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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann brummt er nicht mehr, dann beginnt er zu singen.
    ***
    Jake Stanford hatte in dem völlig finsteren Blockhaus bis zum Mittag geschlafen und erwachte davon, dass Rex Dallinger in der Küchenecke herumklapperte und etwas zum Essen oder Trinken zu suchen schien.
    Als ihn der Strahl der Taschenlampe traf, schrak der Junge zusammen und machte ein weinerliches Gesicht.
    »Ich bin hungrig und kann nichts finden. Warum ist es hier so dunkel?«
    »Daran wirst du dich gewöhnen müssen«, knurrte Jake, stand auf und zündete die Petroleumlampe an.
    Es fiel ihm nicht ein, die Fensterläden zu öffnen, weil dann jeder von draußen sofort erkennen konnte, dass hier jemand hauste. Der Wagen allein verriet nichts, er stand gut getarnt hundert Yards weiter hinter Büschen.
    Jake warf dem Jungen die Kleider zu, doch die Schuhe versteckte er.
    Rex war jetzt vollkommen verschüchtert. Der Mann, mit dem er nun allein war, trank, rauchte, las irgendwas oder stierte finster vor sich hin, sprach aber nicht mehr, als unbedingt sein musste. Dan, der nicht mehr wiedergekommen war, hatte wenigstens noch ab und zu einen Scherz gemacht und Rex gut zugeredet, als es ihm allmählich zu langweilig wurde.
    Von Versteck spielen war keine Rede mehr. Rex sollte ruhig sein und warten, hatte Jake gesagt. Er wusste nur nicht, worauf er warten sollte.
    Nachmittags um fünf hörte Jake etwas, das wie der Motor eines Wagens klang, aber plötzlich verstummte.
    Das Geräusch war von der einzigen Seite gekommen, von der sich ein Wagen nähern konnte. Wenn es wirklich einer war, musste er jetzt in der Mitte des Fahrweges etwa auf der Höhe des Gebüsches stehen, hinter dem Jake seinen schwarzen Sedan versteckt hatte.
    Jake wurde mit einem Schlag hellwach, zog seine Jacke an und lud seine Automatic nach.
    »Du bist jetzt still«, zischte er Rex zu, »oder ich reiße dir beide Ohren ab.«
    Er griff zur Lampe und löschte das Licht. Dann huschte er zur Tür, schob leise den Riegel zurück und stellte sich neben dem Türrahmen flach an die Wand.
    Jake war etwas nervös und hielt den Kolben seiner 38er fest umspannt.
    Es war natürlich möglich, dass sich jemand verfahren hatte und gleich wieder umdrehen wollte, aber warum lief dann der Motor nicht mehr? Oder war das einer von den Wagen, die im Leerlauf kaum zu hören waren?
    Nein! Jetzt hörte es Jake. Draußen schlich jemand herum.
    Eben hatte kaum hörbar rechts hinter Jake der eine Fensterladen geknackt, obwohl er so fest angezogen war, dass er sich von selbst nie rühren würde.
    Warum ging denn die Tür nicht auf?
    Das war doch viel logischer, als an sichtbar festgeschraubten Fensterläden herumzuspielen.
    Jake Stanford spürte in diesen Sekunden, dass seine Nerven in Schwingung gerieten, wofür er in erster Linie die Dunkelheit verantwortlich machte. Er hatte den Mund geöffnet, um leiser zu atmen und sah gespannt auf den schmalen schwachen Schein, der unter der Tür lag. Es war das einzige Licht, das augenblicklich im ganzen Raum schien.
    An eine Polizeiaktion glaubte Jake nicht. Dieser Platz konnte nur durch Verrat bekannt werden, und zum Verraten war niemand mehr da. Es musste ein Zufallsbesucher sein, der da draußen herumgeisterte oder einer dieser schrägen Kunden, die gern Wochenendhäuser ausnahmen.
    Jake kniff vorsichtshalber die Augen ganz klein zusammen, weil er beim unerwarteten Aufgehen der Tür geblendet sein würde. Er durfte nicht vergessen, dass es noch hell war.
    Plötzlich wurde ihm klar, dass er sich auf die falsche Seite gestellt hatte. Er stand mit der Pistole in der rechten Hand links von der Tür, die Brust fest gegen die Wand gepresst, der Kopf sah über die rechte Schulter. Der Türgriff war auf der anderen Seite, und die Tür schwang nach außen auf. Ob einer schnell oder langsam hereinkam, der erste Blick musste auf die Gestalt an der Wand fallen.
    Jake wechselte schnell und lautlos zur anderen Seite hinüber, stellte sich mit dem Rücken gegen die Wand und hob die Rechte mit der Pistole etwas an, um mit dem Handrücken den Türgriff zu berühren. Da er ihn nicht sehen konnte, würde er nun wenigstens fühlen, wenn ihn jemand langsam nach unten drückte.
    Hoffentlich blieb Rex still. Er saß da hinten auf einem Stuhl und hatte die Arme auf dem Tisch, als das Licht gelöscht wurde. Er war der richtige Köder, das Bild eines verlassenen Knaben.
    Der Junge musste so große Angst haben, dass er nicht einmal zu schluchzen wagte. Jake grinste. Es gab Jungen in diesem Alter, die einen

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