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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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O’Hara.
    Ich durfte mich auf keinen Fall zu erkennen geben, wenn ich meine Aufgaben nicht gefährden wollte. Ebenso wenig durfte ich verraten, dass ich diesen Mann kannte. Deshalb antwortete ich: »Kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich wohne erst seit« - ich stockte und warf einen Blick auf die Uhr - »seit fünfundzwanzig Minuten im Belmondo. Mein Name ist Helborn. Ich bin Sekt Vertreter.«
    »Was haben Sie außer dem Schuss gehört?«, fragte der Lieutenant. Ich gab den Wortlaut der Unterhaltung wieder.
    »Besitzen Sie eine Waffe, Mr. Helborn?«, fragte O’Hara.
    »No, als Sektvertreter brauche ich keine Kanone.«
    Ich besaß im Augenblick tatsächlich keine Waffe. Mein Revolver lag in einer Tasche, die im Schließfach am Flugplatz von Los Angeles stand, also mehr als acht Meilen entfernt.
    »Und Sie glauben, dass dieser Mann, von dem Sie sprechen, den Koffer allein heraufgeschleppt hat?«, fragte O’Hara ungläubig.
    »Das könnte uns der Hotelangestellte am besten sagen«, antwortete ich.
    O’Hara ging zur Tür, riss sie auf und rief einen Namen, den ich nicht verstand. Der Schwarzhaarige erschien Sekundenbruchteile später im Türrahmen.
    »Haben Sie gesehen, dass heute Abend jemand diesen Koffer in das Apartment des Girls schleppte?«, fragte der Lieutenant.
    »No, Sir«, erwiderte der Angestellte. »Der Koffer wäre mir bestimmt aufgefallen. Er ist in einem solchen Hotel wie Belmondo sehr ungewöhnlich, muss ich doch sagen. Unsere Gäste…«
    »Schon gut«, schnitt der Lieutenant ihm das Wort ab und schob den Angestellten wieder hinaus. Die Blitzlichter klickten. Die Fotografen rückten die Kamera bis auf zwei Fuß an den Kopf des Girls.
    »Also wurde der Koffer durch den Lieferanteneingang ins Hotel geschleppt«, folgerte der Lieutenant.
    Ich blieb stumm.
    Ein Doc erschien im blütenweißen, frisch gestärkten Kittel, nickte O’Hara zu und kniete sich neben das Girl. Er drehte sie sofort auf den Rücken.
    Für winzige Augenblicke setzte mein Herzschlag aus. Meine Befürchtungen trafen zu. Die Tote war Barbara Linch. Ich hatte mir ihr zartes, liebliches Gesicht genau eingeprägt. Arme Barbara. Es war ein Zufall, dass wir im gleichen Hotel wohnten. Die Zimmerreservierung war von Washington aus für mich vorgenommen worden. Die V-Leute wechselten die Hotels wie andere Leute ihre Oberhemden.
    Die Untersuchung dauerte fünf Minuten. Als der Doc sich aufrichtete, sagte der Lieutenant: »Selbstmord scheidet wohl aus, wie, Doc?«
    Der Arzt nickte.
    »Werfen Sie bitte einen Blick in den Koffer«, sagte O’Hara leise.
    Der Arzt stand auf und trat ans Bett. Ich sah nicht, dass irgendein Muskel in seinem Gesicht zuckte.
    »Nach der Aussage dieses Mr. Helborn«, sagte der Lieutenant und wies auf mich, »hat der Mörder den Koffer mitgebracht, um dem Girl den Inhalt zu zeigen. Als das Mädchen sich empörte und ihn einen Verbrecher nannte, erschoss er das Girl. Wahrscheinlich kam sie nicht mehr dazu, sich zu wehren.«
    Der Lieutenant nahm mit einem Tuch den Damenrevolver hoch und zog das Magazin heraus. Es war keine Kugel abgefeuert worden.
    Der Doc wandte uns sein Gesicht zu und sagte: »Der Mann muss schon einige Stunden tot sein. Die Leichenstarre ist voll ausgebildet.«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht, Doc. Zudem passt es in die Behauptung von Mr. Helborn.«
    Jetzt erst fiel mir auf, dass ich mich keineswegs in einer rosigen Situation befand. Ich musste für den Lieutenant sogar äußerst verdächtig erscheinen. Denn es war ein alter Trick, dass der Mörder die Polizei alarmierte, um das beste Alibi zu erhalten.
    »Der Mörder muss ziemlich kräftig gewesen sein. Denn der Koffer mit dem Toten wiegt immerhin 180 Pfund«, fügte der Doc hinzu und bedachte mich mit einem abschätzenden Blick. Ich kramte eine Zigarettenschachtel aus meiner Hosentasche, zündete einen Glimmstängel an und sagte: »Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass der Mörder mit zwei Helfern die Fracht hochgebracht hat, und zwar, wie Sie schon sagten, Lieutenant O’Hara, durch den Dienstbotenaufzug.«
    »Wenn Sie erst wenige Minuten im Haus sind, wie können Sie wissen, dass es hier einen Dienstbotenaufzug gibt«, schlug der Lieutenant unbarmherzig zu.
    »Ich vermute es, Lieutenant«, erwiderte ich ruhig »Ein Hotel mit diesen Luxuspreisen wird alle Annehmlichkeiten besitzen, die es auf diesem Sektor gibt.«
    Meine Antwort überzeugte ihn nicht.
    Zwei Männer der Feuerwehr betraten mit einer Bahre das Zimmer und warteten den Befehl

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