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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Wesen glitzerte etwas. Es waren die fast starren Pupillen dieser Wesen. Ob sie Menschen oder Dämonen waren, konnte Lizzy nicht feststellen. Jedenfalls sahen sie aus wie Menschen.
    »Ihr verlangt verdammt viel!« stieß Lizzy hervor.
    »Nein«, erwiderte der Richter kühl. »Wir verlangen nicht viel, nur Solidarität. Du musst uns helfen, du bist eine Schwarzblüterin, eine von uns.«
    »Nein, ich bin ein Mensch!«
    Lachen grollte aus dem Maul. »Kannst du darauf stolz sein? Wohl nicht, sonst hättest du nicht versucht, mit dem Teufel Kontakt aufzunehmen. Wir hätten uns auch eine andere aussuchen können. Nicht alle Hexen sind ausgestorben, das weißt du selbst, aber unsere Wahl ist auf dich gefallen. Du kannst stolz darauf sein.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    Wieder lachte der Richter. »So dumm kannst du doch nicht sein, nein, das bist du nicht. Hast du nicht geschworen, Wikkas Tod zu rächen? Wie alle anderen bist auch du verpflichtet, dieses Versprechen einzuhalten. Natürlich kannst du dich weigern. Für diesen Fall habe ich die Henker mitgebracht.«
    Lizzy hatte schon verstanden und sich auch entschlossen. »Was soll ich tun?« fragte sie.
    »Zu ihr hingehen.«
    »Nein, das schaffe ich nicht. Man kann nicht in das Kloster hinein. Es ist zu gut abgesichert. Ich würde mein Leben verlieren. Da lauern die Wächter, außerdem ist sie nicht allein. Ein Mann namens Yakup Yalcinkaya ist bei ihr, und vor ihm zittern selbst manche Dämonen.«
    »Er ist nicht da!« sagte der Richter.
    »Wieso?«
    »Er befindet sich in Japan und sucht nach der Krone der Ninja. Das ist eine günstige Gelegenheit. Geh zu ihr und…«
    »Ich habe trotzdem Furcht.«
    »Also nicht?«
    Lizzy hob die Schultern. »Sie würde mich sofort als Hexe erkennen, glaubt mir, das spürt sie. Ich weiß es.« Lizzy zuckte zusammen. »Auf mich könnt ihr euren Plan nicht bauen.«
    Der Richter überlegte. Fast harmlos klang seine nächste Frage.
    »Aber du weißt, wo sich das Kloster befindet?«
    »Und ob.«
    »Beschreibe uns den Weg.«
    »Ihr wollt hin?«
    »Wir müssen es vielleicht!«
    Lizzy sah wieder Land. Sie redete sehr schnell, und der Richter hörte sich alles gut an. Als Lizzy nichts mehr zu sagen hatte, schwieg auch er.
    Das wunderte die Hexe. »Weshalb sprichst du nicht? Ich habe alles gesagt und euch geholfen.«
    »Ja, das hast du wirklich.«
    »Kann ich jetzt…?«
    Der Richter nickte. Es sah etwas makaber aus, wie sich der gelbweiße Schädel bewegte. »Du kannst«, erklärte er.
    »Was kann ich?«
    »Sterben!«
    Er hatte nur dieses eine Wort gesprochen und voll ins Schwarze getroffen, denn die Hexe zuckte zusammen. Sie wollte es einfach nicht glauben, starrte den Richter an, danach die beiden Gehilfen und sah, dass sich zwei umdrehten und weggingen.
    Einer aber blieb zurück.
    Es war der mit dem Beil.
    Lizzy hatte noch nie ein so schreckliches Mordinstrument gesehen. Der Henker bewegte seine rechte Hand. Spielerisch leicht sah es aus, wie er das Beil in die Höhe schwang und einmal durch die Luft pendeln ließ. Lizzy hörte das Fauchen, als die schwere Waffe die Luft zerschnitt.
    Sie duckte sich, wollte schreien, doch zu stark war das Entsetzen.
    Der Henker ging noch einen Schritt. Dabei schwang er wieder das Mordinstrument.
    »Jaaaa!« schrie Lizzy. »Jaaaa! Ich tue alles, was ihr wollt. Wirklich, ihr könnt auf mich zählen. Ich werde euch nicht enttäuschen. Alles will ich für euch tun – alles.«
    Der Schlag fuhr von oben nach unten, und es war ein Volltreffer, der Lizzys Schrei erstickte.
    Der Henker hatte so reagiert, wie es seine Aufgabe gewesen war.
    Er hatte Lizzy den Kopf abgeschlagen!
    ***
    Es gibt im Leben die unmöglichsten Zufälle. Dann aber gibt es wiederum Dinge, wo man erst später gewisse Parallelen erkennt und man dann alles für Schicksal hält.
    Das Schicksal begann eigentlich damit, dass Bob Riley, ein Umweltreporter, mal wieder auf der Jagd nach gewissen Sensationen war. Er wusste, dass es im Winter, wenn keiner mehr badete, gewisse Leute gab, die an einsamen Stränden gern ihren Müll abkippten.
    Es war Riley schon gelungen, sie zu überraschen und auch zu fotografieren. Natürlich aus sicheren Verstecken heraus. Wenn er von den »Kippern« erwischt wurde, gab es schweren Ärger.
    In der Zeitung brachte er seine Artikel groß heraus. Da er Ross und Reiter nannte, hatte er auch Erfolg, die Auflage stieg, wenn seine Berichte erschienen, und der erst so skeptische Chefredakteur hatte sich inzwischen

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