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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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vordersten Becken gestellt, die anderen waren an ihm vorbeigegangen, und dann hatte Hames plötzlich gestöhnt und war langsam zusammengesunken. In diesem Augenblick hatte sich niemand in unmittelbarer Nähe des Ermordeten aufgehalten.
    Die Vernehmungen hatten bisher nur Widersprüche ergeben.
    Da niemandem ein Motiv nachzuweisen war - Hames hatte mit keinem Mann Streit gehabt - war die Untersuchung der Ortspolizei nicht von der Stelle gekommen. Man forschte in der Vergangenheit der Männer, um eventuelle Berührungspunkte mit dem Ermordeten zu finden.
    Sieben der neun Männer hatten bereits im Bau gesessen, als Hames den Raub ausführte. Ich schied sie aus. Übrig blieben ein älterer Mann, der an Jugendliche Rauschgift verkauft hatte und ein New Yorker Schläger, die beide drei Tage nach der Einlieferung von Hames eingezogen waren.
    Da ich nie etwas als gegeben voraussetzte, notierte ich mir beide. Der New Yorker hieß Freddy Newman, wohnte in der Bowery und hatte als Beruf Kellner angegeben. In Bridgeport war von ihm völlig grundlos eine Bar zusammengedonnert worden. Sachschaden etwa eintausend Dollar. Sein Anwalt hatte schon eine Kaution angeboten, und es war anzunehmen, dass er heute oder morgen wieder auf freiem Fuß sein würde.
    Newman war obendrein von allen Männern der Unverdächtigste, da er den rechten Arm in einer Binde trug. Er behauptete, sich bei cfer Schlägerei der Bar die Hand verstaucht zu haben, was sich nur schwer nachweisen ließ.
    Das musste unser Mann sein! Es passte haargenau. Da kommt ein Typ aus der Unterwelt von New York in ein Nest und sucht einen Grund, in das Gefängnis zu kommen. In ausgerechnet jenes Gefängnis, in dem auch Hames, der Mann mit dem Rätsel sitzt.
    Das konnte nicht alles Zufall sein!
    Ich wusste genug. Phil hatte mir zugestimmt. Gemeinsam trabten wir zur Bridgeporter Mordkommission, wo wir hörten, dass man der Entlassung Newmans zustimmen müsste. Es gab keinen Grund, ihn festzuhalten.
    Seine Verstauchung würde sich sicher im gleichen Augenblick bessern, in dem New Yorker Luft daran kam. New York hatte schon immer ein gutes Klima.
    Wie wir im Gefängnis erfahren hatten, hatte May Hames ihren Mann jeden zweiten Tag besucht und ihm Kuchen, Zigaretten und Delikatessen gebracht.
    Um schneller voranzukommen, beschlossen Phil und ich, getrennt vorzugehen.
    Phil sollte den Beerdigungsunternehmer befragen, während ich May Hames auf suchen wollte. Mit dem Ergebnis seiner Unterredung sollte Phil dann nachkommen, um der leugnenden Witwe eventuell belastende Aussagen des Beerdigungsunternehmers Vorhalten zu können.
    Im Jaguar leuchtete das rote Ruflämpchen der Sprechanlage auf. Phil nahm ab. Unser Distrikt Office war an der Strippe, und wir erfuhren, dass zwei Kollegen die Frau von Hames seit heute beschatteten.
    »Ich hatte den Chef gebeten, das anzuordnen«, erklärte ich Phil. »Ich glaube nämlich, dass Hames Witwe in akuter Gefahr ist.«
    ***
    Neben dem Eingang des Bestattungsinstituts stand auf schwarzem Samt eine Bronze-Urne, rechts und links von roten Rosen in hohen Vasen flankiert. Die Rosen waren abwaschbare und wetterbeständige Dauerware aus Nylon.
    Der Vorraum schien gleichzeitig das Besprechungszimmer zu sein. Um einen runden Tisch standen vier schwere Sessel symmetrisch verteilt.
    Im Hintergrund war eine Tür mit einer großen Milchglasscheibe, in die ein Palmwedel eingeschnitten war. Phil wartete einen Augenblick, und als sich nichts ereignete, klopfte er kurz an und trat ein.
    Im Büro schien ein Tornado gehaust zu haben. Schränke und Schubfächer standen offen, Papiere und Ordner lagen auf dem Fußboden. Der bunte Inhalt von zwei Karteikästen war auf den Schreibtisch gekippt worden, die Kästen lagen leer und offen auf dem Teppich.
    Phil griff nach seiner Pistole und wirbelte herum. Es war kein Mensch zu sehen.
    An einer zweiten Tür stand Magazin.
    Phil nahm seinen Hut in die Rechte und hielt den Rand mit dem Daumen so, dass die Pistole verdeckt war.
    An die zweite Tür klopfte er nicht mehr, sondern öffnete sie, als wäre er hier zu Haus. Vor ihm lag eine kleine Halle, in der rechts und links Särge in allen Preislagen standen. Genau gegenüber befand sich im Hintergrund eine verriegelte Pforte, von der Reifenspuren bis in die Mitte der Halle führten.
    Phil bückte sich und sah unter die Särge. Er konnte dabei das gesamte Magazin übersehen, aber von einem lebenden Menschen entdeckte Phil keine Spur.
    Aber eine andere Spur entdeckte der G-man: Auf

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