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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verbergen ließ.
    Das Geheimnis der Scheune von Fishkill war nun klar. Man hatte dort die falsche Leiche erwischt. Es kam hier auf die Tätowierung an, an der ich vorläufig noch nichts Besonderes entdecken konnte.
    Die chinesische Dschunke nahm fast die volle Breite der Brust ein, war exakt ausgeführt und leuchtete in kräftigen Farben. Im großen Hauptsegel, das wahrscheinlich so eine Art Matte war, saß an der Seite ein komischer Flicken, der ein wenig störte. Am Bug waren chinesische Schriftzeichen, die nicht sehr gut kopiert waren. Ich würde mir das Bild noch mit der Lupe betrachten müssen.
    Aber warum hatten sich die Grabschänder so überstürzt davongemacht?
    »Haben Sie die Bande verscheucht, Tim?«, fragte ich den Reporter.
    »Ach wo. Als ich kam, war die Stätte schon geräumt. Ich hörte da hinten noch einen Wagen davonheulen. Die Reifenspuren kann ich Ihnen noch zeigen.«
    »Sie sollten bei uns einsteigen«, sagte Sam anerkennend. Er fand später bei einer Reifenspur eine schadhafte Stelle in Form eines Dreiecks. Er goss das Stück aus und fügte es seiner Sammlung bei.
    Dabei berichtete Tim, wie er zu dieser Entdeckung gekommen war.
    »Ich habe eine Braut in Bridgeport, die ich besuchte, nachdem ich wegen der Leichenentführung nichts mehr in Erfahrung bringen konnte. Als ich dann von ihr wegfuhr, sah ich die Blitze auf dem Friedhof. Zuerst dachte ich an einen verrückten Geisterjäger oder Gespensterfotografen, was auch eine Story abgegeben hätte. Als ich dann dies sah, dachte ich gleich an den entführten Leichenwagen. Außerdem hatte ich gestern einen gewissen roten Jaguar in Bridgeport gesehen. Da wusste ich, wer geweckt werden musste.«
    Er machte eine Pause und sah mich fragend an.
    »Nun wundern Sie sich, Jerry, dass ich mir diesen Knüller entgehen lasse.«
    »Nicht im geringsten, Tim«, sagte ich, denn ich kenne seine Reporterseele. Warum sollte er einen Knüller mit dürftigem Hintergrund bringen, wenn er dafür eines Tages die komplette Story haben konnte? Das exklusive Bildmaterial, das er jetzt schon hatte, konnte ihm keiner mehr abjagen.
    »Ich hoffe nur, dass Sie sehen, wie ernst ich meine Pflichten als Staatsbürger nehme«, sagte Tim, »und dass sich das bezahlt macht, wenn der Fall gelöst ist.«
    »Das geht klar, Tim«, gab ich zurück, »es wäre ja nicht das erste Mal, dass wir uns gegenseitig geholfen hätten.«
    Bevor wir den Friedhof verließen, warf ich noch einen Blick auf den Kranz, der von Dan Hames Frau war.
    Diese Frau würde ich mir noch ansehen müssen, obwohl sie kaum bereit sein würde, mir viel zu erzählen, davon war ich schon jetzt überzeugt.
    Dan Hames hatte erst vor wenigen Wochen einen großen Coup gelandet, und nun hatte er seiner Witwe unter anderem 160 000 Dollar hinterlassen.
    Dan Hames hatte erst vor wenigen Monaten im Alleingang eine Bank in Bridgeport ausgehoben und war mit 160 000 Dollar davongezogen. Er hinterließ dabei einen Haufen Rauch, zerschossene Scheiben an zwei Kassenschaltern und einige Löcher in den Wänden.
    Drei Tage später stellte er sich der Polizei. Die große Überraschung: Seine gesamte Barschaft bestand aus einem nagelneuen Halbdollarstück. Alles andere hatten ihm Gangster abgenommen, sagte er, und damit jeder es glauben sollte, fluchte er wild über die bösen Gangster.
    Und dann ging die Raterei los: Wo hat Hames das Geld versteckt? Von der Gangstertour glaubten sie ihm kein Wort. Der Gedanke lag nahe, dass Hames das Geld versteckt hatte, um es sich zu holen, sobald er nach der Strafverbüßung untertauchen konnte. Zeit hatte er genug, denn er war 28 Jahre alt. Trotz des schweren Raubes würde die Strafe noch tragbar sein, denn er war nicht vorbestraft. Außerdem hatte er einen raffinierten Dreh gefunden: Der Raub war ein reiner Racheakt gewesen, weil die Bank vor langen Jahren seinen Vater ruiniert hatte. Daran hielt er fest, und etwas Wirkung zeigte so etwas auf die Richter immer. Die Bank behauptete, der alte Herr hätte sich verspekuliert, bevor er sich erschoss.
    Nun war Hames also unser Fall, denn er war die Ursache der Leichenverschleppung, hinter der wir her waren.
    Die Dschunke spielte eine große Rolle, davon war ich überzeugt. Sie musste der Grund der Grabschändung sein.
    ***
    Buddy wollte auf schnellstem Weg nach Haus, damit Jim ins Bett kam. James war dagegen und schlug einen Höllenkrach, bis er sich endlich durchsetzen konnte. Sie hatten den Bronx Park schon passiert, als Buddy nachgab und das nächste

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