0402 - UFOs in der Galaxis
Bildschirm des Interkoms. „Sieh dir Korom-Khan, unseren Kommandanten, an. Er wird wieder die ganze Mannschaft aufwecken und ihr mitteilen, dass sie weiterschlafen darf. Das nennt er dann Ruhepause."
Oberst Elas Korom-Khan, der Kommandant der INTERSOLAR, war achtundvierzig Jahre alt und damit relativ jung. Er stammte aus einer Gegend, die vor anderthalb Jahrtausenden einmal Pakistan genannt wurde. Seine Haare waren schwarz, seine Hautfarbe dunkel. Seine kühle und gelassene Redeweise konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ein Mann blitzschneller Entschlüsse und Handlungsweisen war.
„Achtung, an die Besatzung! Ruheperiode beendet.
Start steht kurz bevor. Die diensthabende Mannschaft und die Offiziere begeben sich sofort auf ihre Posten.
Ende der Durchsage," Der Bildschirm wurde dunkel.
Lord Zwiebus sah Gucky hilflos an.
„Was hatter sagt?" Gucky schüttelte den Kopf.
„Deine Radebrecherei geht mir allmählich auf die Nerven. Ist ja ganz anerkennenswert, dass du überhaupt sprechen kannst, aber auch wenn du zweihunderttausend Jahre in deiner Überlebenskiste geschlafen hast, könntest du dich so langsam mal umstellen und dich meiner gepflegten Sprechweise bedienen. Kapiert, du Höhlenbewohner?"
„Ich habe nicht gebrochen, und was bedeutet ‚pakieren‘?"
Gucky faltete die Hände und setzte sich wieder.
„Bei allen guten und bösen Geistern, die es im Kosmos gibt, ist denn keiner dabei, der Mitleid mit mir hat?" Er sah Zwiebus an. „Gegen dich ist ja ein Ohrwurm eine Intelligenzbestie."
Es war sein Glück, dass Lord Zwiebus ihn abermals nicht verstand. Er grinste nur und nickte zustimmend. Dann sagte er kehllautig: „Start! Das habe ich verstanden. Wann Start?"
Gucky gab keine Antwort. Er hatte gerade versucht, telepathischen Kontakt zu Rhodan aufzunehmen, mit dem er sich nun durch die Hilfe „Whispers" auf diese Art verständigen konnte. Die Verbindung kam zustande, aber Rhodan reagierte nicht.
Er hatte im Augenblick andere Sorgen.
„Mund halten!" fuhr Gucky den verblüfften Lord Zwiebus an. „Da ist was passiert, in der Zeitschleuse.
He, hier geblieben! Rhodan kann uns nicht gebrauchen, außerdem starten wir bald: Willst du vielleicht hinterherlaufen, wenn wir abhauen?"
Zwiebus sagte: „Aha!"
Ein Zeichen dafür, dass er kein Wort verstanden hatte und automatisch das tat, was auch Gucky tat.
Und Gucky blieb sitzen.
Das helle, blauweiße Feuer war unverkennbar. Es strahlte so hell wie eine kleine Sonne, und wenn man die Größenverhältnisse berücksichtigte, sogar noch heller. Keine Materie konnte so hell leuchten. Es handelte sich also zweifellos um einen Schutzschirm, der das darin befindliche Raumschiff völlig von der Außenwelt isolierte.
„Ein Accalaurie!" sagte Rhodan ruhig, aber er konnte ein leichtes Beben in seiner Stimme nicht ganz verbergen. „Er muss den Posbi verfolgt haben, um sein Ziel kennen zulernen.
Hoffentlich ist es dem Robotkommandanten noch nicht gelungen, unser Ortungssignal auszuwerten und die Zeitschleuse anzufliegen."
„Kaum möglich", beruhigte ihn Major Igenberg, „Ich habe sofort unterbrochen. Der Erkennungsimpuls wurde nur zur Hälfte ausgestrahlt."
Rhodan nickte ihm zu.
„Vielen Dank, Major, damit haben Sie das Schlimmste verhütet. Sorgen Sie dafür, dass Oberst Korom-Khan die INTERSOLAR startbereit machen lässt. Dazu vier weitere Schiffe."
Während der Offizier die Meldung weitergab, beobachtete Rhodan durch das Zeitfenster, was draußen im Normaluniversum geschah - und fünf Minuten in der relativen Vergangenheit.
Der Posbi-Raumer stand noch immer bewegungslos im Raum. Er schien auch weiterhin damit zu rechnen, dass man ihn in die Schleuse manövrieren würde. Er hatte sogar seinen schützenden Energieschirm abgeschaltet.
Aber es war etwas anderes, das Rhodans ganze Aufmerksamkeit nun in Anspruch nahm. Trotz der ungewohnten Sterne, die man ja von der Oberfläche der Planeten aus jetzt nicht mehr sehen konnte, sah er sofort den Accalaurie, der mit fast lichtschnellem Flug näherkam.
Er musste noch sehr weit entfernt sein, aber seine intensive Leuchtstärke machte ihn über viele Millionen Kilometer hinweg deutlich sichtbar.
Eigentlich war es weniger das geheimnisvolle Auftauchen dieser kosmischen UFOs, das Rhodan und die Menschheit beunruhigte, sondern vielmehr ein unerklärliches Phänomen, das eng mit ihrem Erscheinen verknüpft zu sein schien.
Nämlich die verheerenden Explosionen, die immer dann entstanden, wenn die
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