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041 - Der Tod schleicht durch London

041 - Der Tod schleicht durch London

Titel: 041 - Der Tod schleicht durch London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Bestie« verärgert und wollte mir nicht verraten, was ich wissen wollte. Doch Mr. Silver wußte Abhilfe. Ein kurzer Blick in die Augen meines Gegenübers genügte, um den Mann zu hypnotisieren.
    »Wie heißen Sie?« fragte der Ex-Dämon dann.
    »Abel Jenkins«, antwortete die Bestie.
    »Und die Namen der drei Tornados sind?«
    »Arrac, Bosco und Cirda Merris.«
    »Sind es Freunde von Ihnen?«
    »Nein«, sagte Jenkins. »Sie sind niemandes Freunde.«
    »Gute Artisten?«
    »Die besten. Sie arbeiten mit einer Präzision, die geradezu unheimlich ist, machen niemals einen Fehler, nicht einmal den kleinsten. Sie zeigen die waghalsigste Nummer, die ich je gesehen habe, und ich bin schon lange beim Zirkus. Ohne Netz arbeiten sie und scheinen in der Luft zu Hause zu sein.«
    »Was denken Sie sich über die drei?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Wer so perfekt ist, kann kein Mensch sein. Menschen machen Fehler.«
    »Vielleicht haben die drei Tornados nur sehr viel Glück.«
    »Sie haben keine Freunde, machen keinen Fehler, ziehen sich nach den Auftritten in ihren Wohnwagen zurück, vermeiden jeden Kontakt zu anderen Artisten. Das alles ist nicht normal. Irgend etwas stimmt mit ihnen nicht, davon bin ich überzeugt.«
    »Wann treten Sie auf?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Nach den Tornados«, sagte Abel Jenkins.
    »Wo finden wir ihren Wohnwagen?«
    King Kongs Bruder beschrieb uns den Weg dorthin. Mr. Silver schickte ihn zu seiner Partnerin und trug ihm auf, daß er sich an dieses Gespräch nicht mehr erinnern solle. Dann entließ er den Mann aus der Hypnose, und wir machten uns auf den Weg zu dem dreifachen Wirbelwind.
    »Keine Menschen«, sagte ich zu Mr. Silver. »Paul Fechette war auch kein Mensch. Was sagst du dazu?«
    »Scheint so, als wären wir hier richtig. Wäre erfreulich, wenn sich der Weg lohnen würde.«
    »Ich schlage vor, wir stören Arrac, Bosco und Cirda nicht vor ihrem Auftritt.«
    Der Hüne schmunzelte. »Du hast einen Hintergedanken.«
    »Während sie durch die Luft wirbeln, daß den Zuschauern Hören und Sehen vergeht, schauen wir beide uns in aller Ruhe in ihrem Wohnwagen um. Vielleicht finden wir darin eine Bestätigung dafür, daß diese drei Artisten tatsächlich keine Menschen sind. Fahr deine Antenne aus, Freund. Jetzt kannst du deine übernatürlichen Fähigkeiten wieder mal nutzbringend einsetzen.«
    Mr. Silver lachte und fragte stichelnd: »Was würdest du tun, wenn du mich nicht hättest?«
    »Ich würde mich freuen, denn dann brauche ich mich viel weniger zu ärgern.«
    »Wenn du mal stirbst, müssen sie deine große, freche Klappe extra erschlagen.«
    »Hör mal, meinen Tod wirst du als mein bester Freund doch zu verhindern wissen«, sagte ich feixend, und dann erreichten wir den Wohnwagen der drei Tornados.
    Ich wippte auf die Zehenspitzen und warf einen Blick in das Innere des großen Gefährts.
    »Sie sind schon weg«, stellte ich fest.
    »Angenehm, wie die mitspielen, ohne es zu wissen«, meinte Mr. Silver zufrieden lächelnd.
    Ich steuerte auf die geschlossene Wohnwagentür zu. Daß sie abgesperrt hatten, glaubte ich nicht.
    »Laß mich«, sagte Mr. Silver und wollte mich zur Seite drängen, aber da hatte ich die Hand schon ausgestreckt und den Türgriff berührt.
    Die Wirkung war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend. Es gab einen dumpfen, satten Knall, vor mir schoß eine grelle Stichflamme hoch, die mich blendete, ein glühender Schmerz durchraste meinen Arm, ich wurde zurück und zu Boden geschleudert und glaubte, es hätte mir den Arm abgerissen.
    ***
    Der Schock brachte meine Nerven zum Vibrieren. Ich stöhnte. Panik durchzuckte mich. Mein Arm! Mein Arm!
    Ich faßte entsetzt mit der linken Hand nach der rechten Schulter, die zitternden Finger tasteten abwärts. Der Oberarm war noch dran.
    Meine Finger erreichten den Ellbogen, wanderten weiter. Auch den Unterarm besaß ich noch. Und die rechte Hand? Die Finger? Alles war noch dran, aber gefühllos, taub.
    Ich spürte es nicht, wenn ich die Finger der rechten Hand bewegte.
    Mich peinigte eine eiskalte Angst. Würde das Gefühl in meinen rechten Arm nie mehr zurückkehren? Würde ich diesen Arm nie mehr gebrauchen können? Dann war es aus mit mir.
    Ein Dämonenjäger mit nur einem Arm…
    Ich wäre für meine Gegner eine leichte Beute gewesen, und sie würden sich die Gelegenheit, mich zu vernichten, keinesfalls entgehen lassen.
    Zu viele Niederlagen hatte ich ihnen schon beschert.
    Ich sah Mr. Silver verstört an. »Mein Arm –

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