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041 - Tribute to the King

041 - Tribute to the King

Titel: 041 - Tribute to the King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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wir uns erst mal im Heartbreak Hotel häuslich niederlassen.«
    Er sah Aruula fragend an. Doch die verzog die Lippen zu einem Lächeln, das über ihre trübe Stimmung nicht hinweg zu täuschen vermochte, und sagte: »Ich möchte lieber allein sein, nur für eine Weile.«
    Matthew nahm sie behutsam bei den Schultern. »Alles in Ordnung mit dir?«
    Sie nickte knapp, löste sich aus seinem Griff und wandte sich ab, um zurück in Richtung der Zufahrt und des Tores zu gehen.
    »Ich treffe dich später im Hotel, einverstanden?«, rief er ihr nach. »Wenn du deine Plakette vorzeigst, lässt man dich sicher rein.«
    Ihr »Ja« war kaum zu verstehen.
    Matt machte sich Sorgen. Während der Fahrt nach Memphis hatte Aruula kaum etwas gesagt, war tiefer und tiefer in Gedanken versunken.
    Kein Zweifel, sie geißelte sich mit Selbstvorwürfen wegen etwas, das sie (vielleicht) nicht einmal getan hatte!
    Und er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte.
    Gut zureden, natürlich, das wäre eine Möglichkeit gewesen; aber dazu brauchte es zwei: einen, der gut zuredete, und einen, der sich gut zureden ließ. Und Aruula war keine Frau, die sich allein auf tröstende Worte stützte. Vielleicht, dachte Matt, ist es wirklich das Beste, wenn ich sie erst einmal in Ruhe lasse. Wenn sie dann mit sich selbst im Reinen ist, kann ich immer noch…
    »Maddrax!«
    Schlomo eilte herbei. Er hatte abseits gestanden und mit einigen Truveers gesprochen - oder sich einfach dazu gesellt und gelauscht, was ihm eigentlich ähnlicher sah, so wie Matt ihn mittlerweile einschätzte. Der Kleine - er ging Matt gerade mal bis zum Kinn - deutete aufgeregt an ihm vorbei. Matthew drehte sich um, in die Richtung, in der Graceland Mansion lag.
    »Sieh doch nur!« Schlomos Stimme wurde fast weibisch schrill.
    »Was denn?«, brummelte Matt. Er sah nichts, nur Dunkel. Die Sonne war inzwischen vollends untergegangen, Nacht lag über Graceland.
    »Die Truveers sagen, er ist da!«
    »Wer ist wo?«, fragte Matt, jetzt leicht entnervt.
    »Elvis is in the house!«
    Und jetzt, endlich, sah Matt, was Schlomo so in Aufregung versetzte.
    Zwischen den Bäumen, die das villenartige Gebäude umstanden, schimmerte ein heller Fleck. Genauer gesagt: Hinter einem der Fenster des Hauses, das vorhin noch dunkel gewesen war und auf Matt gewirkt hatte wie ein altes Geisterhaus, brannte Licht.
    Das Schlafende schien erwacht und aus einem glühenden Auge in diese Welt zu spähen…
    Und just in diesem Moment - »sprach« es auch!
    Es klang, als raunten die Schatten im Geäst der Bäume selbst. Wie Gespenster, die sich darin verbargen und fragten: Are you lonesome tonight…?
    ***
    Manchmal vermisste Aruula ihren Stamm. Ihr altes Leben. Sie bereute nicht, es aufgegeben zu haben, um mit Maddrax zu gehen. Es bestand ein Unterschied zwischen Vermissen und Bereuen…
    Was ihr bisweilen fehlte, war einerseits die Einfachheit des Lebens in der nomadischen Horde und andererseits die schlichten Wege zu den Göttern und Geistern.
    In der Stille und Verbundenheit mit der Natur war es ihr stets ein Leichtes gewesen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Oft hatte sie zu ihnen gesprochen, und wenn sie auch nur selten wirklich geantwortet hatten, so war es doch immer eine Hilfe gewesen, einfach nur um ihre Aufmerksamkeit zu wissen. Dann hatte es nicht einmal eines tatsächlichen Ratschlags bedurft; die rechte Entscheidung hatte meist schon in den eigenen Worten gelegen. Man hatte sie nur in Ruhe aussprechen müssen, und sie waren von den Geistern und Göttern, von der Stille selbst reflektiert worden wie Rufe von einer Felswand, und dieses Echo war oft die Antwort gewesen, nach der Aruula gesucht hatte.
    Aber als sie ihre alte Welt mit Maddrax verlassen hatte, schien sie auch die Geister und Götter verlassen zu haben, obwohl sie noch immer regelmäßig die spirituelle Bemalung auf ihrem Körper erneuerte. Es war, als hätten die Götter Eurees kein Interesse an dieser neuen Welt, wohl weil deren Bewohner ihrerseits auch kein Interesse an ihnen hatten. Weil es zu viele andere Dinge gab, die das Leben dieser Menschen erfüllten.
    Diese Stadt, Memvess, war das beste Beispiel dafür - lärmend und ruhelos, voller Menschen aus allen Himmelsrichtungen, vergnügungssüchtig zum einen und zum anderen nur interessiert daran, was anderswo in der Welt vorging, in der Hoffnung, einen besseren Ort zum Leben zu finden als den, von dem sie gerade kamen.
    Die Gedanken und Worte der Menge umströmten Aruula wie ein Fluss, berührten

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