Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
emporgewölbten Augen zu sehen. Die Sprechöffnung wurde von der Kopfrundung verdeckt, dennoch wußte Perry Rhodan sofort, daß der Accalaurie sprach. Die Bewegungen seiner feingliedrigen, sensibel wirkenden Hände konnten nur als begleitende Gesten gedeutet werden.
    Aber kein Laut drang aus dem Tonsektor des Translators ...!
    Der Großadministrator wandte den Kopf und blickte den Cheffunker fragend an.
    Der Offizier zuckte die Schultern. Er hatte sich ein Paar Spezialkopfhörer übergestülpt und drehte mit den Fingern an den Justierungsknöpfen eines Schallradiometers. Dann fuhr er mit dem Schalensessel zur Schaltung eines Piezoquarzmikrofons.
    Plötzlich leuchtete sein Gesicht auf. Er legte die Kopfhörer ab und sagte; „Ultraschall! Sir, die Schwingungszahl der Accalaurie-Sprache liegt bei etwa fünfzigtausend Hertz. Es tut mir leid, aber der Translator ist nutzlos, bevor er nicht entsprechend umgerüstet worden ist."
    Rhodan blieb äußerlich ruhig, obwohl er vor Enttäuschung innerlich bebte. Wie hatten sie so sicher sein können, die Accalaurie-Sprache müsse innerhalb des menschlichen Hörbereichs liegen?
    Übersteigerte Unvoreingenommenheit! sagte er sich. Du empfindest den Kontakt mit absolut artfremden Lebewesen bereits als selbstverständlich, siehst sie in einer auf das Geistige beschränkten Wertung als Mitmenschen an.
    Unwillkürlich mußte er lächeln. Das Flaschenwesen im Trivideokubus schien das als positives Zeichen zu werten. Es hüpfte auf seinen vier Beinen fast einen Meter hoch in die Luft, wedelte mit den Armen und verzog den Mund zu einem Äquivalent menschlichen Lächelns.
    Rhodan bewegte die Hand. „Fiktivsender!"
    Der Cheffunker schaltete an einer flachen Konsole.
    Mit schwachem Summen senkte sich die Abnehmerhaube des Fiktivsenders über Rhodans Schädel, metallische Kontakte preßten sich gegen die Kopfhaut. Perry Rhodan schloß die Augen und konzentrierte sich. Die Kontrollampe des Bilderfassungsteils erlosch. Das Gerät wurde nicht gebraucht. Es waren von jetzt an die willkürlich erzeugten Vorstellungsinhalte Rhodans, die vom Fiktivsender zu videoplastischen Bildern umgeformt und in den Trikomempfänger des Accalauries geschickt wurden.
    Für den Großadministrator versank die gegenwärtige Wirklichkeit zu einem grauen Nebel, aus dem seine Erinnerung und Vorstellungskraft immaterielle Bilder und Vorgänge emporsteigen ließen.
    Zuerst formte er ein diskusförmiges Raumschiff, wie es auf eine Wolke aus Koinornaterie zutrieb und wie Antimaterie und Koinomaterie sich in einer furchtbaren Lichtexplosion gegenseitig vernichteten.
    Danach ließ er das Vorstellungsbild der ROLIN entstehen, die auf eine kosmische Wolke aus Antimaterie zuflog. Den Begriff Antimaterie versuchte er dem Accalaurie dadurch verständlich zu machen, daß er das Vorstellungsbild eines Accalauries mehrmals unbeschadet durch diese Wolke fliegen ließ: Anschließend flog die rubinrot schimmernde ROLIN in die Wolke und wiederum geschah nichts.
    Dann zeigte Perry Rhodan beide Raumschiffe zusammen. Der kleine Diskus des Accalauries flog langsam auf die ROLIN zu. Die Materialschleuse öffnete sich, strahlte ebenfalls in dem irgendwie gläsern wirkenden rubinroten Schimmer. Der Diskus schwebte hinein und setzte auf - ohne daß es zu der explosiven Reaktion kam.
    Danach bildete er das Vorstellungsbild seiner selbst. In einem ebenfalls rubinrot schimmernden Schutzanzug schritt er auf den Diskus zu - und legte die Hand auf das Metall aus Antimaterie.
    Perry Rhodan merkte, wie seine Konzentration nachließ. Er hatte dem Accalaurie noch mehr Vorstellungen übermitteln wollen, nun zeigte er nur noch das Diskusboot mit rubinrotem Überzug und den Accalaurie selbst in einem rubinrot schimmernden Schutzanzug.
    Dann hob er die Hand.
    Die Abnehmerhaube löste sich von seinem Schädel. Rhodan preßte die Handflächen gegen die Schläfen. Er war am ganzen Körper in Schweiß gebadet.
    Etwas zischte.
    Als er aufblickte, sah er die Hand von Meng-tse mit einer Injektionspistole.
    „Es war notwendig, Sir", entschuldigte sich der Kosmopsychologe. Perry Rhodan versuchte ein Lächeln.
    „Vielen Dank. Es geht mir schon besser. - Wie haben der Accalaurie und sein Begleiter darauf reagiert?"
    „Ganz unterschiedlich, Sir", antwortete Meng-tse.
    Sein gelbes Gesicht bekam einen grüblerischen Ausdruck. „Ich möchte nur wissen, in welcher Beziehung diese beiden Wesen stehen. Mir kam es vor, als wolle das Flaschenwesen den Accalaurie dazu

Weitere Kostenlose Bücher