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0415 - Der böse Plan

0415 - Der böse Plan

Titel: 0415 - Der böse Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vermutung, daß sie belauscht werden könnten, stimmte also. Er hoffte, daß Coron ihrem kurzen Gespräch über diese Möglichkeit, das sie vorhin in ihrem Gästezimmer geführt hatten, nicht zu große Bedeutung beimaß.
    Er wußte nicht, was er von Coron halten sollte. Der Wissenschaftler war ihm etwas zu überraschend aufgetaucht, und er war zu freundlich.
    Zamorra beschloß, vorsichtig zu bleiben.
    »Wie ist es möglich, daß dieses Organhaus so ungeheuer groß ist?« erkundigte Nicole sich derweil. »Das kenne ich nur vom Palasttempel her.«
    Coron schmunzelte und strich sich über den langen grauen Kinnbart.
    »Ein Ergebnis meiner Forschungen«, sagte er. »Ich habe die Substanz so lange bearbeitet und verändert, bis das Haus zu dieser Größe heranwuchs. Es ist mutiert, nicht wahr? Gezielt mutiert. Ich bin stolz darauf. Meine Burg ist einmalig.«
    Er führte sie in einen großen Raum, der in seiner Düsternis wie eine Alchimistenküche wirkte. Töpfe und Tiegel, bauchige Flaschen aus Ton oder buntem Glas, Reagenzgläser und Erlenmeyer-Kolben standen auf den Tischen und in Regalen. Bücher standen in Fächern oder lagen teilweise aufgeschlagen überall herum. Ein Ofen glühte.
    »Das hier ist mein Reich«, sagte Coron und drehte sich mit ausgestreckten Armen einmal um sich selbst. »Hier befasse ich mich mit den existentiellen Dingen, mit dem, was wirklich wichtig ist. Mit Mutation und Transformation, mit gezielter Veränderung.«
    »Mit der Verwandlung von Blei in Gold?« fragte Nicole eine Spur zu spöttisch.
    Coron runzelte die Stirn.
    »Blödsinn«, sagte er. »Wie kommst du darauf? Das ist etwas für spielende Kinder. Ich kümmere mich um ganz andere Dinge. Um Nützliches 84 und Nutzbares. Wie zum Beispiel dieses Organhaus, das zu meiner riesigen Burg geworden ist. Es verfügt über noch einige weitere Möglichkeiten, die neu sind. Zum Beispiel… kann man dieses ganze Labor so von der Welt absondern, daß es nicht mehr zu existieren scheint. Das alles sind Dinge, die vielen anderen Druiden überhaupt nicht gefallen. Deshalb«, er kicherte, »haben sie auch Giana zu mir geschickt. Sie soll mich überwachen und daran hindern, Dummheiten zu machen, wie sie es einmal so nett formulierte.«
    Er machte einige seltsame Handbewegungen.
    »Ich zeige euch, wie man das Labor absondert«, fuhr er fort. »Das interessiert euch sicher. Giana mag noch so gut geschult sein – sie kann jetzt schon nicht mehr feststellen, ob wir uns noch hier befinden oder nicht. Selbst für ihre telepathischen Sinne existiert das Labor mit uns darin in diesem Moment nicht. Es scheint die Welt verlassen zu haben.«
    »Das gefällt mir nicht«, flüsterte Nicole Zamorra zu. »Der Bursche spinnt! Redet wie ein Wasserfall und lullt uns ein…«
    Den Eindruck hatte Zamorra auch!
    Er brauchte das Amulett nicht, um eine wirkende, allmählich stärker werdende magische Kraft zu spüren. Die Luft in dieser Alchimistenküche schien förmlich zu flimmern. Und die Magie war nicht das, was er von Silbermond-Druiden her gewöhnt war…
    Coron grinste jetzt von einem Ohr zum anderen.
    »Ich habe euch vorhin belauscht«, sagte er. »Ihr sucht den MÄCHTIGEN und wollt seinen Plan vereiteln, habt ihr gesagt. Ja… und nun muß ich euch irgendwie beibringen, daß euer Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist.«
    Noch während er sprach, wurde seine Stimme messerscharf, ohne daß er dabei sein Grinsen ablegte.
    »Ihr Narren. Ihr seid mir genau in die Falle getappt! Ich bin der MÄCHTIGE! Und ihr seid Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN… das ist eurer Todesurteil!«
    Zamorra reagierte eine halbe Sekunde zu spät.
    Um den Dhyarra-Kristall benutzen zu können, mußte er unmittelbaren Kontakt zu ihm haben, mußte ihn anfassen. Das schaffte er gerade noch, als seine Hand in die Taschenfalte seiner Toga glitt. Aber er konnte den Kristall nicht mehr einsetzen. Er hatte ihn noch nicht so auf sein Bewußtsein verschlüsseln können, daß er ihn quasi blind benutzen konnte.
    Er mußte ihn erst mit einem geistigen Befehl »einschalten«.
    Und genau die halbe Sekunde, die er dafür brauchte, fehlte ihm.
    Schlagartig entfesselte der MÄCHTIGE, der in Gestalt des Wissenschaftlers Coron auftrat, seine Kraft. Zamorra sah Nicole wie vorn Blitz gefällt zusammenbrechen, dann zwang es auch ihn in die Knie. Alle Kraft verließ seinen Körper. Es schien, als besitze er keine Muskeln mehr, die seinen Körper aufrechthalten konnten, die Bewegungen durchführten.
    Hilflos lag er neben

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