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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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teil?«
    »Nein.«
    »Wer waren die Gäste?«
    »Die wechselten sehr oft. Natürlich interessierten mich die Gäste weniger, aber ich weiß zufällig, dass es sich in den meisten Fällen um Politiker und Wissenschaftler handelte, aber auch um Geschäftsleute und Künstler.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich weiß genug.«
    Er atmete auf. »Ich bin froh, dass ich es Ihnen gesagt habe.«
    Ich erhob mich. »Wie lautete die Adresse des Landhauses?«
    »Es gibt keine richtige Adresse, nicht mal einen Straßennamen, ich kann Ihnen den Weg auch nicht richtig beschreiben. Wenn Sie sich für das Landhaus interessieren sollten, fragen Sie am besten in Darlington danach. Ich wette, der Sheriff weiß Bescheid.«
    Ich verabschiedete mich und ging.
    ***
    Ich fuhr zu Humber. Er war noch immer in seinem Office, zusammen mit einem Sergeanten, einem Stenografen und einem Polizisten, der gelangweilt neben der Tür lehnte. Am Schreibtisch saß Carter, hemdsärmelig und schwitzend. Er saß im Lichtkreis zweier Schreibtischlampen und schwitzte stark. Als ich das Büro betrat, warf er mir einen wütenden Blick zu. »He, Cotton, behaupten Sie nicht von sich, ein Hüter des Gesetzes zu sein? Tun Sie mal was für mich! Die Art und Weise, wie man mich hier behandelt, ist einfach unerträglich.«
    Ich nickte Humber und den anderen Beamten kurz zu und ließ mich auf der Kante des Schreibtisches nieder. »Sie haben’s nötig, Carter«, sagte ich.
    »Was wirft man mir überhaupt vor? Das ist doch alles Unsinn! Nur weil in meinem Wagen ein Toter gefunden wurde…«
    Ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Es ist, glaube ich, an der Zeit, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Warum Sie Ellen Goodwin töten wollten, ist hinreichend motiviert«, sagte ich. »Aber das ist nur ein Sternchen aus dem Mosaik des Verbrechens, das von Ihnen und von Spencer mit so viel Geschick zusammengesetzt wurde. Es ist Ironie des Schicksals, dass Sie dabei ausgerechnet über eine fiktive, also über eine eingebildete Gefahr stolpern mussten.«
    Er starrte mich wütend an. Ich bemerkte die tiefen, scharfen Fältchen an seinem Mund und an seinen Augen und wusste, dass er die äußerste Grenze seiner Widerstandsfähigkeit erreicht hatte. Humbers Verhörmethoden waren legal, aber sie zehrten an den Kräften.
    »Ellen Goodwin war Ihre Freundin«, sagte ich. »Gleichzeitig war sie Ihr Werkzeug. Sie verkuppelten sie bedenkenlos an andere Männer, um diese später erpressen zu können.«
    Er schluckte. »Was reden Sie da für Unsinn?«
    »Es waren in jedem Fall Ehemänner«, fuhr ich fort. »Sie wurden von Spencer eingeladen. Wissenschaftler, Politiker, Geheimnisträger. Ellen machte sich an sie heran. Bei einigen holte sie sich einen Korb, bei anderen war sie erfolgreich. Vermutlich wurden später von den intimen Zusammenkünften Fotos angefertigt, Bilder, die dazu dienten, die Opfer zu erpressen.«
    »Ich verstehe kein Wort«, murmelte Carter.
    »Die Kontakte wurden in Spencers Landhaus angebahnt«, sagte ich gelassen. »Die Informationen, die mithilfe der Erpressungen eingeholt werden konnten, gingen an Spencer. Der verkaufte sie ans Ausland.«
    »Sie haben eine rege Fantasie!«, spottete er. Es sollte überheblich und verächtlich klingen, aber trotz seiner schauspielerischen Begabung traf er nicht den rechten Ton.
    »Ellen war Ihre Geliebte, aber aus der Art, wie Sie sie missbrauchten, geht klar heryor, dass Sie sie nicht liebten. Ihre Liebe galt der Frau Ihres Auftraggebers. Spencer fand sich damit ab, weil er nicht an Gefühlen, sondern an geschäftlichen Erfolgen interessiert war, und die erzielte er mit Ellens und mit Ihrer Hilfe im reichen Maße. Mrs. Spencer erwiderte Ihre Liebe. Diese Frau ahnte oder wusste, in welcher Gefahr Sie sich befanden. Sie wollte, dass Sie mit dem gefährlichen Agentengeschäft Schluss machen. Da kein gutes Zureden half, ließ sie sich eine List einfallen, eine List, die freilich zum Bumerang wurde. Sie kannte mich nicht, aber sie hatte meinen Namen in der Zeitung gelesen und behalten. Ihnen gegenüber behauptete sie nun, ich sei drauf und dran, Ihnen das Handwerk zu legen. Ihre Reaktion war panikartig. Sie beschlossen, mich töten zu lassen. Conzerra wurde engagiert, um diese Absicht schnellstens in die Tat umzusetzen. Man lockte mich mit Chesters Einverständnis in den Trailer, und zwar zu einem Zeitpunkt, als eine Störung nicht zu erwarten war. Der ganze Aufbau lässt geradezu ein dramaturgisches Talent erkennen - hier arbeitete der

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