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0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing

Titel: 0406 - Liebesbriefe in Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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plötzlich etwas.
    Aus einem der hinteren Bullaugen kam plötzlich ein weißes Tuch. Es flatterte ein bisschen und wurde wieder zurückgezogen.
    »Phil! Hast du das gesehen?«, fragte ich unnötigerweise, denn mein Freund starrte fasziniert auf die gleiche Stelle. Noch einmal kam das weiße Zeichen zum Vorschein. Es war ganz offensichtlich, dass uns da jemand zuwinkte.
    »Was ist das?«, knurrte Nagara und rieb sich den Kopf.
    »Die Besatzung!«, sagte ich. »Das ist es! Die Besatzung macht nicht mehr mit. Vermutlich hatten sie keine Ahnung, dass sie hier auf die Polizei ballern sollten, und haben sich geweigert. Luster hat sie eingeschlossen, und jetzt versuchen sie, mit uns Verbindung aufzunehmen!«
    »Ich weiß aber immer noch nicht, was uns das nützen sollte«, brummte der Captain und sah sich nach den anderen Booten um, die aber noch nicht zu sehen waren.
    »Das bedeutet, dass mir ein Mann helfen wird«, sagte ich.
    Phil starrte mich an: »Du bist wohl wahnsinnig geworden?«, fragte er.
    »Vielleicht war ich es schon immer«, grinste ich und zog mein Jackett aus.
    »Haben Sie hier irgendwo Wachspapier?«, fragte ich den Captain, dessen entgeistertem Gesichtsausdruck nach zu schließen ich gerade vorhatte, mich auf den Mond schießen zu lassen.
    Er gab mir eine wasserdichte Tüte, in die ich meinen 38er packte und die ich mir dann in den Hosenbund steckte. Dann zog ich die Schuhe aus.
    »Das Ganze ist völlig ungefährlich«, sagte ich, »und wir vermeiden auf diese Weise vielleicht Blutvergießen. Ich habe keine Lust, diesen verrückten Burschen da drüben ein halbes Dutzend Polizisten zu opfern. Während ich hinüberschwimme, geben Sie mir Deckung, und zwar, indem Sie auf die vordere Seite der Jacht zu kommen versuchen. Ich kann schließlich nicht gegen die Strömung anschwimmen. Ich werde dann aussteigen, Sie fahren weiter und kreisen um die Jacht.« Ich unterbrach mich, weil auch Phil dabei war, sein Jackett abzulegen.
    »Was hast du denn vor?«, fragte ich. »Machst du hier Striptease als Bordbelustigung?«
    »Nein, ich spiele Kindermädchen für einen gewissen G-man mit verrückten Ideen!«, knurrte er und verpackte seine Schusswaffe auf die gleiche Weise wie ich.
    »Mach doch keinen Quatsch!«, fuhr ich ihn an. »Es reicht, wenn ich da drüben…«
    »Ich denke, es ist völlig ungefährlich?«, fragte Phil.
    »Ist es auch.«
    Phil war fertig, und ich wusste, dass ich ihn nicht zurückhalten konnte, und natürlich war ich froh darüber.
    Der Captain drehte den Motor auf, und wir heulten um die Jacht herum, die jetzt wieder Kurs auf den oberen Hudson-Lauf genommen hatte. Das Feuer setzte sofort wieder ein, aber wir hielten uns in sicherer Entfernung.
    »Machen Sie schneller, sonst kommen wir wieder in das unruhige Wasser!«, bat ich den Captain.
    Die Sonne war jetzt über dem Nebel aufgegangen und schien wie durch einen weißen Schleier herunter.
    Das Boot hatte die Jacht jetzt umkreist. Die Einschläge der Salven waren ihm gefolgt, aber es schien eine Pause eingetreten zu sein. Es gab für uns keinen besseren Augenblick.
    Wir ließen uns nebeneinander in das Wasser gleiten und tauchten, bis unser Boot sich entfernt hatte.
    Dann kam der schwierigste Moment. Wir mussten die Jacht zu fassen bekommen.
    Wir lagen jetzt still im Wasser, nebeneinander warteten wir. Die Jacht kam ziemlich schnell auf uns zu. Bisher schien uns noch niemand gesehen zu haben.
    Es war so weit.
    Die ersten Bullaugen glitten an uns vorbei. Wir duckten uns in dem Wasser, damit nicht jemand, der zufällig herausschaute, unsere Köpfe sah. Und dann kam das vorletzte Fenster. Phil schoss aus dem Wasser, seine Arme streckten sich aus.
    Das Stück Metall, nach dem ich fassen musste, war nur einen knappen Meter über der Wasseroberfläche. Ich streckte mich, meine Hände griffen nach dem Metall, ich glitt aus. Nur meine rechte Hand fand Halt, mein Gewicht schien ins Unermessliche zu wachsen, dann packte ich mit der Linken nach und hing fest.
    Als erstes sah ich zu Phil hinüber. Er hatte es auch geschafft. Bis hierher wenigstens.
    Dann sah ich in das Bullauge hinein. Im nächsten Moment wurde ich schon von zwei Händen gepackt und hineingezogen. Ich kam mit den Füßen an das Bullauge und war drin. Viel dicker hätte ich allerdings nicht sein dürfen.
    »Hallo«, sagte der Mann, der mich hereingezogen hatte. Er war ungefähr fünfzig Jahre alt, klein und untersetzt und trug eine blaue Seemannsjacke und eine dazu passende Mütze.
    »Ich bin Ted

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