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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jerry. Wir werden uns diesen Mr. Smith einmal angehen. Wann geht der nächste Greyhound, den er benutzen könnte?«
    »16 Uhr 50 ab New York. Aber geben Sie ihm keinen Konvoi mit, er soll nicht nervös werden.«
    »Das ist klar. Aber vielleicht machen wir ein paar Bilder von ihm. Wir rufen wieder an, ob er gefahren ist.«
    ***
    Es wurde einer der elendsten Sonntage, die ich seit Langem erlebt hatte. Wir saßen nur herum und warteten. Dann wurde wieder kombiniert, einer hatte einen neuen Einfall, wo man ein Kind verstecken könnte, sauste los und kam mit hängenden Ohren wieder.
    Kurz vor fünf erfuhren wir von der Revierwache, dass die Sucherei in den Wäldern ergebnislos abgebrochen worden war. Die Förster hatten zuletzt nur noch nach dem Jungen gesucht, denn den Wagen hatten wir ja in dem Motel gefunden.
    Das Stichwort für eine Großfahndung nach Rex Dallinger durften wir erst geben, wenn wir keine Aussicht mehr hatten, die Suche erfolgreich fortzusetzen.
    Bis jetzt wusste der Mörder und Kidnapper nicht, dass unsere Scheinwerfer ihn erfasst hatten. Er glaubte immer noch im Dunkeln zu wirken. Damit hatten wir auch noch gute Chancen, den Jungen heil heimzubringen, wenn er ihn noch hatte…
    Dann kam die Mitteilung aus New York, dass »Mr. Smith« weder am Busbahnhof noch an einer der beiden anderen Haltestellen der Greyhounds in New York in den Bus gestiegen war, der ihn heute hierher hätte bringen können.
    Das war ein schwerer Schlag.
    Wenn der Gangster in New York geblieben war, um dort zu kassieren, wer beaufsichtigte und betreute dann Rex? Oder war das nicht mehr erforderlich? Die Ungewissheit über das Schicksal des kleinen Jungen trieb mir Schweißperlen auf die Stirn.
    Phil, der mich genau kannte, wollte mit Gewalt in Optimismus machen, aber wenn die Tatsachen damit nicht übereinstimmten, nützte so etwas wenig.
    Abends um halb zehn gab es eine Sensation.
    Wir drei, Phil, Arring und ich, saßen im Gesellschaftsraum und lasen alte Magazine, als Bolt hereingeschlendert kam. Er setzte sich zu uns, steckte sich eine Zigarette an und nuschelte dann so nebenbei: »Der liebe Mister Smith ist wiedergekommen.«
    Nachdem er seine Bügelfalten in Ordnung gebracht hatte, fuhr er fort: »Womit er gekommen ist, weiß ich nicht, um die Zeit fuhr kein Wagen vor. Ich saß im Vorraum und studierte die Times als er hereinmarschiert kam. Er bestellte sich etwas zum Essen und ging dann auf sein Zimmer. Aber eine Stunde vorher hatte sich ein Paar aus New York Zimmer geben lassen. Sie waren mit einem blauen Studebaker gekommen. Er ein Schläger, wie er im Buch steht, Schießeisen unter der Achsel und Blumenkohlohren, sie ein Girl ohne viel Verstand, aber bildhübsch. Smith kam dann allein zum Essen, das Pärchen sah ich noch nicht wieder.«
    Das war eine Wendung um 180 Grad.
    Smith, wenn ich doch nur wüsste, wie er wirklich hieß, konnte sich den Gorilla und das Mädchen mitgebracht haben, damit sie ihm beim Kassieren den Rücken frei hielten, wofür er sie dann nachher billig abfinden oder gar erschießen würde.
    In der halben Stunde, die er nachgehinkt kam, konnte er sich um Rex gekümmert haben.
    Aber wo, um Himmels willen, steckte denn der Junge?
    Und sollte etwa die alte Mrs. Dallinger nach Middlet kommen, um das Geld abzuliefern?
    Bolt musste sofort in sein Motel zurück, und dann wollten wir weitersehen.
    Nach zwanzig Minuten rief er an.
    »Das Pärchen aus New York ist obeh geblieben, und der andere Gentleman liegt nun wohl auch und schläft. Ich behalte das Zimmer noch eine Weile unter Kontrolle.«
    Die drei gehörten zusammen, das war mir klar.
    Der Gangster war nicht nach New York gefahren, um Mrs. Dallinger telefonisch neue Weisungen zu geben, das konnte er auch von hier aus, ohne dass sich feststellen ließ, woher das Gespräch kam, wenn er sich kurzfasste.
    Noch viel weniger wollte er in Manhattan kassieren.
    Er hatte sich ganz einfach Verstärkung geholt, nachdem er seinen unbrauchbaren Genossen umgebracht hatte. Wahrscheinlich wussten die neuen Mitarbeiter noch nicht, mit welcher Münze der saubere Kidnapper zu bezahlen pflegte.
    ***
    Am Montagmorgen waren wir alle ziemlich früh auf den Beinen.
    Bolt rief mich kurz vor halb acht an.
    »Ich stand um Viertel nach sieben auf und sah noch, wie unser Mister Smith mit seinem Wagen von irgendwoher zurückkam. Ich kontrollierte eben seinen Tacho, er hat nur knapp sechs Meilen gemacht. Damit müsste man doch etwas anfangen können. Ich gehe jetzt ins

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