe des Wagens knallen.
    Ich kurbelte am Lenkrad. Der Silbergraue nahm mir dies übel.
    Vielleicht rutschte er auch auf den feuchten Blättern weg, jedenfalls brach er mit dem Heck aus.
    Bill hatte sich neben mir geduckt. Auch ich hatte mich zusammengekauert und zitterte innerlich in der Hoffnung, dass es noch gut gehen würde.
    Das Seil rückte näher.
    Viel zu schnell. Der Bentley würde nicht mehr rechtzeitig genug zum stehen kommen. Innerhalb einer Sekunde sah ich viel mehr, als ich normalerweise wahrnehmen konnte. Die Bäume rechts und links der Straße tanzten und bewegten sich in den hellen Inseln, die unser Scheinwerferpaar in die Dunkelheit und das Unterholz am Wegrand hineinschleuderte.
    Mit dem Heck brach der Bentley nach rechts aus. Wenn uns das Seil jetzt erwischte, dann an der Seite.
    Das Kreischen der Reifen klang wie eine schrille Musik in meinen Ohren. Ich hielt mich am Lenkrad fest, als wäre es ein letzter Rettungsanker, und dann prallten wir gegen das Seil.
    Aber mit der Seite.
    Wir hörten beide einen singenden, hohen Laut, unser Wagen wurde durchgeschüttelt, er wollte wieder ausbrechen, ich lenkte gegen, hörte noch, wie das Stahlseil an der Seite entlangratschte und von der Lackierung einiges abschabte. Dann wurden die Baumstämme plötzlich zu gewaltigen Stempeln, zwischen denen es kaum Platz für meinen Silbergrauen gab.
    Wir prallten nicht dagegen.
    Zwar wühlte sich die Schnauze des Fahrzeugs noch in das Unterholz und knackte dort einiges zusammen, aber wir kamen rechtzeitig zum Stehen. Ich konnte es kaum fassen. Noch immer hatte ich das Gefühl, herumgeschleudert zu werden, aber wir standen tatsächlich.
    Dieses quer über die Straße gespannte Seil hätte uns den Tod bringen können.
    Ich schaute nach links und warf einen Blick auf meinen Freund Bill Conolly.
    Der saß da wie eine Puppe. Nur hatte er einen Arm angehoben und wischte den Schweiß von seiner Stirn. Seine Lippen waren in die Breite gezogen, er lächelte aber nicht. Die Anspannung stand noch in seinem Gesicht.
    Mir erging es nicht viel besser. Erst jetzt folgte der Schock. Ich spürte das innerliche Zittern und merkte auch, dass meine Arme allmählich lahm wurden.
    Sicherheitshalber löste ich die Hände vom Lenkrad und ließ sie nach unten fallen.
    Sie klatschten auf meine Knie.
    So saßen wir, sagten nichts und atmeten schwer. Bill fand als Erster die Sprache wieder. »Wer von uns hat denn einen so guten Schutzengel gehabt?« erkundigte er sich.
    »Wahrscheinlich wir beide, denn einer reichte da wohl nicht aus.«
    »Das meine ich auch.«
    Wir standen schräg, aber wir nahmen nicht die gesamte Straßenbreite ein. Ich überlegte schon, wer das Seil gespannt haben konnte.
    Eine Antwort fand ich nicht. Eines war aber sicher: Irgendjemand wollte nicht, dass die Straße befahren wurde. Und wenn ich daran dachte, dass es nicht uns, sondern einen anderen hätte erwischen können, einen Motorradfahrer zum Beispiel, wurde es mir noch übler.
    »Hast du eine Zange?« fragte Bill.
    »Wozu?«
    »Damit wir das Seil durchschneiden können.«
    »Da musst du wohl beißen.«
    »Leider kann ich den Beißer nicht erreichen. Und der gute alte James Bond wird ihn mir wohl kaum ausleihen.«
    »Okay.« Ich löste den Gurt. Zum Glück waren wir angeschnallt gewesen, sonst hätte es trotz der Bremsaktion noch übel für uns ausgehen können. Gemeinsam stiegen wir aus.
    Die Luft war herbstlich kühl

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