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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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operieren musste und dabei leichter geneigt war, den kleinen Rex zu ermorden, wenn die Belastung zu groß wurde, und auch für uns. Wir suchten jetzt nur noch einen Mann, von dem wir nichts wussten. Nur, dass er irgendwo ein Kind versteckt hielt, das vielleicht noch am Leben war.
    Es war zweifelhaft, ob er heute noch anrufen würde, um Mrs. Dallinger unter neuen Druck zu setzen. Er schien noch finanzielle Reserven zu haben, sonst hätte er die Brieftasche von Kerrit geplündert, aber auf die zehn Bucks kam es ihm nicht an.
    Zwischen seinem Anruf vom Freitagabend und der Absendung des Kragens hatte nicht viel Zeit gelegen, sodass er sein Versteck in unmittelbarer Nähe New Yorks oder sogar auf Manhattan haben konnte.
    Auf meinem Schreibtisch stand immer noch wie ein Mahnmal die bunte Spanschachtel mit den Gummibären. Alle Süßigkeiten-Großhändler, eine vier Seiten lange Liste, waren alarmiert worden, uns sofort anzurufen, wenn von irgendeiner Seite nach dieser Spezialität gefragt werden sollte.
    Sie wussten nicht, um was es sich handelte, aber sie waren darauf hingewiesen worden, dass es wichtiger wäre als der richtige Kurs des gerade gestarteten Satelliten.
    Mit solchen Bemerkungen brachte man die Angestellten in solchen Betrieben dazu, darüber zu reden und dann vergaßen sie es nicht so leicht.
    Die Fahndung nach Kerrit wurde abgeblasen, und damit fiel eine meiner größten Hoffnungen in sich zusammen. Wir hingen in der Luft und konnten nichts tun als warten.
    Das regt meine Fantasie immer besonders an, und ich erwischte mich dauernd dabei, immer wieder zu fragen, in welchem Zustand Rex wohl sein würde, wenn ich ihn eines Tages zu sehen bekäme…
    Phil ging es nicht anders. Er hatte bei Tally Brown nichts erreicht und behauptete, von ihren 1500 Gramm Gehirn wären zwei Drittel überhaupt noch nie in Funktion gewesen.
    Im Laufe des Tages stellte sich dann auch noch heraus, dass die Prints auf dem Papier, die nicht von Kerrit stammten, auch in Washington nicht registriert waren.
    Ich nahm mir den Bogen Packpapier zum wer-weiß-wievielten Male vor und hätte ihn am liebsten mit der Lupe abgesucht, wenn es mir nicht so albern vorgekommen wäre.
    Das Papier war hellbraun. Die Adressenseite des Bogens war glatt, die andere mit dem Text leicht aufgeraut, oder, wie der Fachausdruck lautete, nicht satiniert.
    Da sah ich es mit einem Mal.
    Ganz links am Rand war so etwas, was Buchstaben sein konnten. Hauchfein, nur bei starkem Licht wie eine Andeutung sichtbar, aber nicht zu lesen. Ich nahm nun doch eine Lupe, aber das war genau falsch, denn jetzt vergrößerte es sich so, dass es fast gänzlich in der Faserung des Papiers verschwand.
    Phil stand schon die ganze Zeit neben mir.
    »Kannst du da etwas erkennen?«, fragte ich ihn.
    Er drehte die bräunliche Fläche hin und her, besah sie schräg, von der Seite, es half nichts.
    Schließlich knurrte er: »So wird das nichts. Das ist als ob man Gespenster anstrahlt. Je stärker das Licht, desto eher lösen sie sich auf.«
    »Du scheinst neuerdings in wunderlichen Kreisen zu verkehren. Und nun hole mir bitte mal die kleine Quarzlampe, ja?«
    Er schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf und ging ins Labor.
    Während ich den kleinen Metallkoffer aufklappte und die Lampe richtig einsetzte, verkoppelte Phil das Kabel mit einer Verlängerungsschnur.
    Ich schob das Papier unter die Lampe, die etwa eine Fläche von drei viertel Fuß bestrahlte.
    Phil ließ einen langen Pfiff hören, und ich starrte auf das, was vorher nur der Hauch einer Ahnung gewesen war.
    Klar hoben sich jetzt neun Buchstaben am Rand des Papiers, ab. Sie standen schräg links unten herauf und bildeten das Ende von zwei Reihen.
    In der einen Reihe stand OOD CO und darunter AVEN wobei das A leicht beschnitten, aber noch eben erkennbar war.
    Während ich nach einem bestimmten Telefonbuch suchte, brachte Phil die Lampe in das Labor zurück, legte den Bogen däzu und bat um ein Foto des wichtigen Randabschnittes, das man nachher Mr. High vorlegen sollte.
    Ich zog mit dem Telefonbuch von Newhaven, das über 150 000 Einwohner hat, zum Chef, erklärte ihm, was ich entdeckt hatte und bat ihn, in Newhaven eine Firma heraussuchen zu lassen, die mit Lebensmitteln handelte und zum Schluss mit Food Co firmieren musste.
    In der Zwischenzeit könnten wir schon in Newhaven sein. Phil und ich rauschten bald dafauf mit meinem Jaguar los.
    Bundesstraßen, Highways und Fernrouten sind genau das, was mein roter Renner liebt.

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