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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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mächtigen Zirkus gemacht hätten.
    Der Türdrücker bewegte sich!
    Jake zog die Hand mit der Pistole zurück und machte sich auf alles gefasst.
    Es war kein Schatten unter der Tür zu sehen. Da hatte sich also jemand am äußersten Ende neben die Tür gestellt, um keine Angriffsfläche zu bieten. Der kannte sich also aus.
    Der Drücker knackte ganz leise.
    Jetzt kam ein vorsichtiger Zug, ob die Tür abgeschlossen war oder nicht, dann wurde sie wie von einer Explosion aufgerissen, donnerte gegen die Wand, schwang ein kleines Stück wieder vor und blieb stehen.
    Jake war froh, dass er die Augen nicht ganz geöffnet hatte, bei dem grellen Tageslicht wäre er übel dran gewesen.
    Aber es kam niemand. Nicht mal ein Schatten war zu sehen.
    Plötzlich fragte eine tiefe Stimme: »Wer bist du denn, mein Junge?«
    Jake legte rasch den Zeigefinger der Linken an die Lippen, und Rex, der schon den Mund aufgemacht hatte, schwieg.
    Der Mann draußen hatte gesehen, wohin Rex blickte, und knurrte wütend: »Ich weiß, wo Sie stehen. Kommen Sie raus, oder ich schieße ein paarmal um die Ecke.«
    Wie zur Bestätigung dröhnte eine mittlere Pistole los, es konnte eine 32er sein. Das Geschoss fuhr zwei Yards vor Jake in die Diele und riss einen Span hoch. Der Mann war von schneller Entschlusskraft. Er war offensichtlich allein.
    Jake wusste, dass der Mann nicht wagen würde, mit einem tollen Satz nach Wildwestmanier plötzlich mitten in den Raum zu springen, obwohl Jake das gern gesehen hätte.
    Es musste etwas geschehen, und Jake bereitete es geräuschlos vor.
    Er drehte sich um, wobei ihm das leise Scheuern des Stoffs schon viel zu laut vorkam, nahm die Pistole in die linke Hand und legte sich eng an der Wand auf die linke Seite, wobei er sich so weit vorgeschoben hatte, dass er den linken Arm hochwinkeln konnte.
    »Kommen Sie heraus«, drohte die Stimme. »Bei drei schieße ich.« Der Mann fing gleich an zu zählen.
    »Eins - zwei - drei.«
    Zwei Sekunden nach »drei« erschien etwa ein Yard über dem Fußboden eine Pistole, wurde blitzschnell um die Ecke geschoben und abgefeuert.
    Sie jagte aus einer ziemlich himmelwärts gerichteten Neigung, wahrscheinlich als letzte Warnung, zwei Schuss in die Decke, und in dem Augenblick, in dem sie zurückgezogen wurde, führte Jake vom Boden aus seine 38er um den Türpfosten herum und donnerte mit unterschiedlicher Streuung das Magazin leer.
    Jake sprang auf, wechselte schnell und sicher das leere Magazin gegen ein volles aus, lud durch und wartete.
    Draußen war es still.
    Der Mann war bestimmt getroffen worden, und wenn er bei den ersten Schüssen schon zusammengebrochen war, hatte Jake bei dem Geräusch der rasch folgenden Schüsse weder einen Aufschrei noch Fallen hören können. Ihm dröhnten noch die Ohren.
    »Kannst du ihn sehen, Rex?«
    Jake wandte sich um. Der Junge war verschwunden!
    Das konnte es doch nicht geben, Jake sah nach. Rex kauerte hinten in der Ecke und drehte dem Raum den Rücken zu.
    »Komm, Rex, ist ja schon alles gut, Guck mal nach, ob der böse Mann weg ist, willst du?«
    Der Junge reagierte nicht. Er hielt die Hände gegen die Augen gepresst und schluchzte.
    Jake ging vorsichtig nach hinten und schlich in tief gebückter Haltung bis hinter den breiten Tisch, wobei er seine Pistole ständig auf die Tür gerichtet hielt.
    Dann sah er ihn.
    Der Mann lag vor den Stufen auf dem Gesicht, beide Arme vorgeworfen, die Pistole war ihm entfallen.
    Jake ging hinaus und drehte ihn um.
    Er schien zwei Brustschüsse zu haben. Er war noch nicht tot, doch der Puls flatterte.
    Jake schleppte den Bewusstlosen in die Hütte.
    Als nächstes ging Jake zum Weg und besah sich den Wagen, der dort stand. Es war eingepflegtes vorjähriges Oldsmobile, in dem sich in zwei großen Körben Konserven und Flaschen befanden.
    Der Mann war wahrscheinlich der Eigentümer des Blockhauses. Jake brachte die Körbe in seinen Wagen und rangierte ihn gleich aus der Lichtung hinaus. Nach den zahlreichen Vorräten zu urteilen, musste der Mann Gäste erwarten, denn die Körbe reichten für ihn allein für mindestens drei Monate.
    Es war jetzt Samstagnachmittag halb sechs, die meisten Weekend-Fahrer waren längst am Ziel.
    Es durfte also keine Minute vergeudet werden. Er holte den Lederbeutel mit den Juwelen aus dem Versteck, packte sie in eine Aktentasche und steckte Besteck und Geschirr in einen Karton.
    Rex bekam seine Schuhe an, dann wickelte Jake ihn in zwei Wolldecken. Mit den restlichen Decken legte er den

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