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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abgestanden… modrig… außerdem konnte er einen schwachen Luftzug auf der Haut spüren. Demzufolge gab es eine Öffnung. Und er konnte sich das mühsame Abtasten der Felswände ersparen, brauchte nicht nach einem versteckten Mechanismus für ein ›Sesam-öffne-dich‹ zu suchen. Denn die Öffnung war ja schon gegeben.
    Entschlossen setzte er sich in Bewegung. Trotzdem bewegte er sich vorsichtig, um nicht über Hindernisse auf dem Boden zu stolpern. Plötzlich glaubte er in der Dunkelheit etwas vor seiner Stirn zu fühlen, duckte sich blitzschnell und entging um Haaresbreite dem Zusammenprall mit einem Stück Wand.
    Verdutzt tastete er danach und stellte fest, daß er vor einem kleinen Höhlengang stand, aus dem der Luftzug kam. Hier konnte er sich nur noch leicht gebückt bewegen.
    Kurz entstand vor seinem geistigen Auge der Verdacht, daß sich dieser Gang immer weiter verkleinern könnte, bis Zamorra schließlich stecken blieb. Aber das erschien ihm dann doch nicht hinterhältig genug. Jemand hatte ihm eine Falle gestellt, ihn hierher geholt und würde sich sicher nicht mit solch simplen, einfallslosen Dingen abgeben. Zamorra war sicher, daß mehr dahintersteckte.
    Also pirschte er sich weiter voran.
    Nach einer Weile bemerkte er einen Lichtschimmer. Der vielfach gewundene Gang fand sein Ende. Er mündete in eine große Halle. Hier gab es Licht. Zwar war es nicht besonders hell, aber immerhin reichte die Beleuchtung aus, die Größe der Halle annähernd abzuschätzen. Sie hatte einen ovalen Grundriß und mochte in der Länge etwa dreißig Meter durchmessen. Ringsum gab es eine Reihe von Türen und Durchgängen.
    Was zum Teufel soll ich hier? fragte sich Zamorra.
    Da lachte der dämonische Gegner!
    ***
    Nicole überlegte. Wen sollte sie anrufen? Ihr erster Gedanke galt Robert Tendyke. Schließlich kamen sie gerade von ihm, und er würde sicher nicht nein sagen, sondern mit dem ersten Flugzeug nach New York kommen. Aber…
    Was auch immer dieser geheimnisvolle Abenteurer für seltsame Fähigkeiten besaß – es war nicht sicher, ob sie hier von Nutzen sein würden. Außerdem gab es noch jemanden, der mit Sicherheit weitaus schneller herkommen konnte als Tendyke.
    Vorausgesetzt, er war erreichbar…
    Gryf, der Druide!
    Das letzte, was Nicole von ihm gehört hatte, war, daß er sich zusammen mit Teri Rheken für eine Weile nach Mona zurückziehen wollte. Auf der Druideninsel, wie sie in den alten Überlieferungen genannt wurde, während sie auf den modernen Landkarten unter dem Namen Anglesey im Norden von Wales, England, eingezeichnet war, besaß Gryf eine kleine Hütte, in der es außer bequemen Fell-Lagern und einem Kühlschrank so gut wie nichts gab. Das Essen wurde über dem offenen Lagerfeuer zubereitet wie in uralten Zeiten. In der Nähe plätscherte ein Bach, der sowohl Frischwasser als auch Fische lieferte. Wer keine großen Ansprüche an Luxus und Komfort stellte, konnte sich dort durchaus wohlfühlen.
    Einen weiteren technischen Gegenstand gab es dort noch – ein Telefon. Bloß hing das nicht am öffentlichen Postnetz. Pfiffig, wie er zuweilen war, hatte der Druide eine magische Trickschaltung eingerichtet, so daß er dort trotzdem erreichbar war. Wer etwas von ihm wollte, konnte ihn anrufen. Gryf, der selbst nicht viel davon hielt, andere Leute anzurufen, sparte sich die Gebühren. Ihm ging es nur darum, in Notfällen selbst erreichbar zu sein.
    Dies, entschied Nicole, war ein solcher Notfall.
    Falls sie Gryf nicht erreichte, weil er schon wieder irgendwo in der Welt auf Vampirjagd war oder hübschen Mädchen nachstellte, konnte sie immer noch versuchen, Tendyke herbeizubitten.
    Sie hob den Hörer ab und stellte fest, daß keine Direktwahl möglich war. Der Anruf mußte über die Telefonzentrale des Hotels gehen.
    »Ich brauche eine Auslandsverbindung«, sagte Nicole. »Sehr dringend. Übersee.«
    »Das wird etwas dauern, Miss Duval«, sagte der verschlafene Nachtportier, der auch den nächtlichen Telefondienst unter seiner Regie hatte und dem verdienten Feiermorgen entgegenfieberte.
    »Ein Anschluß nach England«, sagte Nicole. »Die Vorwahl von England kann ich Ihnen gleich durchgeben. Der Anschluß hat die Nummer…«
    »Moment, ich schreibe mit.«
    Nicole kannte Gryfs magische Geheimnummer auswendig.
    »Ich versuche es, Miss Duval«, sagte der Nachtportier. »Aber es wird wohl tatsächlich eine Weile dauern.«
    »Ja. Ich weiß. Ich kenne die Probleme.«
    Trotz der Möglichkeit, via Satellit zu

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