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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zwiebus geistig wieder völlig gesund ist."
    Der Großadministrator dachte an die letzte paramechanische Abhörung von Lord Zwiebus' Unterbewußtsein zurück. Damals war er, wohl durch einen Erinnerungsschock, sehr unruhig und aggressiv geworden, hatte vorübergehend an Gedächtnisschwäche gelitten und sich nur schwer konzentrieren können. Der aus seinem Unterbewußtsein gewonnene unklare „Geisterfilm" hatte allerdings bewiesen, daß der Neandertaler mehr wußte, als sein Unterbewußtsein bisher preisgegeben hatte.
    „Ich bin skeptisch, Deighton", erwiderte Rhodan nach einer Weile. „Sicher, es wäre ein großer Gewinn für die Menschheit, wenn wir erfahren könnten, was sich damals - vor rund zweihunderttausend Jahren - wirklich auf der Erde abgespielt hat. Ich fürchte nur, Lord Zwiebus hat das, was er sah, geistig nicht verarbeiten können. Dadurch müssen seine Wahrnehmungen unklar oder verfälscht gewesen sein."
    „Vielleicht gewinnen wir doch einige Anhaltspunkte", sagte Galbraith Deighton. „In einer Lage wie unserer, wo die gesamte solare Menschheit Gefahr läuft, durch eine Langzeitwaffe jener unbekannten Besucher vernichtet zu werden, sollten wir jede noch so geringe Chance wahrnehmen." Er räusperte sich. „Außerdem kann ich Ihnen versichern, daß es eine Panne wie beim letztenmal nicht mehr geben wird. Professor Stanley Bogner hat das Verfahren so verfeinert, daß das Bewußtsein vom Unterbewußtsein getrennt wird, wodurch keine neuerweckten Erinnerungsbilder des Unterbewußtseins ins Bewußtsein aufsteigen können."
    Rhodan wölbte die Brauen.
    „Das hätten Sie mir zuerst sagen sollen, Solarmarschall. Wenn Lord Zwiebus keine Gefahr droht, weshalb sollte ich dann nein sagen. Wann kann das Experiment stattfinden?"
    Galbraith Deighton warf einen Blick auf seinen Armbandchronographen.
    „In einer Viertelstunde, Sir. Ich habe dafür gesorgt, daß alle Vorbereitungen getroffen werden."
    Er hüstelte schwach. „Übrigens: Lord Zwiebus wartet im Vorzimmer ..."
    „Wie bitte?"
    Rhodan sah Deighton verblüfft an. Dann lächelte er verstehend.
    „Sie wollten also ganz sichergehen, wie? Notfalls hätten Sie den Neandertaler argumentieren lassen."
    „Man tut, was man kann, Sir", erwiderte Deighton trocken und ging dem Großadministrator voran.
    Als sie ins Vorzimmer traten, erhob sich eine massige Gestalt mit breiten Schultern, mächtigem Brustkorb, kurzen stämmigen Beinen und muskulösen Armen aus einem Schalensessel.
    Lord Zwiebus trug nur eine leichte atmungsaktive Kombination; dennoch fühlte er sich darin sichtlich unbehaglich. Am liebsten ging er unbekleidet, wie er und die anderen seiner Horde es vor zweihunderttausend Jahren getan hatten, Die Notwendigkeit, zumindest seine Blöße zu bedecken, war sein größter Kummer, seit er aus der energetischen Konservierung erweckt worden war.
    Aber selbstverständlich konnte er das im fünfunddreißigsten Jahrhundert bestenfalls in seinen eigenen vier Wänden lassen; ansonsten trug er einen ledernen Lendenschurz oder - bei besonderen Anlässen - eine leichte Kombination. Diesmal hatte er es sogar über sich gebracht, seine maßgearbeiteten Fußbettsandalen anzuziehen.
    Lord Zwiebus - den Namen hatte er alsbald nach den ersten Lauten, die er nach der Revitalisierung von sich gegeben hatte, erhalten - kam mit wiegendem Gang auf den Großadministrator zu. Er lächelte voll ehrlicher Freude, gehörte doch seine ganze Sympathie Perry Rhodan, seit er ihm zum erstenmal begegnet war. Rhodan erwiderte das Lächeln und streckte Zwiebus die Rechte entgegen.
    Der Neandertaler nahm sie in seine behaarte Pranke und drückte sie behutsam, als hätte er ein rohes Ei in der Hand. Diese Vorsicht war durchaus angebracht, denn seine Kraft reichte aus, die Hand eines jeden zivilisierten Menschen zu zerdrücken.
    „Ich freue mich, dich zu sehen, Großer Administrator!" Eigenartigerweise lernte er die schwierigsten Wörter am schnellsten, wie er sich eigentlich überhaupt erstaunlich schnell an den Gebrauch des Interkosmo gewöhnt hatte.
    „Auch ich freue mich, Lord Zwiebus", sagte Rhodan. „Komm in mein Arbeitszimmer. Wie geht es dir?"
    „Schlecht", erwiderte Zwiebus grollend und begann unwillkürlich zu hinken. „Schuhe quälen meine Füße. Ich greife nicht, wie du es einhalten in den Quetschungsröhren."
    „Er meint Ihre Stiefel, Sir", sagte Deighton belustigt.
    Perry Rhodan nickte. Es berührte ihn jedesmal unangenehm, wenn Lord Zwiebus das Interkosmo

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