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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hinsicht…«
    »Was soll das heißen?« rief Zamorra.
    »Zum einen wirst du deine Gegner töten müssen. Tötest du sie nicht, so wird ein Stück von dir sterben. Denn diese Sphäre unterliegt besonderen Gesetzen, die sich von denen der Erde, wie du sie gewohnt bist, unterscheiden. Du befindest dich nicht mehr auf der Erde…«
    »Das ist mir klar«, knurrte er zurück. »Wo befinde ich mich, und wie hast du mich überhaupt hierher holen können?«
    »Ach, laß mir meine kleinen Geheimnisse«, lachte der Gegner. »Ich mag es, meine Feinde dumm sterben zu lassen. Vielleicht gebe ich dir einen kleinen Hinweis, wenn du bis zu mir vordringen solltest… aber ich glaube nicht, daß du es schaffst.«
    »Warte es nur ab«, murmelte der Dämonenjäger.
    »Nun, warte du erst mal ab, was ich dir noch zu sagen habe«, donnerte die Stimme. »Dies ist ein Spiel. Ein tödliches Spiel, das nur nach meinen Regeln gespielt werden kann. Du kannst diese Regeln nicht ändern, dir fehlt die Macht dazu. Versuchst du es dennoch, wirst du scheitern und sterben.«
    »Abwarten, Großmaul…«
    »Du mußt töten. Fünfmal… Tötest du nicht, wirst du jedesmal ein Fünftel deines Lebens verlieren – selbst wenn du deinen Gegner mit einem Trick besiegst, aber sein Leben schonst. Und es wird etwas weiteres geschehen. Schau!«
    Wieder flammte explosionsartig ein riesiges Bild vor Zamorra auf.
    Es zeigte einen Teil des anderen Saales – nahm er zumindest an. Er erkannte darin ein großes, geschwungenes Pult mit erhabenen Platten – und über diesen Platten schwebten fünf Gegenstände in der Luft.
    Er kannte sie nur zu gut.
    »Wie bist du daran gekommen?« schrie er wild auf.
    »Für jeden der fünf Gegner, die du nicht im Kampf tötest, wird einer dieser Gegenstände vernichtet«, sagte die dröhnende Stimme…
    ***
    Im Hotelfoyer ging ein Mann in Schwarz mit der Geduld einer Maschine seiner Aufgabe nach, zu sichern.
    Ihm entging nichts, während niemand auf ihn achtete, weil jede Erinnerung an seine Anwesenheit innerhalb kurzer Zeit verlosch. Aber er bemerkte, daß die Telefonanlage benutzt wurde.
    Der Totenblasse veränderte seinen Wahrnehmungsbereich. Deutlich konnte er mithören, wie Nicole Duval aus Zimmer 321 ein Ferngespräch nach Europa verlangte. Das paßte nicht in den Plan.
    Der Mann in Schwarz verließ seinen Beobachungsposten und erreichte die Rezeption. Im kleinen Nebenraum saß der Nachtportier an der Telefonanlage. Der Mann in Schwarz sah, welche Ziffern angewählt wurden. Er schickte sich bereits an, die entstehende Verbindung zu stören, als er erkannte, daß es sich um einen magischen Anschluß handelte, der angerufen wurde.
    Dieser Anschluß besaß eine Abschirmung. Der Mann in Schwarz konnte sie nicht durchdringen.
    Blitzschnell kalkulierte er durch, ob es ratsam sei, den Clerk zu töten. Aber das war ein zu auffälliger Eingriff. Schon bald würde die Ablösung kommen; die Tagesschicht ihre Arbeit aufnehmen. Es blieb nicht genug Zeit.
    Diese rasche Abwägung rettete dem Menschen das Leben. Der Mann in Schwarz kehrte um. Er gab sein Vorhaben, das Zustandekommen der Telefonverbindung zu verhindern, auf. Er war nicht in der Lage, magisch einzugreifen.
    So verfolgte er nur aus der Ferne, von seinem stillen Beobachterposten aus, den Verlauf des Gespräches.
    Er würde eingreifen, wenn der um Hilfe Gerufene kam.
    ***
    »Das ist unmöglich«, stieß Zamorra hervor. »Niemand kann diese Waffen an sich nehmen. Nicht einmal Lucifuge Rofocale selbst könnte den Ju-Ju-Stab berühren…«
    Abgesehen davon, daß der Stab sich im Château Montagne befand, wie auch das Schwert Gwaiyur und die Laserwaffe…
    »Für jeden Gegner, den du nicht tötest, wird einer dieser Gegenstände vernichtet«, wiederholte die Stimme ungerührt in unveränderter Lautstärke. Trotz seiner Bemühungen konnte Zamorra auch jetzt nicht feststellen, wem sie gehörte. Astardis, der wandlungsfähige Dämon vielleicht, der nie selbst in Erscheinung trat, sondern seinen Doppelkörper materialisierte? Der konnte mit jeder beliebigen äußeren Gestalt auch jede beliebige Stimme annehmen… also schied ein Wiedererkennen aus. Astardis war, entsann Zamorra sich, auch der einzige Dämon, der nicht nur die weißmagische Abschirmung um Château Montagne durchdringen, sondern auch den Ju-Ju-Stab berühren konnte, der normalerweise jeden echten Dämon unverzüglich und unwiderruflich tötete – genauer gesagt, sein Doppelkörper konnte das, weil er magisch neutral

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