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0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelächter ähnelten aber wirklich nur sehr, sehr entfernt.
    Lobbyhuvos' Logikschaltkreis ersah aus dieser Reaktion, daß seine Taktik Erfolg versprach. Darum behielt er sie vorerst bei.
    „Darf ich dir weiter aus der Hymne auf den Baum, vortragen, Accutron?"
    „Wenn es dich beruhigt, bitte." Lobbyhuvos aktivierte sein Gedächtnis, Sektor Kunst, und setzte seinen Vortrag da fort; wo er aufgehört hatte.
    „Große Wolke, die du seit Äonen die Kraft des Universums gesammelt hast, die du herniedersankest auf die Schlackenbälle der Schöpfung, dir verdankt der Große Baum sein Leben. Deine Kraft durchpulst Zeit und Raum, bildet das unzerstörbare Feld, aus dem wir kommen, gehen und wiederkehren in ewigem Zyklus ..." Accutron Mspoern hob die Hand.
    „Mir ist heute nicht nach Nuuns' Mythos von der.
    Erschaffung des Baumes, mein Freund. Singe mir ein einfaches Lied, wie es die Blätter singen, wenn sie ins Unendliche aufbrechen."
    „Wie du befiehlst, Gebieter", antwortete Lobbyhuvos. Seine Stimme klang gekränkt.
    Er stimmte eines der Lieder an, die er persönlich - wenn man bei Lobbyhuvos überhaupt von einer Persönlichkeit sprechen konnte - verabscheute, weil sie zu simpel und zu sentimental waren.
    Accutron dagegen ließ sich auf der emotionellen Woge davontragen und vergaß für kurze Zeit seine aussichtslose Lage. Er erlebte noch einmal den Abschied vom Baum, die Reise zu dieser Galaxis und die Suche ...
    Plötzlich unterbrach der Lobbyhuvos seinen Gesang.
    Accutron Mspoern schreckte auf. „Was ist los?"
    Sein Blick fiel auf die Ortungsanzeigen.
    „Ein großes Raumschiff! Man will uns angreifen!"
    Seine Hände schnellten vor. „Langsam, Gebieter!" mahnte Lobbyhuvos. „Bis jetzt hat man uns nicht angegriffen, obwohl wir lange genug über diesem Planeten kreisen und es dort unten Raumschiffe gibt, die uns mühelos vernichten könnten. Warum also soll ein weiteres Raumschiff Gefahr bedeuten?"
    „Dieses Schiff ist größer als die, die wir zuvor beobachteten und es kam nicht von einem Planeten dieses Systems, sondern von außerhalb. Vielleicht haben die Planetenbewohner es zu Hilfe gerufen, weil sie sich vor uns fürchten."
    Erneut wollte er die Triebwerke aktivieren.
    „Tu es nicht!" zeterte Lobbyhuvos und sprang umher. „Wir sind sowieso viel zu langsam, um entkommen zu können. Weißt du, was ich vermute: Die Planetarier haben das Schiff gerufen, damit seine Besatzung uns rettet."
    Allmählich beruhigte sich Mspoern wieder. Er sah ein, daß der Lobbyhuvos recht hatte. Als Schiffbrüchiger in einem Weltall voller Antimaterie konnte er nichts weiter tun, als die Dinge an sich herankommen zu lassen.
    Elftausend Lichtjahre vom kosmonautischen Koordinatenpunkt des Ghost-Systems entfernt stürzte die ROLIN aus dem Zwischenraum ins vierdimensionale Raum-Zeit-Gefüge zurück.
    Perry Rhodan und Abel Waringer standen auf der Empore des Kommandanten und musterten den Frontsektor der Panoramagalerie. Schräg unter ihnen leuchtete eine rote Sonne. Ihr Widerschein erhellte sogar noch den - mächtigen Ring aus Mikromaterie, der die Sonne in großer Entfernung umgab.
    „Sektorvergrößerung auf Krover legen!" sagte Captain Naien Dengol Chasara, ein 2,04 Meter großer, schlanker Mann mit hochstirnigem, ausladendem Schädel. Naien D. Chasara war nicht nur Kommandant des Experimentalschiffes ROLIN, sondern zusätzlich Doktor der Kosmologie. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet hatte er außerdem den Professorentitel der Universität Terrania und den begehrten Tholeta-Preis verliehen bekommen.
    Das Bild auf dem Frontsektor erlosch. Dafür erschien gleich darauf die Abbildung einer Planetenkugel. Sehr dünne und wenige Wolkenschleier verhüllten höchstens ein Zwanzigstel der sichtbaren Oberfläche, viel weniger als auf der Erde.
    „Da!" rief Waringer und preßte unwillkürlich Rhodans Unterarm.
    Der Großadministrator lächelte geistesabwesend.
    Er konzentrierte sich ganz auf das rhythmisch blinkende Etwas, das den Planeten Kro,ver in einer weiten Kreisbahn umflog. Das Blinken war natürlich ein Trick des Panorama-Computers; damit machte er die Position des Accalaurie-Schiffes sichtbar, bevor die optische Erfassung ein Bild hereinbekommen konnte. Die entsprechenden Werte bezog der PanoramaComputer aus dem Speicher der koordinierten Meß- und Ortungspositronik.
    Nur wenige Sekunden später baute der Funktionskreis Videoplastik aus allen ermittelten Meß- und Ortungsdaten eine naturgetreue Abbildung des

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