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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jäger, daß er besser denken konnte als seine Gefährten. Er vermochte sich - im Unterschied zu ihnen - Ereignisse vorzustellen, die sich erst nach vielen Tagen und Nächten ereignen würden.
    Mit bellenden Kehllauten rief er die Stärksten der Horde aus dem Kampf zurück. Diesmal gelang es ihm, da die Männer ihren Blutrausch bereits abreagiert hatten. Sie folgten ihm, seinen Versprechungen glaubend. Die Schwächeren bemerkten es zu spät; sie konnten nicht mehr fliehen und wehrten sich verzweifelt. Ungewollt banden sie dadurch die Fremden noch einige Zeit, so daß die Flüchtenden einen Vorsprung gewannen.
    Beim Lager angekommen, stürzten sich die Männer über das Feuer. Sie schleuderten brennende Äste und glimmende Holzkohle ziellos in die Steppe, wo das ausgedörrte Gras Feuer fing. Überall stiegen weiße Rauchfahnen empor. Flackernde Brände knisterten und schickten ihre Flammenzungen mal hierhin und mal dorthin. Als die Feuer sich zu einer geschlossenen Front vereinigten, waren die Überlebenden der Horde längst geflohen.
    Der Jäger hatte den Rest der Horde - Männer, Frauen und Kinder in ein halbkreisförmiges, buschbestandenes Tal geführt. Wer nicht Schritt halten konnte, blieb zurück; er raffte sich entweder später wieder auf oder fiel Raubtieren oder Verfolgern zum Opfer.
    In der Mitte des Tales glitzerte der kleine See gleich einem kostbaren Juwel. Die Überlebenden wankten auf ihn zu, warfen sich am Ufer nie der und beugten sich über das kostbare Naß, als wollten sie es anbeten. Nachdem er seinen größten Durst gelöscht hatte, richtete sich der Jäger auf und spähte zum anderen Ufer des Sees. Dort befanden sich im steil aufragenden Felshang die Höhlen der Nachbarhorde.
    Der Jäger hatte sich instinktiv hierher geflüchtet, obwohl normalerweise keine Horde die Angehörigen anderer Horden in ihrem Gebiet duldete. Doch seine Horde war keine richtige Horde mehr; er wollte versuchen, die Aufnahme in die Nachbarhorde zu erreichen. Gemeinsam konnte man sich vielleicht besser gegen die Übergriffe der Langschädel wehren.
    Doch nichts rührte sich. Kein Geschrei empörte sich über das Eindringen Unbefugter. Keine Steine wurden über den See geschleudert.
    Der Jäger fühlte, daß etwas nicht stimmte. Er sog die Luft durch die Nase. Aber der Wind stand ungünstig, so daß er keine Witterung der Nachbarhorde aufnehmen konnte.
    Erst nach einiger Zeit überwand der Jäger seine Scheu vor dem unmittelbaren Wohngebiet der Nachbarhorde. Er trottete, die Keule locker in der Rechten, am Ufer entlang zur anderen Seite.
    Plötzlich stutzte er.
    Aus einer dichten Buschgruppe ragte ein behaarter Arm. Die Finger waren krallenförmig gekrümmt und bewegten sich nicht. Der Jäger ging zaudernd näher.
    Sein untrüglicher Instinkt sagte ihm, daß in diesem Tal Gefahr drohe. Andererseits, wollte der Jäger wissen, was hier geschehen war.
    Er tippte den Arm mit der Keule an und sprang sofort zurück. Doch der Arm blieb steif. Schnüffelnd ging der Jäger dichter heran, bog die Zweige auseinander.
    Er knurrte, als er den großen Mann der Nachbarhorde sah - mit schrecklieh verbranntem Schädel und einem schwärzlichen Stumpf dort, wo einmal der rechte Arm gewesen war.
    Der Jäger stand nur kurze Zeit starr, dann warf er sich herum und rannte davon. Mit gellenden Schreien machte er seine Gefährten auf die Gefahr aufmerksam und lenkte sie hinter sich her.
    Sie kamen nicht weit.
    Aus den Höhlen, in denen einst die Nachbarhorde gelebt hatte, zuckten die tödlichen Blitze der Himmelsgötter, streckten einen nach dem anderen nieder. Erbarmungslos wurden Frauen und Kinder von den Blitzen zerfetzt und verbrannt. Ihre Schreie wurden schwächer und schwächer.
    Nur der Jäger und der Zweitstärkste seiner Horde blieben am Leben. Die unsichtbaren Kräfte der Zauberer hielten sie fest. Mit rollenden Augen mußten sie wehrlos zusehen, wie die Götter - oder ihre Diener - aus den Höhlen schwebten und sie umkreisten. Ein Donnerboot senkte sich aus dem Himmel herab, stieß die seltsam glänzenden Beine in den Boden. Ein Loch entstand im Boot; der Jäger und sein Gefährte wurden hineingeschoben. Fesseln aus fester Materie schlossen sich um Hand-, und Fußgelenke. Voller Angst hörten die beiden Gefangenen das furchtbare Brüllen des Donnerbootes, dann riß ihnen ein Ruck die Beine unter den Leibern weg. Sie fielen und spürten, wie etwas Unsichtbares sie gegen den Boden preßte ...
    Perry Rhodan, Galbraith Deighton und Professor

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