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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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entgehen!« Außerdem lag Memphis auf dem Weg nach Riverside.
    »Yeah!«, rief Schlomo. »So sprechen wahre Fänz!«
    Matt zuckte leichthin die Achseln. »Eine einmalige Chance, oder?«
    »Du sagst es.« Schlomo nickte bekräftigend.
    »It's now or never!«
    ***
    Sie erreichten Memvess, als sich dahinter im Westen die Sonne beinahe schon verabschiedet hatte. Sie goss rotgoldenes Licht über die Stadt, und die Schatten zwischen den Gebäuden schienen tief wie Abgründe in den Bauch der Erde.
    Der Anblick der größeren Städte dieser Zeit verblüffte und faszinierte Matthew immer wieder, weil er jedes Mal neu war, weil sich jede Stadt anders entwickelt hatte im Laufe von fünfhundert Jahren - so sie die Kometenkatastrophe denn überstanden hatte.
    Rom zum Beispiel, eine der ersten großen Städte, in die Matt nach seiner Landung in der Zukunft gekommen war, hatte sich sozusagen rückentwickelt; dort hatte man versucht, das alte Rom der Cäsarenzeit wieder aufzubauen. In Paris gab es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, die beherrscht wurde von der Angst voreinander und vor einem riesigen Vogel, der auf den Resten des Eiffelturms nistete.
    München hatte sich überhaupt nicht verändert gehabt - was sich dann aber als Illusion herausstellte. In Leipzig hatten Barbaren gehaust, in Berlin ein Amazonenstamm. Und in Aachen hatte sich eine Insektenkultur entwickelt; entsprechend sah die Stadt auch aus.
    London wurde regiert von den Technos, die aber - im Gegensatz zu ihren amerikanischen Pendants - über kein Serum verfügten und sich daher selten an die Oberfläche wagten.
    Dementsprechend gering war letztlich ihr Einfluss auf die Stadt.
    Wieder ganz anders war New York. Die Stadt am Hudson River lag halb begraben unter vielen, vielen Metern Eis, aus dem nur noch die oberen Stockwerke der Wolkenkratzer hervor ragten. Washington dagegen stand ganz unter dem Einfluss des Weltrats, der die Stadt von der Außenwelt abschottete und ein neues Machtzentrum errichtete.
    Und jetzt Memphis: Ein Flickenteppich der Zeit, ein »Quilt der Jahrhunderte«, wenn man so wollte. Diese Begriffe kamen Matt als erste in den Sinn.
    Er war zwar nie in Memphis gewesen, wusste aber natürlich, dass die Stadt von beachtlicher Größe gewesen war, mit mehr als einer halben Million Einwohnern und entsprechender Ausdehnung.
    Das heutige Memvess war kleiner. Die Randbezirke und Ausläufer waren größtenteils abgerissen worden, vermutlich um das so gewonnene Baumaterial anderswo zu verwenden - im Stadtkern etwa.
    Dort hatte man versucht, so gut es ging das alte Gesicht der Stadt zu wahren. Herausgekommen war dabei ein ganz eigenartiges Metropolis, eine Mixtur aus Steinaltem und Modernem, ineinander verwoben und verschachtelt.
    Und auf seine Weise nicht ohne Reiz, wie Matt fand.
    Geblieben war die Lage der Stadt am Ufer des Mississippi. Dort ragte auch noch das frühere Wahrzeichen der Stadt auf, die Pyramid Arena, ein gigantischer Event-Bau. In der zweiunddreißig Stockwerke hohen Pyramide - damals die dritthöchste der Welt - hatten über zwanzigtausend Zuschauer Platz gehabt, wenn in der Arena Sportwettkämpfe oder Konzerte stattfanden.
    Jenseits des Flusses allerdings war die Stadt tot. Matthew nahm an, dass sich die damaligen Einwohner oder später neu hinzugekommenen Siedler für eine Seite des Flusses entschieden hatten, um nicht neue Brücken bauen oder Schiffspendelverkehr betreiben zu müssen.
    Die Fahrt durch die Straßen von Memvess - die meisten in überraschend gutem Zustand - war ein Abenteuer für sich.
    Die Stadt quoll nicht über von Menschen, war aber dicht bevölkert, und wie Schlomo bestätigte, war ein Großteil nicht hier ansässig, sondern nur wegen der Feierlichkeiten zu Ehren des Kings hierher gepilgert.
    »Und es scheinen von Jahr zu Jahr mehr zu werden.« Schlomo strahlte, als seien die Leute alle seinetwegen gekommen.
    Nicht jedermann und -frau hatte sich als Elvis verkleidet, aber jeder schien zumindest irgendetwas zu tragen, das sich mit dem King assoziieren ließ, und wenn es nur die Frisur war oder eine Sonnenbrille, so groß, dass das halbe Gesicht dahinter verschwand.
    Der pinkfarbene Cadillac fiel auf wie -nun, wie ein pinkfarbener Cadillac eben auffällt in einer Welt, in der Automobile die Ausnahme darstellen.
    Überall brandete Jubel auf, wenn Schlomos Caddy vorbei rollte. Man kannte ihn und wusste, wozu er dienen sollte. Gelegentlich folgten ganze Pulks von »Fänz«, wie Schlomo sie nannte, dem Wagen, bis die nächste

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