Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0412 - Gefahr von Sol

Titel: 0412 - Gefahr von Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
überreden, unser Hilfsangebot anzunehmen.
    Aber der Accalaurie scheint unseren Fähigkeiten nicht zu trauen."
    Die beiden Männer zuckten zusammen, als die Funkzentrale plötzlich von den Tönen einer fremdartigen Musik erfüllt wurde.
    Perry Rhodan fuhr herum.
    „Was soll das?" fragte er den Cheffunker. „Halten Sie in unserer Lage Ihre Späße für angebracht?"
    Der Cheffunker, ein grauhaariger Oberleutnant, grinste.
    „Sir, das ist die erste Musikübertragung von einem Schiff aus Antimaterie in eines aus Koinomaterie!"
    rief er voller Stolz über seine Leistung.
    „Pst!" hauchte Meng-tse und legte den Zeigefinger auf den Mund. „Nicht reden! Wenn nun Antischall mit Koinoschall zusammentrifft ..."
    Die Männer in der Funkzentrale brachen in schallendes: Gelächter aus. Niemand fiel auf die Psychofalle herein.
    Der Großadministrator wurde zuerst wieder ernst.
    Er wandte sich erneut an den Cheffunker.
    „Sie haben demnach einen Weg gefunden, die Ultraschallfrequenz des Accalauries in eine für Menschen hörbare Frequenz zu verwandeln?" Der Mann nickte.
    „Leider hat die Positronik noch zuwenig Informationen, um Begriffe der Accalaurie-Sprache übersetzen zu können. Wir brauchen noch etwas Geduld."
    „Hoffentlich bringt der Accalaurie die gleiche Geduld auf", meinte Rhodan nachdenklich.
    „Vielleicht sollten wir ihn inzwischen beschäftigen ...", sagte Meng-tse gedehnt. „Wie wäre es mit Unterhaltungsmusik?"
    „Ich habe hier einen Speicherkristall mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Sir!" rief ein Techniker. „Fängt mit der >Kleinen Nachtmusik< an.
    Wie wäre es damit? Das ist doch wenigstens Qualität."
    „Eben", meinte der Cheffunker trocken. „Aber ob es noch Ähnlichkeit mit Mozarts Musik hat, wenn ich es auf über fünfzigtausend Hertz hochquäle ...?"
    „Versuchen Sie es trotzdem damit", befahl Rhodan. Er lächelte. „Wäre Wolfgang Amadeus Mozart an Bord, ich bin sicher, er würde nichts dagegen haben."
    Übergangslos wurde er wieder ernst.
    Humor war zwar notwendig, um die Verkrampfung des Geistes zu entspannen, aber in diesem Falle ausschließlich dazu. Schließlich stand die Verständigung mit den Vertretern einer Zivilisation auf dem Spiel, und es würde von dem Ausgang abhängen, ob die Menschheit in Zukunft noch mehr Kriege zu erleiden hätte oder einen neuen mächtigen Freund gewann.
    Die Funker und Techniker arbeiteten inzwischen weiter an dem Frequenzmodulator und dem Translator. Auf dem Trikom war zu sehen, wie der Accalaurie und das Flaschengeschöpf miteinander diskutierten. Rhodan bemerkte, daß Meng-tse die Szene konzentriert verfolgte. Wahrscheinlich versuchte der Kosmopsychologe, aus den Gesten der Fremden auf ihre Stellung zueinander zu schließen.
    Der Großadministrator verließ den Funkraum und ging in die Hauptzentrale, nachdem die Musiksendung angelaufen war.
    „Seltsam", sagte er zu Captain Chasara, „daß Menschen, die von Raumfahrt noch nichts ahnen, heute zur Verständigung zwischen uns und Artfremden beitragen ...!"
    Naien Dengol Chasara wandte den Kopf und blickte den Großadministrator durchdringend an.
    Seine nachtschwarzen Augen glühten in seltsamem Feuer.
    „Jeder, der je gelebt hat, hat auf seine Weise dazu beigetragen, Sir", erwiderte er mit gedämpfter Stimme.
    „Vom Menschen der Steinzeit angefangen - oder noch weiter zurück. Selbst unsere Erde, die Sonne, die Luft, das Wasser, die Pflanzen und Tiere haben ihren Beitrag dazu geleistet, denn ohne unsere Umwelt wären wir nie das geworden, was wir heute sind, Sir."
    Rhodan war ein wenig verblüfft über die tiefe Weisheit, die aus dieser Antwort sprach. Bisher hatte er Captain Chasara nur als nüchternen Logiker und vorzüglichen Kosmonauten und Emotionauten kennengelernt.
    Aber schließlich haben wir in der Vergangenheit nur nüchterne Worte miteinander gewechselt, dachte er. Diese Erkenntnis schmerzte ihn ein wenig, weil ihm wieder einmal klar wurde, daß er trotz seiner relativen Unsterblichkeit niemals Zeit genug fand, sich eingehend mit den Menschen zu beschäftigen, die seinen Weg kreuzten. Erspürte, daß ihm dadurch geistige Werte unwiederbringlich verlorengingen.
    Mühsam befreite er sich von diesen Gedanken.
    „Wie weit sind wir noch von dem Diskusschiff entfernt, Captain?" fragte er, und seiner Stimme war nichts von dem anzuhören, was ihm soeben durch den Kopf gegangen war.
    „Nur noch anderthalb Millionen Kilometer, Sir.
    Ich lasse die ROLIN um den Accalaurie kreisen. Er verhält

Weitere Kostenlose Bücher