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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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stark verkohlt, wahrscheinlich Mr. Smith, sonst war im Blockhaus nichts zu finden.
    Es war zwecklos, jetzt planlos durch die Nacht hinter dem Sedan herzu jagen. Wir mussten die nächste Standortmeldung abwarten.
    Mit Beginn der Geisterstunde tauchten die beiden Kollegen aus New York auf. Es waren Ben Bolt, der schon die Jagd auf dem Broadway mitgemacht hatte, und Steve Arring, ein Rotschopf der einen herrlichen irischen Slang hinlegen konnte, ohne jemals außerhalb der Staaten gewesen zu sein.
    Sie hatten einen Chevrolet, der aussah, als wenn er nicht über fünfzig Meilen fahren durfte, ohne edle Teile durch den Auspuff zu husten, und einen anderen Wagen, der stark nach Restverwertung aussah. Aber ihre Maschinen hatten es in sich. Für ländliche Beschattungsfahrten waren es genau die richtigen Wagen.
    Gleichzeitig erfuhren wir, dass der Sedan mit der New Yorker Nummer ein Leihwagen aus der billigsten Bude der Bowery war, ausgeliehen auf den Namen Jimmy Smith. Vielleicht hieß der Mann sogar wirklich so, aber ich glaubte es nicht.
    »Miss Crown telefonierte dauernd nach Ihnen, Jerry«, sagte Bolt. »Sie wollte wissen, wo Sie steckten. Die Eltern von Rex sind inzwischen zurückgekommen.«
    ***
    Der nächste Morgen begann so friedlich, wie es sich für einen Sonntag gehört. Um acht Uhr fanden wir uns alle am Hotel-Frühstückstisch ein, wo wir um neun noch saßen. Unser Verbrauch an Kaffee war enorm.
    Bald darauf rief ich die Revierwache an, um mich zu vergewissern, dass wir auch nicht vergessen worden waren, aber alle Streifen hatten immer wieder versichert, dass der Sedan nirgends aufgetaucht war.
    Daraus war nur zu schließen, dass er sich während der Dunkelheit so gut abgesetzt hatte, dass er außerhalb jeder Verkehrsroute stand.
    Ich fragte nach alten verlassenen Farmen mit vergessenen Scheunen, aber es gab hier keine in der Nähe.
    »Und wenn, dann hätten wir daran gedacht, Agent Cotton«, meinte der Lieutenant, und ich sah ihn förmlich grinsen. »Auch Einfahrten in verlassene Bergwerkstollen oder so haben wir hier. Seit heute Morgen sind außerdem auch die Förster mit ihren Gehilfen auf Inspektionen. Es wird also alles getan. Ruhig durchatmen und warten, Sie sitzen doch gut da.«
    Er lachte und legte auf.
    Das Netz war weit genug gespannt, der - Sedan mochte auftauchen, wo immer er wollte, man würde ihn im Auge behalten. Hoffentlich machte niemand einen Fehler.
    Je häufiger ich zur Uhr sah, desto langsamer gingen die Sekunden vorbei.
    Es dauerte bis Viertel vor zwölf. Dann klingelte es. Mr. High war am Apparat.
    »Unser Mann hat vor einer Viertelstunde in New York telefoniert. Er hat seine dicke Sendung verlangt und will nachher mit näheren Einzelheiten wiederkommen. Wartet ab.«
    Ich rief sofort den Lieutenant auf der Revierwache an.
    »Er scheint aus unserem Revier, verschwunden zu sein«, sagte ich. »Der Verbrecher hat vor Kurzem ein Gespräch aus Manhattan geführt. Was sagen Sie dazu?«
    Ein wütendes Schnaufen, kurzes Besinnen, und dann kam eine Erklärung, die sogar brauchbar war.
    »Der Kerl hat einen Bus genommen und seinen Wagen hier irgendwo versteckt. Anders ist es überhaupt nicht möglich. Von hier nach New York zu kommen, ohne einer Streife aufzufallen, ist vollkommen ausgeschlossen, Agent Cotton. Die Männer haben doch keine Tomaten auf den Augen.«
    Und wo hatte der Gangster Rex so lange gelassen?
    Meine Kollegen hatten inzwischen auch schon die Neuigkeit mitbekommen.
    »Wir müssen Rex suchen«, sagte ich. »Aber wo kann er ihn gelassen haben? Hat der Gangster schon ein Blockhaus gefunden, in dem er den Jungen eingeschlossen hat? Und wenn er wirklich mit dem Bus nach New York gefahren ist, wo befindet sich dann Rex?«
    »Er hat bestimmt in den Bergen einen neuen Unterschlupf gefunden«, meinte Phil.
    »So, und die Förster, die in den Wäldern Bescheid wissen wie wir in unseren Wohnungen, die sehen nichts von einem kleinen Jungen? Sie sollen zwar nur feststellen, wo der Wagen steht, aber sie werden auch in die Hütten sehen. Und wenn sie dabei einen kleinen Jungen finden, dann hören wir das doch sofort. Es ist gleich zwölf, bis jetzt ist Schweigen im Walde.«
    Ben Bolt machte eine dämpfende Handbewegung.
    »Überschläge dich nicht, Jerry, so ein Wald ist groß. Sie können nicht überall suchen, und wenn sie heute Abend zurückkommen, haben sie vielleicht erst die Hälfte hinter sich gebracht.«
    Ich begann Wirbel auf die Tischplatte zu trommeln, und als ich es merkte, legte ich

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