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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm bis in die Kehle.
    Fassungslos warf er sich mit einem Ruck herum, drückte dabei zweimal auf den Auslöser und schickte grelle Blitze über die Büsche, während der rechte Fuß von der Grabkante abrutschte.
    Mit einem gellenden Schrei stürzte er hinunter. Mit der Stirn knallte er gegen die breite hölzerne Kante des Sarges. Er ließ den Apparat fallen, der in den Sarg polterte.
    Irrsinnig vor Angst rollte er nach links, wo ihn Buddy nun am Kragen packte und herauszog.
    James kam heran und wollte ihn beruhigen, aber Jim schlug in wahnsinniger Panik um sich. Er traf Buddy empfindlich am Auge und landete einen Volltreffer auf seines Bruders Nase.
    Sofort danach rannte Jim, wie von Furien gehetzt, in den Wald. James und Buddy wurden von einem schrecklichen Schrei auf gescheucht.
    Buddy rannte mit seiner Lampe hinterher. Jim lag am Fuß einer Buche, gegen die er mit dem Schädel gerannt war. Er war bewusstlos, sein Kopf blutete.
    »Ich glaube, er hat sich den Schädel eingerannt«, sagte Buddy zu James, »aber sein Puls schlägt noch.«
    Schweigend legten sie den kurzen Weg bis zum Wagen zurück.
    Jim lag auf den Hintersitzen. Er sah grau und verfallen aus. Sein Herz schlug jedoch regelmäßig und kräftig, wie es James vorkam.
    ***
    Als es zum dritten Mal klingelte, fuhr ich hoch.
    Mit der einen Hand langte ich nach dem Telefon, knurrte meinen Namen im Halbschlaf und schaltete mit der anderen Hand das Licht ein.
    Es war 2 Uhr 23.
    »Harras. Wach werden, Jerry. Sie bearbeiten den Leichenfall von Bridgeport?«
    »Yeah, Tim.«
    Harras war Reporter, und wir kannten uns sehr gut.
    »Neuer Leichenfall, Friedhof Bridgeport. Bringen Sie Ihren Spurenkram mit, ferner gute Kameras für Nahaufnahmen und Blitzlichter. Besser, Sie schaffen das, solange es noch dunkel ist. Ich erwarte Sie an der Straße kurz vor Bridgeport. Hellgrüner Chrysler.«
    Ich rief unser Office an und hatte das Glück, dass in dieser Nacht Sam Steinberg, der beste Mann der Spurensicherung, verfügbar war.
    »Lass dich zu mir fahren, wenn du hier bist, bin ich auch so weit.«
    »Okay, Jerry.«
    Elf Minuten später schob mein roter Flitzer seine Nase nach Nordosten.
    Sam murmelte etwas davon, ob in dieser Nacht wohl die richtigen Engel Dienst hätten oder so, wobei er den Tacho nicht aus den Augen ließ.
    Ich war diese Reden gewohnt. Phil war bisher der Einzige, der bei solchen Fahrten keine unpassenden Bemerkungen machte. Er gähnte höchstens, wenn die Nadel nicht mehr weiterkonnte.
    Für Phil hätte die Zeit jetzt nicht gereicht, obwohl ich ihn gern dabei gehabt hätte. Vielleicht saß er noch in einer Bar und plauderte mit der Journalistin.
    Nach neunzehn Minuten tauchte das Schild auf, das Bridgeport ankündigte. Ich nahm Gas weg, und mein Jaguar orgelte in den unteren Bereichen. Bald glitt ich langsam neben einen hellgrünen Chrysler, der sofort anzog. Ich folgte.
    Vor der Stadt ging es nach links ins Gelände, wir schaukelten über einen Feldweg, dann blieben wir am Waldrand stehen.
    Ich stellte Tim Harras meinen Kollegen vor, und dann marschierten wir auf den Friedhof. Wir machten einen Bogen und kamen dann an ein offenes Grab.
    Sam Steinberg fing mit den Fußspuren am Erdhügel an. Tim und ich blieben stehen und sorgten für Licht.
    Ich sah zwei Spaten neben einem Kranz, dahinter einen Sargdeckel, gegen den eine Aktentasche lehnte, aus der ein Kabel im Grab verschwand.
    Als Sam die Fußspuren gesichert hatte, besah er sich das gestanzte Metallschild am Kopfende des Sargdeckels.
    »Ich werde verrückt«, sagte er dann, »hier liegt Dan Hames.«
    Damit war er nun doch in unserem Programm, Dan Hames, der ermordete Gefangene.
    Es dauerte über eine Stunde, bis Sam sechs prachtvolle Gipsabdrücke von drei Paar Männerschuhen und eine ganze Sammlung Prints von den Spaten, dem Sargdeckel und dem Fotoapparat hatte, der im Grab gelegen hatte.
    Zwischendurch hatte Tim mindestens ein Dutzend Fotos gemacht. Er war Kriminalreporter bei der New York Times, ein schlanker hagerer Mann von Anfang vierzig. Er war kein Cordhosen-Reporter mit Rollkragenpullover und drei Kameras um den Hals, sondern er wirkte so unscheinbar wie nur möglich. Dabei beherrschte er ausgezeichnet die Kunst, durch verbotene Türen und Absperrungen zu kommen, als wäre er gerade derjenige, auf den es ankam.
    In seiner linken Brusttasche steckte ein Miniaturbandgerät, das für eine halbe Stunde Aufnahme ausreichte, und alle Fotos, die er brauchte, schoss er mit seiner Minox, die sich leicht

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